Experte rechnet mit 50.000 Arbeitskräften aus Osteuropa

Ab Sonntag haben Menschen aus acht osteuropäischen EU-Ländern freien Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Zu einer Masseneinwanderung von Billig-Arbeitskräften wird es jedoch nicht kommen, meint der Verleger Arndt Bertelsmann.
Der Verleger und Vorsitzende der Kommission Fachkräftesicherung der „Familienunternehmer“, Arndt Bertelsmann, sieht die Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 1. Mai für Jobsuchende aus acht osteuropäischen Staaten gelassen.

Im Deutschlandradio Kultur sagte Bertelsmann, die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit sei lediglich ein Nachholen dessen, was andere europäische Länder längst umgesetzt hätten. Sie werde weder die Erwartungen von Unternehmen erfüllen und den Fachkräftemangel beseitigen noch die Befürchtungen bestätigen, es werde zur massenhaften Einwanderung von Billig-Arbeitskräften kommen. „Beides wird nicht eintreten“, sagte Bertelsmann. Er rechne vorerst mit rund 50.000 neuen Arbeitskräften, die sich dann auf verschiedene Branchen und Berufe verteilen würden.

Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels bekräftigte Bertelsmann den Vorschlag der „Familienunternehmer“, eine „Bildungs-Card“ einzuführen. Mit dieser könnten Arbeitnehmer über ein persönliches Bildungs-Budget für Weiterbildungs-Maßnahmen verfügen. Dies sei aber nur ein Weg, den Fachkräftemangel zu beheben, betonte Bertelsmann. Letztlich müssten alle Wege, die derzeit in der politischen Diskussion seien, gegangen werden. Als einzige Ausnahme nannte Bertelsmann Förderprogramme für Unternehmen. Diese dürfe es nicht geben. „Wir sind ein sehr kreatives Land mit vielen engagierten Menschen, und die finden schon Lösungen“, sagte er. Wichtig sei nur, dass der Staat den Raum für Lösungen schaffe.

Hören Sie das vollständige Gespräch mit Arndt Bertelsmann als mp3-Audio.