Exit Festival in Serbien denkt wegen politischer Lage über Varianten im Exil nach

Seit 25 Jahren gibt es das Exit Festival im serbischen Novi Sad - und damit eines der größten Musikfestivals Europas. Doch die Veranstalter überlegen, umzuziehen. Am Freitag hatten sie bereits angekündigt, dass die diesjährige Jubiläumsausgabe Mitte Juli die letzte in Serbien sein wird. Nun sagte Exit-Gründer Dušan Kovačević laut dem britischen Guardian, er sei in Gesprächen über Festival-Varianten im Exil. Dies könne in Deutschland sein, in Ländern auf dem Balkan oder sogar in Ägypten. Möglicherweise nutze man diese Möglichkeit für ein Jahr, oder auch für zwei oder fünf. Unter welchen Bedingungen Exit in das Heimatland zurückkehren könnte, ließ Kovačević offen. Hintergrund ist die politische Lage in Serbien: Exit hatte sich öffentlich an die Seite der serbischen Studierenden gestellt, die seit Monaten gegen die Regierung von Präsident Vucic protestieren. Seitdem ist das Festival nach eigenen Angaben erheblichem politischen Druck ausgesetzt; die öffentliche Förderung sei gekappt worden. Die serbischen Behörden gaben als offiziellen Grund dafür finanzielle Zwänge an.