Einstein digital
Interessierte Leser haben dieses Jahr eine besonders große Auswahl, wenn sie etwas über Albert Einstein erfahren wollen. Wer keine Lust hat, schwere Bücherberge nach Hause zu schleppen, dem hilft vielleicht eine CD-Rom. Die Computer-CD "Albert Einstein: Leben und Werk" versammelt gleich mehrere Bücher über Einsteins Leben und seine Theorien.
Über 2400 Seiten Lesestoff – das ist für viele Leser wahrscheinlich mehr, als sie je über Einstein wissen wollten. Aber die Texte auf der CD haben den Vorteil, dass man sie sehr gut selektiv lesen kann. Wer die Entwicklung des Physikers vom Schüler zum Jahrhundertgenie mitverfolgen möchte, kann sie in der enthaltenen aktuellen Biografie von Thomas Bührke nachlesen. Einführende Texte bieten einen gut verständlichen Einstieg in das schwer verdauliche Konzept seiner speziellen und allgemeinen Relativitätstheorie. Und wer lieber etwas von Einstein statt über ihn lesen möchte, wird ebenfalls reichhaltig bedient. Die auf der CD gesammelten Briefe und Essays machen hinter dem Physikermythos einen Menschen sichtbar, der sich nicht nur auf seine wissenschaftlichen Errungenschaften reduzieren lässt. Weil er selbst gespürt hat, dass er zu Lebzeiten zu einer Ikone wurde, wusste er genau:
"Es ist nicht genug, den Menschen ein Spezialfach zu lehren. Dadurch wird er zwar zu einer Art benutzbarer Maschine, aber nicht zu einer vollwertigen Persönlichkeit. Es kommt darauf an, daß er ein lebendiges Gefühl dafür bekommt, was zu erstreben wert ist. Er muss einen lebendigen Sinn dafür bekommen, was schön und was moralisch gut ist. Sonst gleicht er mit seiner spezialisierten Fachkenntnis mehr einem wohlabgerichteten Hund als einem harmonisch entwickelten Geschöpf. "
Immer wieder hat sich Einstein öffentlich in aktuelle Diskussionen eingemischt. Als Wissenschaftler äußerte sich zum Verhältnis von Wissenschaft und Religion, als Jude zur Notwendigkeit des Staates Israel, für den man ihm im hohen Alter sogar die Präsidentschaft antrug. Auch zu Fragen der Politik und zu Menschenrechten hat er Stellung bezogen, und selbst über die richtige Art der Erziehung hat sich der Vater von drei Kindern Gedanken gemacht und kommt dabei zu der Weisheit:
"Es wird überhaupt zuviel erzogen, besonders an amerikanischen Schulen. Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn's nicht anders geht, ein abschreckendes. "
Abschreckend wirkt auf viele Physiker bis heute noch Einsteins Weigerung, die Theorie der Quantenmechanik mit all ihren Folgen anzuerkennen. In den Briefen an seinen Kollegen Max Born, die auf der CD-Rom versammelt sind, kann der Leser diese Auseinandersetzung mitverfolgen. Wiederholt kommt er auf die Quantenmechanik zu sprechen, die mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie nicht unter einen Hut zu bringen ist. Bekannt geworden ist Einsteins ablehnende Haltung vor allem durch sein berühmt gewordenes Diktum, dass Gott nicht würfele. So schreibt er an Max Born:
"Du glaubst an den würfelnden Gott und ich an volle Gesetzlichkeit in einer Welt von etwas objectiv Seiendem. Ich hoffe, daß einer einen mehr realistischen Weg finden wird, als es mir gegeben ist. Der große anfängliche Erfolg der Quantentheorie kann mich doch nicht zum Glauben an das fundamentale Würfelspiel bringen, wenn ich auch wohl weiß, daß die jüngeren Kollegen dies als Folge der Verkalkung auslegen. "
Die Bände aus der digitalen Bibliothek sind dafür bekannt, dass sie auf ihren CD-Roms Druckwerke im Volltext versammeln. Multimedia-Elemente wie beispielsweise Film- oder Tondokumente fehlen deshalb in der Zusammenstellung. Lediglich einige Fotos und Zeichnungen sind enthalten. Das ist kein Nachteil, denn letzten Endes will die digitale Bibliothek einen schnellen Zugang zu umfassenden Textmengen gewähren, und das gelingt ihr dank der hervorragenden Suchfunktion sehr gut.
Trotzdem erleichtert die CD-Rom nicht nur den wissenschaftlichen Zugriff auf Informationen, Fundstellen und Zitate. Sie bietet auch viel Anreiz zum Stöbern und Querlesen. Ob es um die Lorentz-Transformation, den Nobelpreis oder die Beteiligung an der Entwicklung der Atombombe geht: Wer Fragen zu Einstein hat, wird auf dieser CD-Rom reichlich Antworten finden. Und vielleicht färbt bei der Lektüre ein wenig von Einsteins Erkenntnissen auf den Leser ab, wenn er – wie jener einst - feststellt:
"Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. "
CD-Rom "Albert Einstein: Leben und Werk"
Verlag Directmedia Publishing
30 Euro
"Es ist nicht genug, den Menschen ein Spezialfach zu lehren. Dadurch wird er zwar zu einer Art benutzbarer Maschine, aber nicht zu einer vollwertigen Persönlichkeit. Es kommt darauf an, daß er ein lebendiges Gefühl dafür bekommt, was zu erstreben wert ist. Er muss einen lebendigen Sinn dafür bekommen, was schön und was moralisch gut ist. Sonst gleicht er mit seiner spezialisierten Fachkenntnis mehr einem wohlabgerichteten Hund als einem harmonisch entwickelten Geschöpf. "
Immer wieder hat sich Einstein öffentlich in aktuelle Diskussionen eingemischt. Als Wissenschaftler äußerte sich zum Verhältnis von Wissenschaft und Religion, als Jude zur Notwendigkeit des Staates Israel, für den man ihm im hohen Alter sogar die Präsidentschaft antrug. Auch zu Fragen der Politik und zu Menschenrechten hat er Stellung bezogen, und selbst über die richtige Art der Erziehung hat sich der Vater von drei Kindern Gedanken gemacht und kommt dabei zu der Weisheit:
"Es wird überhaupt zuviel erzogen, besonders an amerikanischen Schulen. Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn's nicht anders geht, ein abschreckendes. "
Abschreckend wirkt auf viele Physiker bis heute noch Einsteins Weigerung, die Theorie der Quantenmechanik mit all ihren Folgen anzuerkennen. In den Briefen an seinen Kollegen Max Born, die auf der CD-Rom versammelt sind, kann der Leser diese Auseinandersetzung mitverfolgen. Wiederholt kommt er auf die Quantenmechanik zu sprechen, die mit seiner allgemeinen Relativitätstheorie nicht unter einen Hut zu bringen ist. Bekannt geworden ist Einsteins ablehnende Haltung vor allem durch sein berühmt gewordenes Diktum, dass Gott nicht würfele. So schreibt er an Max Born:
"Du glaubst an den würfelnden Gott und ich an volle Gesetzlichkeit in einer Welt von etwas objectiv Seiendem. Ich hoffe, daß einer einen mehr realistischen Weg finden wird, als es mir gegeben ist. Der große anfängliche Erfolg der Quantentheorie kann mich doch nicht zum Glauben an das fundamentale Würfelspiel bringen, wenn ich auch wohl weiß, daß die jüngeren Kollegen dies als Folge der Verkalkung auslegen. "
Die Bände aus der digitalen Bibliothek sind dafür bekannt, dass sie auf ihren CD-Roms Druckwerke im Volltext versammeln. Multimedia-Elemente wie beispielsweise Film- oder Tondokumente fehlen deshalb in der Zusammenstellung. Lediglich einige Fotos und Zeichnungen sind enthalten. Das ist kein Nachteil, denn letzten Endes will die digitale Bibliothek einen schnellen Zugang zu umfassenden Textmengen gewähren, und das gelingt ihr dank der hervorragenden Suchfunktion sehr gut.
Trotzdem erleichtert die CD-Rom nicht nur den wissenschaftlichen Zugriff auf Informationen, Fundstellen und Zitate. Sie bietet auch viel Anreiz zum Stöbern und Querlesen. Ob es um die Lorentz-Transformation, den Nobelpreis oder die Beteiligung an der Entwicklung der Atombombe geht: Wer Fragen zu Einstein hat, wird auf dieser CD-Rom reichlich Antworten finden. Und vielleicht färbt bei der Lektüre ein wenig von Einsteins Erkenntnissen auf den Leser ab, wenn er – wie jener einst - feststellt:
"Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. "
CD-Rom "Albert Einstein: Leben und Werk"
Verlag Directmedia Publishing
30 Euro