Elche in Brandenburg
Der Elch ist ein ganz wesentliches Symbol für die skandinavischen Länder. Zu Recht! Leben dort doch die meisten Elche Europas. Doch auch in den polnischen und tschechischen Wäldern und Sümpfen existieren Elche. Und da es den Elch zum Wandern treibt und ihn staatliche Grenzen nicht interessieren, wandert er gelegentlich sogar nach Deutschland ein. In Bayern wurden in den vergangenen Jahren vermehrt einzelne Elche gesichtet.
Und auch in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wurden die Tiere gesehen. Ging man bisher davon aus, dass es sich dabei um Besucher auf Zeit handelt, so gibt es jetzt die Vermutung, dass sich der Elch zumindest in einem Bundesland dauerhaft angesiedelt hat: Und zwar in Brandenburg.
Der Elch ist ein massiges Wesen: Bis zu 800 Kilogramm wiegt das männliche Tier, bei einer Schulterhöhe von oft deutlich über zwei Metern. Mit einem ausladenden Geweih bestückt, weiß der Elch zu beeindrucken. Und beeindruckt war auch Revierpächter und Jäger Burghart Schmidt aus dem Brandenburgischen Steinhöfel, als er im Frühjahr 2007 durch sein Revier zog.
"Ich habe vor eineinhalb Jahren einen Elchhirschen gesehen und selber eben ein Tier und ein Kalb gefährdet. Das heißt also, dass die Spuren in der Erde zu sehen waren."
Das Tier – das ist in der Jägersprache der weibliche Elch. Und Burghart Schmidt war mit seiner Beobachtung nicht allein. Mehrfach berichteten Jäger aus dem Landkreis Oder-Spree unabhängig voneinander, dass Elche in ihrem Revier aufgetaucht waren. Für Ralph Stephan, Chefredakteur der Zeitschrift 'Unsere Jagd' und selbst Jäger, ist das nicht weiter verwunderlich. Lebt es sich für die Elche doch gut in Brandenburg.
"Die Elche finden in Brandenburg sicherlich sehr günstige Bedingungen. Zum Beispiel die zusammenhängenden Waldflächen, angrenzend in der Regel auch landwirtschaftliche Flächen, auf denen sie Äsung finden. Und ein Vorteil ist natürlich sicher auch, dass die Waldgebiete und die Feldgebiete durch ihre Größe nicht an jeder Stelle von Besuchern – Radfahrern und Spaziergängern – aufgesucht werden und sie dort ihre Ruhe finden."
Weder Jäger noch Elch mögen Elchtouristen. Und weil es sich für den Elch so gut lebt in Brandenburg, kommt er aus Polen leichthin über die Oder geschwommen. In Polen nämlich gibt es eine wirklich große Population: Mehr als 1200 Tiere leben derzeit schätzungsweise allein in drei polnischen Nationalparks. Und da es den Elch nicht in seinem angestammten Revier hält, sind bereits seit den Fünfzigerjahren Elchhirsche und Tiere immer wieder zu kurzen Besuchen nach Brandenburg gezogen.
Noch nie gab es allerdings so viele Sichtungen wie in den vergangenen zwei Jahren. Der Chefredakteur von "Unsere Jagd" Ralph Stephan meint deshalb, dass der Elch in Brandenburg mittlerweile heimisch geworden ist - sprich eine Population bildet.
"Nach den Beobachtungen der Jäger im Landkreis Oder-Spree gehen wir davon aus, dass der Elch in einer kleinen Population in Brandenburg sesshaft geworden ist. Die Population ist nicht sehr groß. Wir wissen von den Jägern, das etwa acht Stücken Wild bestätigt sind. Bestätigt heißt, dass die also regelmäßig beobachtet worden sind, dass man sicher sein kann, es handelt sich hier um ein und dasselbe Stück. Und die tauchen allerdings nicht in einem Rudel auf, sondern sind in kleinen Rudeln, in kleinen Gruppen unterwegs, oder auch einzeln."
So weit wie Ralph Stephan mag Gerd Schumann, der Referatsleiter für Artenschutz im Brandenburgischen Umweltministerium, allerdings nicht gehen. Ja, vereinzelt wurden Elche in Brandenburg gesichtet - sie werden auch weiter in die Mark kommen, allerdings nicht dauerhaft hier bleiben.
"Also ich denke, das muss man etwas differenziert betrachten. Unter einer Population versteht man in Fachkreisen eigentlich, dass eine reproduzierende Gemeinschaft von Tieren permanent anwesende ist. Das ist nach meiner Kenntnis in Brandenburg noch nicht der Fall. Man kann aber sagen, dass Elche in Brandenburg keineswegs eine extreme Seltenheit sind. Brandenburg wird immer wieder von wandernden Elchen berührt, die sich dann auch mehr oder weniger lange in Brandenburg aufhalten."
Und die dann wohl aber auch wieder nach Polen zurückkehren. Um das zu klären, soll das Elchvorkommen in Brandenburg jetzt erstmal richtig erfasst werden: Gerd Schumann hat daher die Forstämter samt ihren Ober- und Revierförstern darum gebeten, ihm alle Hinweise auf Elche in der Mark zu melden. Ergebnisse werden wohl in den kommenden Monaten vorliegen. Und so wie Gerd Schumann ist auch Jäger Burghardt Schmidt skeptisch. Er, der Elche in seinem Revier selbst gesichtet hat, glaubt nicht an eine dauerhafte Ansiedlung in Brandenburg. Auch deshalb nicht, weil er sie in den vergangenen Monaten nicht mehr zu Gesicht bekam.
"Wenn ein Elchhirsch zur Brunft kein Kahlwild findet, also sprich kein weibliches Wild, dann wird der also weit, weit umherziehen und auch dann wieder dorthin zurückziehen, wo er hergekommen ist letztendlich und wo denn eben auch eine stabile Population Elchwild vorhanden ist. Und von einer stabilen Population, denk’ ich mal, aus meiner Sicht sind wir davon noch ein bisschen entfernt."
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Zwar werden Elche in Brandenburg immer öfter gesichtet - doch wie bereits in der Vergangenheit wohl nur als Gäste auf Zeit.
Der Elch ist ein massiges Wesen: Bis zu 800 Kilogramm wiegt das männliche Tier, bei einer Schulterhöhe von oft deutlich über zwei Metern. Mit einem ausladenden Geweih bestückt, weiß der Elch zu beeindrucken. Und beeindruckt war auch Revierpächter und Jäger Burghart Schmidt aus dem Brandenburgischen Steinhöfel, als er im Frühjahr 2007 durch sein Revier zog.
"Ich habe vor eineinhalb Jahren einen Elchhirschen gesehen und selber eben ein Tier und ein Kalb gefährdet. Das heißt also, dass die Spuren in der Erde zu sehen waren."
Das Tier – das ist in der Jägersprache der weibliche Elch. Und Burghart Schmidt war mit seiner Beobachtung nicht allein. Mehrfach berichteten Jäger aus dem Landkreis Oder-Spree unabhängig voneinander, dass Elche in ihrem Revier aufgetaucht waren. Für Ralph Stephan, Chefredakteur der Zeitschrift 'Unsere Jagd' und selbst Jäger, ist das nicht weiter verwunderlich. Lebt es sich für die Elche doch gut in Brandenburg.
"Die Elche finden in Brandenburg sicherlich sehr günstige Bedingungen. Zum Beispiel die zusammenhängenden Waldflächen, angrenzend in der Regel auch landwirtschaftliche Flächen, auf denen sie Äsung finden. Und ein Vorteil ist natürlich sicher auch, dass die Waldgebiete und die Feldgebiete durch ihre Größe nicht an jeder Stelle von Besuchern – Radfahrern und Spaziergängern – aufgesucht werden und sie dort ihre Ruhe finden."
Weder Jäger noch Elch mögen Elchtouristen. Und weil es sich für den Elch so gut lebt in Brandenburg, kommt er aus Polen leichthin über die Oder geschwommen. In Polen nämlich gibt es eine wirklich große Population: Mehr als 1200 Tiere leben derzeit schätzungsweise allein in drei polnischen Nationalparks. Und da es den Elch nicht in seinem angestammten Revier hält, sind bereits seit den Fünfzigerjahren Elchhirsche und Tiere immer wieder zu kurzen Besuchen nach Brandenburg gezogen.
Noch nie gab es allerdings so viele Sichtungen wie in den vergangenen zwei Jahren. Der Chefredakteur von "Unsere Jagd" Ralph Stephan meint deshalb, dass der Elch in Brandenburg mittlerweile heimisch geworden ist - sprich eine Population bildet.
"Nach den Beobachtungen der Jäger im Landkreis Oder-Spree gehen wir davon aus, dass der Elch in einer kleinen Population in Brandenburg sesshaft geworden ist. Die Population ist nicht sehr groß. Wir wissen von den Jägern, das etwa acht Stücken Wild bestätigt sind. Bestätigt heißt, dass die also regelmäßig beobachtet worden sind, dass man sicher sein kann, es handelt sich hier um ein und dasselbe Stück. Und die tauchen allerdings nicht in einem Rudel auf, sondern sind in kleinen Rudeln, in kleinen Gruppen unterwegs, oder auch einzeln."
So weit wie Ralph Stephan mag Gerd Schumann, der Referatsleiter für Artenschutz im Brandenburgischen Umweltministerium, allerdings nicht gehen. Ja, vereinzelt wurden Elche in Brandenburg gesichtet - sie werden auch weiter in die Mark kommen, allerdings nicht dauerhaft hier bleiben.
"Also ich denke, das muss man etwas differenziert betrachten. Unter einer Population versteht man in Fachkreisen eigentlich, dass eine reproduzierende Gemeinschaft von Tieren permanent anwesende ist. Das ist nach meiner Kenntnis in Brandenburg noch nicht der Fall. Man kann aber sagen, dass Elche in Brandenburg keineswegs eine extreme Seltenheit sind. Brandenburg wird immer wieder von wandernden Elchen berührt, die sich dann auch mehr oder weniger lange in Brandenburg aufhalten."
Und die dann wohl aber auch wieder nach Polen zurückkehren. Um das zu klären, soll das Elchvorkommen in Brandenburg jetzt erstmal richtig erfasst werden: Gerd Schumann hat daher die Forstämter samt ihren Ober- und Revierförstern darum gebeten, ihm alle Hinweise auf Elche in der Mark zu melden. Ergebnisse werden wohl in den kommenden Monaten vorliegen. Und so wie Gerd Schumann ist auch Jäger Burghardt Schmidt skeptisch. Er, der Elche in seinem Revier selbst gesichtet hat, glaubt nicht an eine dauerhafte Ansiedlung in Brandenburg. Auch deshalb nicht, weil er sie in den vergangenen Monaten nicht mehr zu Gesicht bekam.
"Wenn ein Elchhirsch zur Brunft kein Kahlwild findet, also sprich kein weibliches Wild, dann wird der also weit, weit umherziehen und auch dann wieder dorthin zurückziehen, wo er hergekommen ist letztendlich und wo denn eben auch eine stabile Population Elchwild vorhanden ist. Und von einer stabilen Population, denk’ ich mal, aus meiner Sicht sind wir davon noch ein bisschen entfernt."
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Zwar werden Elche in Brandenburg immer öfter gesichtet - doch wie bereits in der Vergangenheit wohl nur als Gäste auf Zeit.