Krasser Troll Move? Elon Musk will Twitter kaufen : Hören Sie zum gleichen Thema auch das Gespräch mit dem Journalisten und Social-Media-Experten Simon Hurtz.
Tesla-Chef will soziales Netzwerk
Elon Musk könnte Bemühungen, schädliche Inhalte aus dem Netzwerk zu filtern, blockieren, befürchtet die Wirtschaftsjournalistin Birgit Marschall. © IMAGO / Political-Moments
Was ein Twitter-Kauf durch Musk bedeuten könnte
04:51 Minuten

Tesla-Chef Elon Musk will den Kurznachrichtendienst Twitter übernehmen. Ein Investor an der Spitze eines einflussreichen sozialen Netzwerks? Das kann nicht gut ausgehen, befürchtet die Wirtschaftsjournalistin Birgit Marschall.
Den Weltraum hat Elon Musk bereits erobert – in Form seines Unternehmens SpaceX, das schwerreiche Touristen ins All fliegen kann. Jetzt will er seine Macht auf die unendlichen Weiten des Internets ausdehnen und das soziale Netzwerk Twitter kaufen.
Für die Wirtschaftsjournalistin Birgit Marschall von der Rheinischen Post sind das keine guten Nachrichten.
Musk ist Gegner des Filterns problematischer Inhalte
Elon Musk würde damit zum Herrscher über ein sehr einflussreiches soziales Medium werden, sagt Marschall. Man wisse, dass Musk ein Gegner des Herausfilterns unerwünschter Inhalte sei.
„Er würde zum Beispiel zulassen, dass Donald Trump wieder einen Twitter-Account bekommt“, glaubt die Journalistin. In jedem Fall hätte der Tesla-Chef „dann einen ungemeinen Einfluss – und das kann, glaube ich, nicht gut ausgehen.“
Regulierung könnte erschwert werden
Zwar müsse sich auch ein Musk an Regulierungsvorschriften halten, wonach staatsfeindliche Meinungen oder Kinderpornographie herauszufiltern ist. Aber: „Mit einem Investor Musk würden solche Regulierungen vielleicht nur erschwert durchgesetzt werden.“
In den USA gehe da jetzt schon „ganz schön viel durch die Maschen,“ da dort ohnehin weniger strikt agiert werde als in Europa.
Mehr Unruhe an den Finanzmärkten
Ein ungutes Gefühl hat Marschall auch, „weil Musk mit seinem Twitter-Account jetzt schon die Finanzmärkte bewegt. Immer wenn er irgendwas in die Welt setzt, stürzen daraufhin die Kurse ab oder sie steigen.“
Der Tesla-Chef sei außerdem als Fan von Krypto-Währungen bekannt. Diese würden durch seinen Einstieg bei Twitter „noch mal einen Riesen-Push“ bekommen.
Kauf hätte auch Folgen für das politische Klima
Insgesamt seien Musks Pläne keine gute Aussichten, da durch einen Twitter-Kauf eine größere Volatilität an den Finanzmärkten zu befürchten sei, resümiert Marschall. Zum anderen werde eine Übernahme auch in politischer Hinsicht nicht folgenlos bleiben, denn „es stärkt eher die Freaks in den sozialen Medien.“
(ckü)