"Er hat immer zum Publikum hin gedichtet"
Gern wurde er mit dem Begriff "Sprachvirtuose" beschrieben, und in seinen Gedichten mischte er die Parodie mit der Zivilisationskritik. Peter Rühmkorf ist nach Angaben des Rowohlt-Verlages im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Herausgeber der geplanten Rühmkorf-Werkausgabe, Jürgen Manthey, sagte, das Wichtigste für den Dichter sei der Vortrag und das Publikum gewesen.
Es habe Rühmkorf gequält, so Manthey, dass er am Schluss wegen seines Krebsleidens nicht mehr vortragen konnte, denn das war für ihn das wichtigste:
"Er hat das sehr gerne getan, er hat das glänzend gemacht, mit großem Erfolg. Und darunter hat er zum Schluss sehr gelitten, dass er das nicht mehr konnte. Das war ihm wichtig: der mündliche Vortrag und das Publikum. Er hat auch immer zum Publikum hin gedichtet."
Auch sei Rühmkorf immer auf der Suche nach neuen Versen gewesen. Er habe keine Angst vor Reimen gehabt, die sonst in der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur gehegte Abneigung gegen Gereimtes sei ihm "scheißegal" gewesen. Er sah sich vielmehr in der Tradition von Klopstock und Eichendorff.
1993 erhielt Rühmkorf die wichtigste deutsche Auszeichnung, den Büchner-Preis, für den er sich mit dem Vortrag "Deutschland - ein Lügenmärchen" bedankte. Zu seinen großen Erfolgen gehörten unter anderem "Walther von der Vogelweide, Klopstock und ich" sowie die Tagebuchaufzeichnungen "Tabu I und II".
Sein letztes, vor kurzem erst veröffentlichtes Buch nannte er "Paradiesvogelschiß". Darin machte er auch seine Krankheit zum Thema.
Sie können das vollständige Gespräch mit Jürgen Manthey mindestens bis zum 9.11.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
"Er hat das sehr gerne getan, er hat das glänzend gemacht, mit großem Erfolg. Und darunter hat er zum Schluss sehr gelitten, dass er das nicht mehr konnte. Das war ihm wichtig: der mündliche Vortrag und das Publikum. Er hat auch immer zum Publikum hin gedichtet."
Auch sei Rühmkorf immer auf der Suche nach neuen Versen gewesen. Er habe keine Angst vor Reimen gehabt, die sonst in der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur gehegte Abneigung gegen Gereimtes sei ihm "scheißegal" gewesen. Er sah sich vielmehr in der Tradition von Klopstock und Eichendorff.
1993 erhielt Rühmkorf die wichtigste deutsche Auszeichnung, den Büchner-Preis, für den er sich mit dem Vortrag "Deutschland - ein Lügenmärchen" bedankte. Zu seinen großen Erfolgen gehörten unter anderem "Walther von der Vogelweide, Klopstock und ich" sowie die Tagebuchaufzeichnungen "Tabu I und II".
Sein letztes, vor kurzem erst veröffentlichtes Buch nannte er "Paradiesvogelschiß". Darin machte er auch seine Krankheit zum Thema.
Sie können das vollständige Gespräch mit Jürgen Manthey mindestens bis zum 9.11.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio