Erfolgreiches lernen - aber wie?“
Spätestens seit dem schlechten Abschneiden der deutschen Schüler bei der internationalen Vergleichsstudie PISA werden verstärkt Forderungen nach einer frühen Förderung von Kindern laut. "Je früher, desto besser", nach diesem Motto sollen schon die Kleinsten fit gemacht werden für die Zukunft: Frühenglisch, Baby-Einstein und Klassik-CDs für Neugeborene - Eltern lassen nichts unversucht. Der Kindergarten ist längst nicht mehr nur zum Spielen da, sondern entwickelt sich immer mehr zu einer Art Vorschule.
Die Frage aber ist: Was können Kinder, auch die Kleinen, lernen und vor allem wie? Wie kann man sie fördern, ohne sie zu überfordern?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Lernpsychologin Prof. Dr. Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. In ihrem Lernlabor untersucht sie, wie man Kinder schon im Grundschulalter mit Mathematik und Naturwissenschaften vertraut machen kann und wie man ihnen das vermittelt, was sie "usable knowledge" nennt, verwertbares Wissen.
Sie warnt davor, besonders kleine Kinder mit Lernen zu überfordern:
"Eltern müssen wieder lernen, darauf zu reagieren, was ihr Kind möchte". Sie sollten nicht ständig neue Angebote machen. Sprachkurse im Kindergarten lehnt sie ab: "Ich bin ziemlich sicher, dass solche Kinder niemals ordentlich sprechen können."
Ihre Erfahrung: "Menschen sind von Natur aus wissbegierig. Sie möchten wissen, wie die Welt funktioniert. Menschen sind Problemlöser. Sie stürzen sich auf alles, wovon sie denken, dass sie es herausfinden oder lösen können. An diese intellektuelle Neugier und Wissbegier können Lehrer anknüpfen."
Ein wichtiger Motor für erfolgreiches Lernen: Die Motivation.
"Das Lernen selbst ist keineswegs immer spaßig, sondern oft mühsam und anstrengend. Aber wenn ein Schüler aus Erfahrung weiß, dass er Spaß haben wird, wenn er etwas kann, dann hat er einen Anreiz, auch, wenn der Weg dahin manchmal etwas schwierig ist."
Eine ihrer Studien hat gezeigt: Wenn in den ersten Schuljahren falsch unterrichtet wird, lassen sich die fatalen Folgen für die Lernfähigkeit und das Lernverhalten später nicht mehr korrigieren.
Die Bilanz der meisten Schulabgänger beschreibt sie nüchtern:
"Ein wüster Haufen Müll mit einigen korrekten Fetzen". Wer bis zum Abitur bleibt, verbringe 16.000 Stunden in der Schule, meist mit reiner Faktenhuberei. Schulbildung bestehe zu oft noch aus zusammenhanglosen Wissensinseln, hastig Angelerntem, statt aus wirklich Verstandenem.
Ihre Überzeugung:
"Lernen ist erfolgreich, wenn erfolgreich an Vorwissen angeknüpft werden kann.
Nicht Intelligenz, sondern Wissen ist der Schlüssel zum Können. Defizite in der Intelligenz können durch Lernen und Vorwissen wettgemacht werden, umgekehrt gilt das nicht.
Übung und Motivation machen den Meister."
"Erfolgreiches lernen - aber wie?" – Darüber diskutiert Dieter Kassel heute von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr mit der Lernpsychologin Prof. Dr. Elsbeth Stern, in der Sendung "Radiofeuilleton – Im Gespräch". Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254 und per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Informationen über Prof. Dr. Elsbeth Stern im Internet unter www.mpib-berlin.mpg.de
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Lernpsychologin Prof. Dr. Elsbeth Stern vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. In ihrem Lernlabor untersucht sie, wie man Kinder schon im Grundschulalter mit Mathematik und Naturwissenschaften vertraut machen kann und wie man ihnen das vermittelt, was sie "usable knowledge" nennt, verwertbares Wissen.
Sie warnt davor, besonders kleine Kinder mit Lernen zu überfordern:
"Eltern müssen wieder lernen, darauf zu reagieren, was ihr Kind möchte". Sie sollten nicht ständig neue Angebote machen. Sprachkurse im Kindergarten lehnt sie ab: "Ich bin ziemlich sicher, dass solche Kinder niemals ordentlich sprechen können."
Ihre Erfahrung: "Menschen sind von Natur aus wissbegierig. Sie möchten wissen, wie die Welt funktioniert. Menschen sind Problemlöser. Sie stürzen sich auf alles, wovon sie denken, dass sie es herausfinden oder lösen können. An diese intellektuelle Neugier und Wissbegier können Lehrer anknüpfen."
Ein wichtiger Motor für erfolgreiches Lernen: Die Motivation.
"Das Lernen selbst ist keineswegs immer spaßig, sondern oft mühsam und anstrengend. Aber wenn ein Schüler aus Erfahrung weiß, dass er Spaß haben wird, wenn er etwas kann, dann hat er einen Anreiz, auch, wenn der Weg dahin manchmal etwas schwierig ist."
Eine ihrer Studien hat gezeigt: Wenn in den ersten Schuljahren falsch unterrichtet wird, lassen sich die fatalen Folgen für die Lernfähigkeit und das Lernverhalten später nicht mehr korrigieren.
Die Bilanz der meisten Schulabgänger beschreibt sie nüchtern:
"Ein wüster Haufen Müll mit einigen korrekten Fetzen". Wer bis zum Abitur bleibt, verbringe 16.000 Stunden in der Schule, meist mit reiner Faktenhuberei. Schulbildung bestehe zu oft noch aus zusammenhanglosen Wissensinseln, hastig Angelerntem, statt aus wirklich Verstandenem.
Ihre Überzeugung:
"Lernen ist erfolgreich, wenn erfolgreich an Vorwissen angeknüpft werden kann.
Nicht Intelligenz, sondern Wissen ist der Schlüssel zum Können. Defizite in der Intelligenz können durch Lernen und Vorwissen wettgemacht werden, umgekehrt gilt das nicht.
Übung und Motivation machen den Meister."
"Erfolgreiches lernen - aber wie?" – Darüber diskutiert Dieter Kassel heute von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr mit der Lernpsychologin Prof. Dr. Elsbeth Stern, in der Sendung "Radiofeuilleton – Im Gespräch". Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254 und per E-Mail unter gespraech@dradio.de.
Informationen über Prof. Dr. Elsbeth Stern im Internet unter www.mpib-berlin.mpg.de