"Es soll kein Richt-Fest sein"

Moderation: Gaby Wuttke |
Zum 32. Mal blickt die deutschsprachige Literatur nach Klagenfurt. 14 Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lesen aus ihren unveröffentlichten Texten. Der Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer, der selbst einmal als Autor im Wettbewerb las, will gnädig mit den Teilnehmenden umgehen.
Alain Claude Sulzer gehört zum Kreis der sieben Juroren. Er hat die beiden Autoren Martin von Arndt, eines seiner Bücher heißt "Wir vom Jahrgang 68", und Ulf Erdmann Ziegler, dessen Debütroman "Hamburger Hochbahn" für Aufsehen sorgte, für die Teilnahme an den 32. Tagen der deutschsprachigen Literatur vorgeschlagen.

Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Gaby Wuttke: Ist es für Sie ein starkes, durchschnittliches, schwaches oder im besten Sinne abwechslungsreiches Jahr?

Alain Claude Sulzer: Ich würde meinen, abwechslungsreich. Ansonsten möchte ich darüber noch gar nicht viel verraten, da die Texte erst ab morgen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ich denke, darüber zu sprechen, was für ein Jahrgang das war, wird am Samstagabend, wenn die Preisverleihung gewesen sein wird, noch genügend Zeit sein.

(…)

Wuttke: Wie ist es für Sie, wenn Sie als Autor über andere Autoren – und das ist jetzt nicht negativ gemeint – zu richten haben?

Alain Claude Sulzer: Ich bin ja auch hin und wieder für den Deutschlandfunk als Rezensent tätig. Der Unterschied hier ist, dass diese Texte nicht veröffentlicht sind. (…) Die Kandidaten sind natürlich auf eine ganz andere Weise der Kritik ausgesetzt und sicher auch verletzbarer, als sie es wären, wenn die Veröffentlichung schon als ein Kriterium dazwischensteht. Ich denke nicht, dass ich darüber richten werde. (…) Es soll kein Richt-Fest sein, vielleicht doch ein Richtfest, aber keine Henkersmahlzeit.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 26.11.08 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.