"Es konzentriert sich zu viel Macht auf zu wenige Personen"

Helen Zille im Gespräch mit Klaus Pokatzky · 26.09.2011
Die südafrikanische Politikerin und Premierministerin der Provinz Westkap, Helen Zille, kämpft für die Stärkung der Mehrparteiendemokratie in ihrem Land. Die Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Allianz erhielt in Berlin den Abraham-Geiger-Preis.
Das große Problem Südafrikas ist Helen Zilles Ansicht nach die Dominanz der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC). Es konzentriere sich zu viel Macht auf zu wenige Personen, sagte sie: "Das führt unweigerlich zu Machtmissbrauch. Und deshalb ist es meine Arbeit als Führerin der Oppositionspartei, mehr und mehr Wahlen zu gewinnen, um das auszubalancieren, dieses Machtverhältnis."

Sie wünsche sich, dass Südafrika ein erfolgreiches Land mit einer Multiparteiendemokratie, mit einer guten Verfassung und mit einer wachsenden Wirtschaft werde.

Auf die Frage, ob es in Südafrika nach der Apartheid einen "schwarzen Rassismus" gebe, entgegnete Zille: "Das fundamentale Prinzip war, dass man sich nach der Rasse nicht richtet." Jetzt aber glaube der Afrikanische Nationalkongress (ANC), dass er mit den schwarzen Stimmen alle Wahlen gewinne werde: "Aber es gibt viele Menschen, Schwarze und Weiße, die eine nicht-rassisch bedingte Zukunft haben wollen. Und unsere Partei ist die Partei für all diese geworden."

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Sie können die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton lief.
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