Eissenhauer: Plan mit Fragezeichen

Michael Eissenhauer im Gespräch mit Jürgen Liebing |
Der Meldung "Eissenhauer stoppt Umzug Gemäldegalerie!" tritt Michael Eissenhauer, Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, im Gespräch entgegen. Er fühle sich nach einem Zeitungsinterview missverstanden.
Bezüglich des Umzugs der Gemäldegalerie vom Kulturforum am Potsdamer Platz auf die Museumsinsel problematisiere er lediglich die Finanzierung. Auch sei er nicht gegen große Ausstellungen wie die MoMA-Schau, differenziert er im Interview mit "Fazit".

Lesen Sie hier einen Auszug:

Michael Eissenhauer: Es war nicht ein Zeitpunkt, um irgendeine Bombe platzen zu lassen, sondern ich habe schon vor längerer Zeit eine Art Rundum-Interview geführt über dies und das und eine der Fragen ist aus meiner Sicht völlig überbewertet in die Öffentlichkeit gezogen worden. Nämlich: Eissenhauer stoppt Umzug Gemäldegalerie! Und dem muss ich wirklich entgegentreten. Das ist nicht mein Ziel und mein Ansinnen gewesen. (…) Ich sehe einen Zusammenhang (…) nicht nur der finanziellen Situation, in der wir als Stiftung sind, sondern auch der öffentlichen Hand und aber auch möglicher privater Geldgeber als Partner eines Projektes, das in der Zukunftsperspektive (...) skizziert da ist, aber noch keine konkrete Planung hat, nämlich die Gemäldegalerie in dem Bereich der Museumsinsel, aber nicht auf der Museumsinsel selber, sondern über den Kupfergraben hinweg auf der anderen Seite des einen Spreearms, in einem separaten Gebäude neu unterzubringen.

Diese Planung, so sinnvoll und schlüssig die sein mag, ist nicht finanziert! Und deshalb müssen wir uns Gedanken machen, weil das auch zu den Aufgaben eines Generaldirektors gehört, sich Gedanken über alle Standorte zu machen und in dem Zusammenhang habe ich gemerkt, dass das, was in der Museumsdiskussion in Berlin als Rochade bezeichnet wird, ist zwar eine sinnvolle, optimale Lösung, nämlich die Gemäldegalerie in den Kontext des Bode-Museums, in die Nähe der Museumsinsel auf die Museumshöfe zu bringen, doch dieser Plan ist mit verschiedenen Fragezeichen versehen. Deshalb empfinde ich es als meine Pflicht und meine Notwendigkeit, mir selbst erst mal Gedanken zu machen: Was sind denn noch andere Optionen?

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 17.1.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.