"Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen"

Rund 2.000 Personen sollen es gewesen sein beim Musikfest Birmingham, als am 26. August 1846 der "Elias" mit großem Erfolg uraufgeführt wurde. Vier Arien und ebenso viele Chöre mussten wiederholt werden. Das neue Oratorium von Mendelssohn hatte sich zu behaupten zwischen so erfolgreichen Werken wie Händels "Messias", Haydns "Schöpfung" und Beethovens "Missa solemnis", die ebenfalls auf dem Festival-Programm standen.
In England und den USA blieb der Erfolg des "Elias" ungebrochen. In Boston stand es jahrzehntelang nach dem "Messias" auf Platz zwei der chorsinfonischen Hit-Liste. Nicht so in Deutschland. Hier hatte das Werk, schon lange bevor die Nationalsozialisten Mendelssohns Werke aus dem Musikleben verbannten, einen schweren Stand. Die postulierte Neue Sachlichkeit, die Scheu vor allem Romantischen, hatte gravierende Auswirkungen auf die Programmgestaltung.

Knapp zehn Jahre nach "Paulus", der seit der Uraufführung 1836 auf dem Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf in mehr als 50 deutschen Städten - zum Teil mehrfach - gespielt worden war, ließ Mendelssohn ein zweites Oratorium folgen. Diesmal nach dem alttestamentarischen Stoff über den Propheten Elias. Außer dem Prediger Julius Schubring aus Dessau als theologischem Berater sollte sein dichtender Jugendfreund Karl Klingemann bei der textlichen Erarbeitung mitwirken. Der sah sich jedoch dieser schweren Aufgabe nicht gewachsen. So blieb es bei den zum Teil sehr derben und brutalen originalen Bibelstellen, die Mendelssohn selbst zusammengefügt hat.

Die Geschichte beschreibt jene Zeit, in der sich das Volk Israel unter dem Einfluss des Königs Ahab von Samaria mehr und mehr von Gott abwendet. Der Prophet Elias verkündet Dürre und Hungersnot. Erst nachdem er verschiedene Wunder vollbringt, schöpft das Volk Israel Vertrauen, und die falschen Propheten der Baalpriester werden getötet. Endlich fällt auf das von seinem Fluch befreite Land der ersehnte Regen.


Frauenkirche Dresden
Aufzeichnung vom 7.1.2006

Felix Mendelssohn Bartholdy
"Elias", Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 70

Jan-Hendrik Rootering, Bariton - Elias
Christiane Oelze, Sopran – Witwe / Engel
Katharina Kammerloher, Mezzosopran – Engel / Königin
Christian Elsner, Tenor – Obadjah / Ahab
MDR Rundfunkchor
MDR Sinfonieorchester
Leitung: Fabio Luisi

nach Konzertende ca. 21:30 Uhr Nachrichten