EKD will sich mit Schuld gegenüber Sinti und Roma auseinandersetzen

    Annette Kurschus lächelt.
    Annette Kurschus: «Es ist wichtig, dass wir uns mit dieser bis in die Gegenwart reichenden Schuldgeschichte der Kirchen auseinandersetzen.» © dpa / picture alliance / Bernd Thissen
    29.01.2023
    Nach Ansicht der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kurschus, hat auch ihre Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus an der Ausgrenzung von Sinti und Roma mitgewirkt. Kurschus sagte in Berlin, die Evangelische Kirche habe an vielen Stellen in der Geschichte Schuld auf sich geladen. Sie sei daran beteiligt gewesen, Menschen zu verraten und der Vernichtung auszuliefern. Kurschus kündigte einen verstärkten Einsatz gegen heutige Diskriminierungen der Minderheit an. Hintergrund ist der 40. Jahrestag der Gründung des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma. 1995 hatte er die gesetzliche Anerkennung als nationale Minderheit für die deutschen Sinti und Roma durchgesetzt. Sinti und Roma waren von den Nationalsozialisten ab 1933 schrittweise ausgegrenzt, entrechtet und verfolgt worden. Bis zu 500.000 Sinti und Roma wurden ermordet. Nach der Gründung der Bundesrepublik war der Völkermord an der Minderheit der Sinti und Roma jahrzehntelang geleugnet worden.