Fachhochschul-Präsident: Abschaffung des „Diplom-Ingenieurs“ ist Verlust einer Marke

Nach Einschätzung des Präsidenten der Fachhochschule Ingolstadt, Gunter Schweiger, geht mit der Umstellung deutscher Ingenieurs-Studiengänge auf internationale Abschlüsse wie Bachelor und Master ein „Qualitätsprodukt“ verloren. Man gebe eine Marke auf, die international einen guten Ruf genossen habe, sagte Schweiger.
Die Deutschen seien immer der Meinung gewesen, der Abschluss „Diplom-Ingenieur“ sei im Ausland relativ unbekannt. Gerade dort würde dessen Abschaffung jedoch stark bedauert. Im Zuge der Umstellung seien aus dem Ausland sogar „verstärkt die Rufe nach dem Diplom-Ingenieur“ hoch gekommen. Insofern habe diesbezüglich inzwischen auch in Deutschland ein Umdenken eingesetzt.

Die Einführung der neuen Abschlüsse birgt dem Fachhochschul-Präsidenten zufolge sowohl Chancen als auch Risiken. So lasse sich angesichts der Verkürzung der Regelstudienzeit von acht auf sieben Semester „vermuten, dass die Inhalte stark reduziert werden und die Qualität darunter leidet“.

Auf der anderen Seite verließen Absolventen die Hochschule früher. „Das Alter der Studiengänger zu reduzieren ist sicher ein positiver Aspekt, zu dem diese Umstellung beiträgt.“ Ferner sei zu begrüßen, dass sich die Hochschulen aufgrund der Umstellung „tiefe Gedanken“ über einen sinnvollen Aufbau der Studienstruktur machen müssten.


Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 3. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )