Etikette bei Hitze

Darf Sonne den Dresscode aufweichen?

Menschen in Businesskleidung liegen auf dem Rücken, als würden sie durchs Büro tanzen
Menschen in Businesskleidung liegen auf dem Rücken, als würden sie durchs Büro tanzen © imago / Westend61
Moderation: Vladimir Balzer und Axel Rahmlow · 30.06.2015
Ärmellose Shirts und Kleidchen mit Spaghettiträgern statt Krawatte und Kostüm: In Großbritannien haben die Gewerkschaften die Unternehmen dazu aufgeforderte, wegen der Sommerhitze den Dresscode am Arbeitsplatz zu lockern.
"Immer wenn es um Berufe geht, wo Seriosität das oberste Gebot ist, weiß man aus verschiedenen Untersuchungen, dass die Menschen sehr kritisch darauf reagieren, wenn die Leute zu offenherzig oder zu nachlässig, zu wild-kreativ angezogen sind", sagt die Etikette-Expertin Nandine Meyden im Interview. In einer Bank würden die Kunden etwa einen Banker bevorzugen, der entsprechend gekleidet ist.
Bei Bekleidung der Mitarbeiter ginge es immer auch darum, das Unternehmen nach außen zu repräsentieren - es sei keine reine Privatsache. Bei 40 Grad im Büro müssen die Parteien miteinander reden. "Eine gute Mittellösung muss man gemeinsam vereinbaren: Unternehmensleitung, Mitarbeiter und vielleicht auch die Gewerkschaften", schlägt Meyden vor.
Bei der kurzen Hose für Männer scheiden sich die Geister. Nur beim Bademeister sei eine kurze Hose im Job angebracht, meint die Etikette-Beraterin.
Als Spezialistin für moderne Umgangsformen bietet Meyden Seminare, Coachings, Vorträge und Beratung rund um die Bereiche Business-Etikette und interkulturelle Fettnäpfchen an.