Erster Vertrag auf dem Bierdeckel

11.08.2009
Das erste Buch des Schweizer Schriftstellers Thomas Hürlimann war 1981 auch das erste des Ammann Verlages. Sein neues wird 2010 das letzte des renommierten Hauses sein.
Die mehrjährige Suche nach einem Nachfolger sei erfolglos verlaufen, sagte
Egon Ammann in Deutschlandradio Kultur. Das Unternehmen zu verkaufen, lehnt er ab. Neben Gegenwartsautoren wie Thomas Hürlimann und Ulrich Peltzer veröffentlichte Ammann die Übersetzungen der Werke zum Beispiel von Dostojewski, Mandelstam, Pessoa und Zwetajewa.

Sein erstes Buch "Die Tessinerin" sei auch das erste des Ammann Verlages gewesen, erinnert sich der 58-jährige Thomas Hürlimann im Gespräch. Der erste Vertrag sei auf einem Bierdeckel in einer Kneipe in Kreuzberg geschlossen worden. Den Verlust von Verlegerpersönlichkeiten wie Egon Ammann und seiner Frau Marie-Luise Flammersfeld beschreibt er so:

"Das ist das große Glück meines Schriftstellerlebens: Ich konnte immer davon ausgehen, dass das, was ich schreibe, auf das Interesse meiner Verleger stößt. Und der Verlag hat auch in Zeiten, wo ich zum Beispiel angegriffen wurde oder wo ich schlechte Kritiken hatte, in Treue zu mir gehalten. Das heißt, es war manchmal gar nicht so wichtig, was die Öffentlichkeit jetzt von mir denkt für mich. Ich wusste, ich habe einen Verlag, der zu mir steht."

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 11.1.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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