Erste Kibbuz-Gründung in Israel seit Jahrzehnten

In Israel wird erstmals nach über 30 Jahren wieder ein neuer Kibbuz gegründet. Nahe der Wüstenstadt Arad im nordöstlichen Negev sollen sich 100 Familien in einer Genossenschaftssiedlung niederlassen, um „den Wüstensand in Ackerland umzuwandeln“, wie israelische Medien melden. Die nach sozialistischen Prinzipien organisierten Genossenschaftssiedlungen hatten seit Beginn des 20. Jahrhunderts erfolgreich zur jüdischen Besiedlung und landwirtschaftlichen Entwicklung Israels beigetragen. In den 1980er Jahren gerieten die Kollektivsiedlungen in eine Krise, ihr Kollektivmodell galt als überholt. Der neue Kibbuz soll moderner werden. Viele Bereiche würden privatisiert, es gibt demnach keine gemeinschaftlichen Kantinen, Waschsalons oder Kinderhäuser, in denen die Kinder getrennt von ihren Eltern schlafen, wie es in früheren Jahren die Regel war. Ausgewählt würden Personen, die dies als Engagement fürs Leben verstünden und nicht nur als Abenteuer für ein paar Jahre.