Ende des Atom-Deals mit Iran

"Neues Abkommen in der Theorie denkbar"

Der Politiker Bijan Djir-Sarai ist Mitglied der FDP-Fraktion des Deutschen Bundestages.
Der FDP-Politiker Bijan Djir-Sarai: "Die wirtschaftspolitische Lage ist dramatisch." © imago/photothek
Bijan Djir-Sarai im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
Nach der Aufkündigung des Atomdeals mit dem Iran durch US-Präsident Trump seien wirtschaftspolitische Initiativen kaum noch möglich, sagt der FDP-Politiker Bijan Djir-Sarai. Denn jedes Unternehmen, dass sich künftig im Iran wirtschaftlich betätige, werde auf dem US-Markt Probleme bekommen.
Die USA ziehen sich aus dem Atomdeal mit dem Land zurück. Frankreich, Deutschland und Großbritannien reagierten erschüttert und riefen alle Seiten auf, an den Abmachungen festzuhalten. Der Iran will sich mit den übrigen Unterzeichnerländern beraten. Sicherheitsexperten warnen vor einer neuen Eskalation im Nahen und Mittleren Osten.
Das Scheitern des Abkommens sei allerdings "nicht komplett die Schuld des US-Präsidenten", sagte dazu der FDP-Politiker und Vorsitzende der deutsch-iranischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Bijan Djir-Sarai, im Deutschlandfunk Kultur.
"Es ist in der Tat so, dass der Iran keine konstruktive Politik in der Region betreibt, ob Hamas, ob Hisbollah, die Politik in Syrien, das alles war nicht konstruktiv in den letzten Jahren."

"Iran steht wirtschaftlich kurz vor dem Kollaps"

Die neue Situation werde Hardliner im Iran aber noch stärken, meinte Djir-Sarai. Zu erwarten sei, dass die iranische Außenpolitik in der Region noch aggressiver werde und der Iran sein Atomprogramm fortsetzen werde.
In der iranischen Bevölkerung werde dies kritisiert - insbesondere, dass die iranische Regierung viel Geld für kriegerische Handlungen im Ausland ausgebe, welches im Land fehle. Der Iran stehe wirtschaftlich kurz vor dem Kollaps, sagte Djir-Sarai.
Neue diplomatische oder wirtschaftliche Initiativen des Westen seien in Zukunft zwar theoretisch möglich, könnten aber ohne Unterstützung der Amerikaner nicht erfolgreich sein. "Jedes Unternehmen, dass sich künftig im Iran wirtschaftlich betätigt, wird auf dem US-Markt Probleme bekommen", sagte der FDP-Politiker.
(huc)
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