Exiltibeter kritisiert Opportunismus des Westens gegenüber China

11.03.2009
Der Vize-Präsident des Vereins Tibeter Jugend in Europa, Rigzin Gyaltag, beurteilt die Politik des Dalai Lama und der Exilregierung gegenüber China kritisch. Beide hätten keine Verbesserungen erreicht.
Deren Politik habe sich extrem kompromissbereit gezeigt, sagte Gyaltag vor dem Hintergrund des fünfzigsten Jahrestags des Volksaufstands in Tibet. Bei jedem Kompromiss, den die Tibeter mit den Chinesen eingegangen seien, seien die Chinesen wieder einen Schritt zurückgegangen: "Man hätte meiner Meinung nach, das war vielleicht der Fehler, schon lange erkennen müssen, dass die Chinesen einfach eine Hinhaltetaktik haben." Die Gespräche und Dialoge seien nur von symbolischer Bedeutung gewesen und hätten nichts Substantielles enthalten.

Die westlichen Politiker verhielten sich "absolut opportunistisch" gegenüber China und orientierten sich an ihren wirtschaftlichen sowie politischen Interessen, kritisierte Gyaltag. Sein Verein setze sich seit seiner Entstehung für die Unabhängigkeit Tibets ein und habe dieses Ziel auch in seinen Statuten verankert, äußerte Gyaltag:

"Man kann uns vorwerfen, wir sind naiv. Aber ich denke, die Geschichte hier auf der Erde hat immer wieder bewiesen, dass unmögliche Dinge immer wieder passieren, zum Beispiel der Mauerfall." Er sehe eine realistische Chance für ein freies Tibet.

Sie können das vollständige Gespräch mit Rigzin Gyaltag mindestens bis zum 11.08.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
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