Ex-Schulleiter Bueb: Internate nicht unter Generalverdacht stellen
Der ehemalige Leiter der Internatsschule "Schloss Salem", Bernhard Bueb, hat davor gewarnt, Internate im Zusammenhang mit den aktuellen Missbrauchsfällen unter Generalverdacht zu stellen. Er glaube, dass Schüler in einem gut geführten Internat vor Missbrauch geschützt seien, sagte der Pädagoge.
Die soziale Kontrolle durch die Mitarbeiter sei viel größer, und die Leiter solcher Einrichtungen könnten sehr viel aufmerksamer beobachten, was vor sich gehe. "Wenn eine vertrauensvolle Atmosphäre in einem Internat herrscht, (…) dann werden die Kinder und die Jugendlichen kommen und sich äußern und mitteilen, wenn ihnen Unrecht geschieht."
Es sei ein Fehler anzunehmen, dass Missbrauch entstehe, weil Lehrer oder Mitarbeiter mit Jugendlichen zusammenlebten. "Sie könnten ja kein Jugendlager mehr machen, Sie könnten keine Pfadfinder mehr zulassen, Sie müssten all das streichen, was in der Pädagogik ein großer Fortschritt ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts", betonte Bueb.
Die Nähe von Erwachsenen zu Kindern sei ein großer Fortschritt innerhalb der Pädagogik. Missbrauch komme eher in autoritären Verhältnissen vor, wo große Distanz zwischen Schülern und Lehrern herrsche. "Sexueller Missbrauch ist ja Missbrauch von Macht und nicht Missbrauch von Nähe", fügte er hinzu.
Massiven Missbrauch habe es bislang nur an wenigen Internaten gegeben, und dort habe es sich um ein Versagen der Leitung gehandelt. So habe der Leiter im Berliner Canisius-Kolleg über die sexuellen Übergriffe Bescheid gewusst, den Täter jedoch an das Kolleg in St. Blasien versetzen lassen, statt ihn anzuzeigen und ihm damit das Handwerk zu legen.
Es sei ein Fehler anzunehmen, dass Missbrauch entstehe, weil Lehrer oder Mitarbeiter mit Jugendlichen zusammenlebten. "Sie könnten ja kein Jugendlager mehr machen, Sie könnten keine Pfadfinder mehr zulassen, Sie müssten all das streichen, was in der Pädagogik ein großer Fortschritt ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts", betonte Bueb.
Die Nähe von Erwachsenen zu Kindern sei ein großer Fortschritt innerhalb der Pädagogik. Missbrauch komme eher in autoritären Verhältnissen vor, wo große Distanz zwischen Schülern und Lehrern herrsche. "Sexueller Missbrauch ist ja Missbrauch von Macht und nicht Missbrauch von Nähe", fügte er hinzu.
Massiven Missbrauch habe es bislang nur an wenigen Internaten gegeben, und dort habe es sich um ein Versagen der Leitung gehandelt. So habe der Leiter im Berliner Canisius-Kolleg über die sexuellen Übergriffe Bescheid gewusst, den Täter jedoch an das Kolleg in St. Blasien versetzen lassen, statt ihn anzuzeigen und ihm damit das Handwerk zu legen.