Eltern

    Zwischen Familienernährer und Superpapa

    13.01.2014
    Wie zufrieden sind Väter heute? Wie steht es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Eine Forsa-Studie stellt fest: Viele Väter wollen etwas ändern, verbleiben aber im traditionellen Rollenmodell.
    Das Forsa-Institut hat im Auftrag der Zeitschrift "Eltern" über 1000 Väter zu ihrem Rollenverständnis und ihrer Zufriedenheit befragt. Heraus kam, dass zwar viele Väter sich mehr Zeit mit der Familie wünschen, zugleich aber am Modell als alleiniger Ernährer festhalten.
    89 Prozent der befragten Väter arbeiten in Vollzeit, nur vier Prozent in Teilzeit. Zugleich sagen 43 Prozent, dass sie gern mehr Zeit für die Familie hätten, doch nur ein Drittel der Befragten würde gerne in Teilzeit arbeiten.
    Zwar nehmen 44 Prozent der Väter Elternzeit, doch mehrheitlich nur zwei Monate. Gerade mal elf Prozent entscheiden sich für eine sechsmonatige Auszeit mit dem Kind.
    Eine Mehrheit sagt, dass das Leben mit Kindern erfüllter sei als ohne. Gleichzeitig verbringen die meisten wochentags weniger als zwei Stunden Zeit mit ihrem Kind. 54 Prozent finden aber, dass diese Zeit überhaupt nicht ausreichend ist.
    Bundeswehr will familienfreundlicher werden
    Die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nimmt sich einer ganz besonderen Gruppe von Vätern an: In einem Interview der "Bild"-Zeitung kündigte sie an, die Bundeswehr familienfreundlicher gestalten zu wollen.
    Unser sicherheitspolitischer Korrespondent Rolf Clement erklärt die Pläne der Verteidigungsministerin. Nach Clement umfassen die Ideen von der Leyens zunächst einmal den Bereich Kinderbetreuung. "Da kann man zwei Wege gehen: Einmal baut man eigene Kitas oder man kauft Kitaplätze in einer öffentlichen Einrichtung", erläutert Clement. Ein weiterer Bereich betrifft die Arbeitszeiten: Für Bundeswehrangehörige, die im Inland arbeiten, könnte man verstärkt Teilzeitmodelle einführen. Eine weitere sei die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten.
    Hinter den Plänen stecke die Absicht, die Bundeswehr attraktiver zu machen, da aufgrund der weggefallenen Wehrpflicht es an Nachwuchskräften fehle.
    Dass die Bundeswehr aus eben diesen Gründen familienfreundlicher werden muss, findet auch Rainer Arnold, Verteidigungsexperte der SPD. Im Deutschlandradio Kultur sagte Arnold, dass man für die Bundeswehr ein "Attraktivitätsprogramm" brauche:
    "Das ist kein Selbstzweck für die Bundeswehr. Wenn uns dies nicht gelingt, den Soldatenberuf attraktiv zu halten, dann werden wir in Zukunft vielleicht die notwendige Zahl an Soldaten finden, aber nicht mehr die richtigen. Wir brauchen die klugen jungen Menschen, und da zählen solche Faktoren, manche nennen dies weiche Faktoren, heutzutage eben schon dazu".
    abu mit eltern.de und DLR Hauptstadtstudio
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