Eis vom Chimborazo

Von Uwe Stolzmann |
Der Chimborazo ist mit 6300 Metern der höchste Gipfel Südamerikas. Wie eine gigantische Gottheit, gekrönt von einer Haube aus ewigem Eis, thront der erloschene Vulkan mit 16 Gletschern über dem Hochland. Ecuador ist Indianerland. 80 Prozent der Einwohner sind Indios und Mestizen, die meisten gehören zum Volk der Quichua. Seit vorkolonialer Zeit nutzen die Indios die Gaben des Vulkans.
In 5000 Meter hoch gelegen Eisbrüchen gewinnen sie das Gletschereis. Verpackt in Heu wird es auf den Rücken von Mensch und Eseln bis in die 25 Kilometer entfernte Stadt Riobamba transportiert und im Tal verkauft. Doch vermutlich wird es die Eismänner bald nicht mehr geben, denn für zwei Tage harter Arbeit erhält ein Indio ganze vier Dollar Lohn.