Exotik im Blumentopf: Die Zimmerpflanze

Gummibaum, Yuccapalme, Kaktus – kann sich überhaupt noch jemand an diese exotischen Mitbewohner von früher erinnern? Nein, und das ist auch gut so. Zimmerpflanzen sind trotz Retrotrend quasi ausgestorben. Verkündeten sie in den Siebzigerjahren noch so etwas wie den Hauch der weiten fernen Welt, so stehen sie heute nur noch für den angestaubten Mief vergangene Zeiten. Gartengestalter und Architekten sehen das Problem im Topf. Denn der lässt der Exotik ebenso wenig Freiraum wie der Käfig dem Wellensittich.
Weitere Themen:

Flachbau mit Kinokarriere: Der Bungalow
Obwohl das Einfamilienhaus im Grünen heutzutage nicht mehr als Statussymbol taugt, hat der der neue deutsche Film seine Protagonisten in letzter Zeit häufig in den Bungalow verpflanzt: Nina Hoss, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch – plötzlich sind sie alle von Waschbetonwänden, Steinböden und großen Glasflächen cooler Sechzigerjahre-Bungalows umgeben. Und doch nicht glücklich. Denn die Weite des Wohnraums im Bungalow kollidiert geradezu mit der inneren Beengtheit der Bewohner. Ein Blick in die Filmgeschichte zeigt, dass der Bungalow schon immer Ort des Dramas war.

Im grauen Kittel: Der Hausmeister
Serie Großstadtnachbarn. Der Hausmeister – eine Institution im grauen Kittel. Hierzulande häufig unfreundlich, unzuverlässig oder nicht erreichbar oder längst durch ein anonymes Facility Management ersetzt. Anders in Argentinien, in Buenos Aires. Dort gibt es die „encargados“. Sie gießen morgens erstmal den Bürgersteig, passen auf, was in der Straße so passiert, sind Klempner und Seelsorger in einer Person. Eine Begegnung mit Cristian.

Wohnzimmer auf der Straße: Das Kneipensofa
Die Stadt als Bühne – das ist eine der großen Qualitäten von Metropolen. Deshalb verlegt man, spätestens wenn es draußen warm wird, sein Wohnzimmer nach draußen. Das Kneipensofa vor der Tür ist inzwischen zum Sinnbild großstädtischen Zeitvertreibs geworden. Etwas unbequemer, dafür aber selbstgebastelt und umsonst, sind die Holzbänkchen, die sich die Bewohner um die Bäume herumbauen. Als Sitzgelegenheit zum Chillen dagegen weniger geeignet: Jene unfassbar hässlichen Polstermöbel, die aus den eigenen vier Wänden verstoßen wurden und bis in alle Ewigkeit auf den Sperrmülltransport warten.