"Es fügt sich wirklich ineinander"

Frank Strobel im Gespräch mit Holger Hettinger · 11.02.2010
Aus der Langfassung von "Metropolis" seien Teile herausgeschnitten worden, die er als besonders modern und politisch empfinde, sagt der Dirigent und Restautor Frank Strobel. Er hat die jahrzehntelang verschollene Originalfassung des Klassikers von Fritz Lang rekonstruiert und mit späteren Kurzversionen verglichen. Morgen wird sie bei der Berlinale uraufgeführt.
Auszug aus dem Gespräch:

Holger Hettinger: Was ist so anders an dieser Version?

Frank Strobel: Es ist schon ein glücklicher Moment für mich, also was wirklich Besonderes, weil ich zum ersten Mal wirklich das Gefühl habe, nach diesen 27 Jahren der Beschäftigung mit Film und Musik von "Metropolis", jetzt das Gefühl zu haben, es passt. Also es fügt sich wirklich ineinander. Ich hatte vorher immer den Eindruck, man muss der Musik in einer gewissen Weise Gewalt antun, weil sie nicht so ganz auf den Film passte. Nicht nur, weil viel einfach nicht mehr existierte im Film und man viel Musik herausnehmen musste, nein, sondern der Film ist ja auch in sich komplett umgestellt worden, umgeschnitten worden, die Montage des Filmes ist ganz anders in den Export-Fassungen hergestellt worden, so dass die Originalmusik, die ja für die Premierenfassung geschrieben wurde von Gottfried Huppertz einfach nicht mehr gepasst hat. (…) Und diesmal hab ich wirklich den Eindruck, es ist alles aus einem Guss. Es fließt und es funktioniert.