Evangelischer Kirchentag

    Klugheit und Demut

    Die Flagge zum 35. Evangelischen Kirchentag mit der Aufschrift "damit wir klug werden" hängt am Schlossplatz in Stuttgart.
    Das Motto stammt aus einem Bibelpsalm: "Lehre uns zu bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden." © dpa / picture alliance / Daniel Naupold
    02.06.2015
    Mit der Losung "damit wir klug werden" wird zum vierten Mal nach Stuttgart zum Evangelischen Kirchentag eingeladen. Zwei politische Themen stehen im Mittelpunkt: Flüchtlingspolitik und der Umgang mit Daten in der Demokratie.
    "Damit wir klug werden" – das ist die Losung des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Stuttgart, den wir intensiv journalistisch beobachten wollen. Das Motto zeigt, dass die Evangelische Kirche in Deutschland mit ihren rund 24 Millionen Mitgliedern in guter protestantischer Demut sich selbst nicht für so klug hält, sondern vor allem Fragen hat. Und dies ist ein Ausgangspunkt, der diese Großveranstaltung für die Berichterstattung von Deutschlandradio Kultur umso interessanter macht.
    Eine Kirchentags-Bühne steht am 02.06.2015 auf dem Schlossplatz in Stuttgart (Baden-Württemberg) während der Aufbauarbeiten für den Evangelischen Kirchentag vor dem Neuen Schloss.
    Die Kirchentagsbühne auf dem Schloßplatz in Stuttgart - hier findet der Eröffnungsgottesdienst statt. © picture alliance / dpa / Marijan Murat
    Mehr als 2500 Veranstaltungen wird es vom 3. bis 7. Juni auf dem Kirchentag geben – von Bibelarbeiten über Podiumsdiskussionen und Gottesdiensten bis zu Kabarettabenden und Konzerten klassischer und moderner Musik.
    Aus dieser Fülle werden wir die Programmpunkte herausgreifen, die wir für besonders wichtig oder innovativ halten. Dabei hilft uns, dass der Kirchentag in diesem Jahr Schwerpunkte gesetzt hat, die Brisanz für die ganze Gesellschaft haben dürften. Die Themengruppen "Frieden und Flüchtlinge", "Wirtschaft und Werte" sowie "Demokratie und Daten" gehören dazu. Die Organisatoren des Kirchentags sprechen selbst von einem "Friedenskirchentag". Das große Christentreffen in Stuttgart verspricht ein ziemlich politischer Kirchentag zu werden.
    Wie Unternehmen christlich handeln können - Interview mit Kirchentagspräsident Andreas Barner (8:17 min.):
    Viel politische Prominenz
    Die politische Prominenz Deutschlands wird in Stuttgart fast komplett zugegen sein: Kommen wollen Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel und Bundesinnenminister Thomas de Maizière, um nur wenige zu nennen. Die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann darf natürlich nicht fehlen, ebenso wenig ihr (Nach-) Nachfolger Heinrich Bedford-Strohm – und in ökumenischer Verbundenheit der Vorsitzende der deutschen katholischen Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx. Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan wird in Stuttgart erwartet. Dazu kommen Künstler, Wissenschaftler und Popgrößen – die Wise Guys etwa haben auf Kirchentagen traditionell ein Heimspiel und füllen immer große Hallen.
    Besuchen Sie den Deutschlandradio-Pavillon in der Mercedesstraße im Neckarpark (Standnummer M-20). Die Öffnungszeiten sind vom 4. bis 6. Juni von 10.30 bis 20.30 Uhr

    Programmtipps:
    Mittwoch, 3. Juni
    • 14:44 Uhr Pop auf dem Kirchentag - Deutschland sucht den christlichen Superstar in der Sendung Kompressor
    • 16:07 Uhr Auch Christen machen gute Popmusik in der Sendung Tonart
    • ab 22:30 Uhr Uhr Bericht vom Eröffnungsgottesdienst in der Sendung Studio 9
    Donnerstag, 4. Juni
    • 17:50 Uhr Klug handeln mit dem Mammon: Schäuble legt die Bibel aus in der Sendung Studio 9
    • 22:54 Uhr Kailash Satyarthi (Friedensnobelpreisträger 2014) auf dem Kirchentag: Wie ethisch ist die Textilindustire? - Studio 9
    Sonntag, 7. Juni • 14:05 Abschlussbericht in der Sendung Religionen

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