Europas offene Wunde

Von Gerwald Herter |
Kämpfer der serbischen paramilitärischen Einheit "Skorpion" töten sechs junger Muslime. Ein Priester der serbisch-orthodoxen Kirche segnet die Mörder. Ein Video, das diese Sequenz zeigt, wurde vor zehn Jahren bei Srebrenica von einem "Skorpion"-Kämpfer gedreht und Anfang Juni veröffentlicht.
Es hat die Erinnerungen an das Massaker von Sebrenica noch einmal verstärkt. Fast 8000 bosnische Muslime sind dort vom 11. bis 19. Juli 1995 von serbischen Einheiten ermordet worden. Eine UN-Schutztruppe griff nicht ein. 4500 Menschen sind inzwischen nach Srebrenica zurückgekehrt, sie leben in extremer Armut. Von den damals zerstörten 6500 Häusern sind erst 1500 wieder aufgebaut.