Expertenstreit: Wem gehören die Habsburger Kronjuwelen?

    Wieder aufgetauchte Schmuckstücke der Familie Habsburg (undatierte Aufnahme).
    Die wertvollen Habsburger-Diamanten sind wieder aufgetaucht. © - / Nasuna Stuart-Ulin / FTI Consult / -
    Nachdem die seit 100 Jahren verschwundenden Juwelen der österreichischen Habsburger-Dynastie letzte Woche wieder aufgetaucht waren, beginnt nun die Diskussion, wem der Schatz gehört. Während der Enkel des letzten österreichischen Kaisers, Karl Habsburg, von privatem Schmuck spricht, fordern Historiker eine unabhängige Untersuchung der Besitzverhältnisse. Obwohl Österreich die Ansprüche auf den Schmuck bereits 1921 prüfte, sei die Eigentumsfrage ungeklärt. Das berichtet die Zeitung "Der Standard". Den Experten zufolge könnte auch Italien Ansprüche auf Teile der Juwelen haben. Konkret geht es dabei um eine Hutspange, drei große gelbe Saphire und den berühmten "Florentiner Diamanten" von rund 137 Karat. Diese Stücke gehörten ursprünglich der toskanische Krone und gingen 1737 an Österreich. Karl Habsburg erfuhr nach eigenen Angaben erst im vergangenen Jahr von den Schmuckstücken, die in einem Bankschließfach in Kanada aufbewahrt wurden. In Kanada sollen sie zunächst auch ausgestellt werden – eine Rückkehr nach Österreich ist vorerst nicht geplant. Die Habsburger stellten - mit Unterbrechungen - seit 1273 zahlreiche römisch-deutsche Könige und Kaiser. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation im Jahr 1806 wurden sie das Österreichische Kaiserhaus, das bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bestand.