Entdeckungstour in den menschlichen Körper
Kindern auf spannende Art ihren Körper zu erklären, das ist Dietrich Grönemeyer mit seinem Buch "Der kleine Medicus" erfolgreich gelungen. Wochenlang hielt sich dieser Medizinratgeber in den Bestsellerlisten ganz oben. Kein Wunder also, dass es jetzt Teil zwei gibt: "Die neuen Abenteuer des kleinen Medicus" heißt das Buch.
Schrumpfte Nanolino in "Der kleine Medicus" nur wegen eines unglücklichen Zufalls auf Nano-Format und reiste so durch den menschlichen Organismus, tut er es bei seinen neuen Abenteuern wissentlich. Voller Neugier und Abenteuerlust schrumpft der mittlerweile zwölf Jahre alte Hauptdarsteller dieses Kindermedizinbuches nun freiwillig auf die Größe eines mikroskopischkleinen Winzlings zusammen und hilft in einem Mini-U-Boot sitzend kranke Körper zu heilen. Von innen sozusagen und dank neuster Medizintechnik.
Und wie auch schon im ersten Band geht es auch diesmal gegen den bösen Professor Schlotter, der mit Hilfe kleiner Roboter die Seele der Menschen zerstören will, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sein erstes Opfer ist Nanolinos Großvater, den es natürlich zu retten gilt. Damit das gelingt, dürfen auch Professor X und seine geniale Assistentin Miro Minitec nicht fehlen. Zumal es Micro Minitec war, die die Verkleinerungsmaschine, den Mikro-Multi-Quaser-Turbobeamer, erfunden hat und damit die Abenteuer des kleinen Medicus überhaupt erst möglich macht.
Dietrich Grönemeyer greift also in "Die neuen Abenteuer des kleinen Medicus" auf die bewährte Methode zurück, eine Abenteuergeschichte mit Medizinratgeber zu mischen. Allerdings ist es schade, dass die Story zu ähnlich aufgebaut ist. Wer den ersten Band kennt, wird im zweiten nicht wirklich überrascht. Die Chance der Geschichte einen wirklich neuen Schub zu geben, nutz der Autor nicht.
Wieder werden die Leser auf eine Erkundungstour in den menschlichen Körper mitgenommen. Aus der Innenperspektive lernen sie diesmal das Kniegelenk, das menschliche Gehirn sowie Nase, Ohren und andere Sinnesorgane näher kennen. Erfahren wie der Körper funktioniert, wie er aufgebaut ist und was er braucht um optimal zu funktionieren bzw. was schief läuft, wenn man krank oder verletzt ist.
Auch der Aufbau von Teil zwei ist identisch mit dem Vorgängerbuch: immer wieder finden sich Kästchen, in denen genau erklärt wird, was etwa eine Gelenkkapsel ist, wozu die Galle da ist, und wie das Immunsystem funktioniert.
Außerdem werden medizinische Verfahren und Geräte vorgestellt und Hausrezepte aus Omas Küchengarten erklären, wie man sich mit einfachen Mittelchen bei leichten Erkrankungen selber helfen kann. Das ist schön gedacht und entspricht der Grundeinstellung des Autors, den Körper ganzheitlich zu behandeln, geht aber an manchen Stellen des Buches nicht auf. Oft sind die Texte zu lang und nicht immer kindgerecht geschrieben.
Einen großartigen Ausgleich dazu bilden die fantastische Großaufnahme, die sich auf vielen Doppelseiten im Buch finden. Etwa die Knochenbalken, die an Korallen erinnern, die Speichelzellen, die wie rosa angemalte Streichhölzer aussehen oder die Bilder der Gehirnnerven, die sich oktopusartig durch das menschliche Hirn ziehen.
Seite für Seite taucht man so ein in das Wunder des Körpers. Das macht Spaß und ist wie schon beim kleinen Medicus der große Verdienst auch dieses Buches. Denn gekonnt macht Dietrich Grönemeyer deutlich: Unser Körper ist einzigartig und ist deshalb auch besonders schützens- und pflegenswert.
Rezensiert von Kim Kindermann
Dietrich Grönemeyer:
Die neuen Abenteuer des kleine Medicus,
Rowohlt Verlag, 360 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen von Glenn Frey und Stefan Paintner, 22,90 Euro
Und wie auch schon im ersten Band geht es auch diesmal gegen den bösen Professor Schlotter, der mit Hilfe kleiner Roboter die Seele der Menschen zerstören will, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Sein erstes Opfer ist Nanolinos Großvater, den es natürlich zu retten gilt. Damit das gelingt, dürfen auch Professor X und seine geniale Assistentin Miro Minitec nicht fehlen. Zumal es Micro Minitec war, die die Verkleinerungsmaschine, den Mikro-Multi-Quaser-Turbobeamer, erfunden hat und damit die Abenteuer des kleinen Medicus überhaupt erst möglich macht.
Dietrich Grönemeyer greift also in "Die neuen Abenteuer des kleinen Medicus" auf die bewährte Methode zurück, eine Abenteuergeschichte mit Medizinratgeber zu mischen. Allerdings ist es schade, dass die Story zu ähnlich aufgebaut ist. Wer den ersten Band kennt, wird im zweiten nicht wirklich überrascht. Die Chance der Geschichte einen wirklich neuen Schub zu geben, nutz der Autor nicht.
Wieder werden die Leser auf eine Erkundungstour in den menschlichen Körper mitgenommen. Aus der Innenperspektive lernen sie diesmal das Kniegelenk, das menschliche Gehirn sowie Nase, Ohren und andere Sinnesorgane näher kennen. Erfahren wie der Körper funktioniert, wie er aufgebaut ist und was er braucht um optimal zu funktionieren bzw. was schief läuft, wenn man krank oder verletzt ist.
Auch der Aufbau von Teil zwei ist identisch mit dem Vorgängerbuch: immer wieder finden sich Kästchen, in denen genau erklärt wird, was etwa eine Gelenkkapsel ist, wozu die Galle da ist, und wie das Immunsystem funktioniert.
Außerdem werden medizinische Verfahren und Geräte vorgestellt und Hausrezepte aus Omas Küchengarten erklären, wie man sich mit einfachen Mittelchen bei leichten Erkrankungen selber helfen kann. Das ist schön gedacht und entspricht der Grundeinstellung des Autors, den Körper ganzheitlich zu behandeln, geht aber an manchen Stellen des Buches nicht auf. Oft sind die Texte zu lang und nicht immer kindgerecht geschrieben.
Einen großartigen Ausgleich dazu bilden die fantastische Großaufnahme, die sich auf vielen Doppelseiten im Buch finden. Etwa die Knochenbalken, die an Korallen erinnern, die Speichelzellen, die wie rosa angemalte Streichhölzer aussehen oder die Bilder der Gehirnnerven, die sich oktopusartig durch das menschliche Hirn ziehen.
Seite für Seite taucht man so ein in das Wunder des Körpers. Das macht Spaß und ist wie schon beim kleinen Medicus der große Verdienst auch dieses Buches. Denn gekonnt macht Dietrich Grönemeyer deutlich: Unser Körper ist einzigartig und ist deshalb auch besonders schützens- und pflegenswert.
Rezensiert von Kim Kindermann
Dietrich Grönemeyer:
Die neuen Abenteuer des kleine Medicus,
Rowohlt Verlag, 360 Seiten, mit zahlreichen Illustrationen von Glenn Frey und Stefan Paintner, 22,90 Euro