Europawahl

    Union gewinnt, SPD legt zu, AfD drin

    Gute Laune bei SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz: Die Sozialdemokraten konnten ihr Ergebnis deutlich verbessern.
    Gute Laune bei SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz: Die Sozialdemokraten konnten ihr Ergebnis deutlich verbessern. © dpa / picture alliance / Kappeler
    25.05.2014
    Die Union geht als stärkste Kraft aus der Europawahl in Deutschland hervor. Allerdings mussten CDU und CSU leichte Verluste hinnehmen. Deutlich zulegen konnte hingegen die SPD.
    Die Grünen verzeichneten leichte Verlust. Die Linke konnte ihren Stimmenanteil verteidigen. Der europakritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) gelang erstmals der Einzug ins Parlament. Die FPD stürzte regelrecht ab.
    Guten Chancen auf einen Einzug in das Europaparlament haben erstmals auch einige kleinere Parteien. Nach aktuellem Stand können sich die Freien Wähler, Piraten, Tierschutzpartei, NPD, die Familienpartei und die ÖDP Hoffnungen auf einen Sitz im EU-Parlament machen.
    Die Ergebnisse im Überblick:
    Alle sind zufrieden, nur die FDP nicht
    Michael Grosse-Brömer, der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, sprach von einem "sehr guten Ergebnis". Die Union sei bei der achten Europawahl zum achten Mal stärkste politische Kraft in Deutschland geworden.
    Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Thomas Oppermann, bescheinigte seiner Partei ein "fantastisches Ergebnis". Die Sozialdemokraten hätten mit einem Zuwachs von voraussichtlich mehr als sechs Prozentpunkten den "höchsten Zuwachs aller Zeiten" bei einer bundesweiten Wahl erreicht,
    AfD-Chef Bernd Lucke
    AfD-Chef Bernd Lucke© dpa / picture alliance / Hanschke
    Europäische Volkspartei liegt vorne
    Hochrechnungen vom späten Sonntagabend zufolge hat die konservative Europäische Volkspartei die EU-Wahl gewonnen. Nach einer ersten Hochrechnung des Europaparlaments kommt die EVP auf 28,1 Prozent. Danach folgen die Sozialdemokraten mit 25,7 Prozent, die Liberalen mit 9,8, die Grünen mit 7,7 und die Linken mit 6,2 Prozent. EVP-Spitzenkandidat Juncker beanspruchte den Posten des EU-Kommissionspräsidenten für seine Partei. Der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Schulz, meinte dagegen, er setze darauf, dass es im neuen Parlament eine Mehrheit für ihn gebe. In vielen Ländern der Europäischen Union waren die Ergebnisse von den Zugewinnen EU-kritischer Parteien geprägt. In Frankreich wurde der rechtsextreme Front National mit rund 25 Prozent erstmals stärkste Partei.
    28 Länder, 751 Sitze
    Insgesamt waren rund 400 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, über die Zusammensetzung des neuen Parlaments abzustimmen. Zu vergeben waren 751 Sitze. Gewählt wurde EU-weit in mehreren Etappen. In Großbritannien, den Niederlanden, in Irland, Lettland, Tschechien, der Slowakei und Malta fand der Urnengang bereits in den vergangenen Tagen statt. In der Mehrzahl der EU-Länder wurde jedoch erst am Sonntag gewählt. Über die Zusammensetzung des EU-Parlaments wird alle fünf Jahre abgestimmt.
    Insgesamt traten rund 160 Parteien an. Die gesetzlichen Wahlhürden, die sie überspringen mussten, um einen Parlamentssitz zu erringen, waren dabei unterschiedlich. In Deutschland reichen etwa 0,5 Prozent für den Einzug ins Parlament, in anderen Ländern liegt die Hürde zwischen drei und fünf Prozent. Jedem Land stehen gemäß seiner Bevölkerungsgröße Sitze zu - mindestens jedoch sechs und höchstens 96. Die bekommt Deutschland.
    (twa / mhi)
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