Einheit von Geist und Körper
In alten religiösen Schriften lässt sich schon das Wissen um die als modern geltenden Heilmethoden entdecken. Ein Jerusalemer Rabbiner und Kabbalisten sowie ein aus Israel stammender und in Berlin praktizierender Heilpraktiker und einem Mediziner geben darüber Auskunft.
Mit Bitte um "Refuat Hanefesch" und "Refuat Haguf" beten gläubige Juden um Genesung. Der Segen für Kranke heißt "Mische Berach". Dass darin zuerst die Gesundheit des Geistes, also Refuat Hanefesch, und dann die Genesung des Körpers, Refuat Haguf, erwähnt wird, ist ein Prinzip.
Schon die alten jüdischen Weisen wussten, dass Heilung im Spirituellen und Geistigen beginnt, nicht im Körperlichen. Und sie wussten, dass im Körper und Geist ein Gleichgewicht herrschen muss. Eine Balance, die in der Heilkunde der jüdischen aber auch anderer Kulturen bekannt ist. Ofir Touval, Diplompsychologe und Heilpraktiker in Berlin:
"Das ist das, was man letztendlich in allen Heilungsmethoden versucht, herzustellen. Diese Balance. Sie können das in Begriffe der Elemente packen, Sie können es als linke und rechte Säule in der Kabbala, Sie können es Ying und Yang nennen. Das spielt keine Rolle."
Gleichgewicht ist Voraussetzung für Gesundheit. Dieses hat auch Dr. Ori Wolff erkannt, ein Chirurg und Orthopäde, der in Berlin eine Praxis für ganzheitliche Medizin betreibt. Er sagt, dass dieses Prinzip der Balance selbst im Stoffwechsel anzuwenden ist:
"Da gibt es das auch. Da gibt es die Säure und die Base. Das muss im Ausgleich sein. Es gibt Radikale und Radikalfänger. Es gibt Zellteilung und Zellleistung. Alles muss im Gleichgewicht sein. Sobald es in Balance ist, ist die Sache okay. Ist es nicht in Balance, gibt es Probleme."
Und diese Probleme stellen sich dann als Krankheit dar. Krank heißt auf hebräisch: "choleh". Das Wort "choleh" erscheint fünfmal in der Thora. Die Zahl fünf hat eine besondere Bedeutung, als Symbol für Perfektion, wie bei den fünf Büchern der Thora. Dass das Wort nun fünfmal in der Bibel erscheint, bedeutet nach Angaben des Jerusalemer Rabbiners und Kabbalisten Matityahu Glazerson, dass Thora die Krankheit beseitigen, Köper und Geist wieder in Perfektion bringen kann. Und wodurch? Durch Freude. Wenn die Buchstaben des Wortes fünf, "chamesch", in anderer Reihenfolge angeordnet werden, ergibt sich das Wort "simcha", was wiederum "Freude" bedeutet. Rabbiner Glazerson:
"Heute wird es immer deutlicher: Wenn Menschen glücklich sind, froh und optimistisch, dann hilft das sehr ihrer Gesundheit. Menschen mit einer religiösen, positiven und optimistischen Einstellung können schneller geheilt werden, als Menschen, die eher depressiv waren."
Depression kann sich, sagt Ofir Touval, sogar langfristig auf die genetische Situation auswirken:
"Verrückterweise: Gene ändern sich, Depressive kriegen mehr Probleme auf der Gen-Ebene als Menschen, die glücklich ihr Leben leben."
Entspricht das den biblischen "Sprüchen", in denen es heißt: "Ein fröhliches Herz gibt gesundes Aussehen." Ori Wolff sagt, das sei etwas vereinfacht, aber grundsätzlich richtig.
"Es ist sehr verkürzt. Man kann es etwas objektiver, wissenschaftlicher: Man muss Negatives vermeiden, und man muss sich auf Positives konzentrieren. Das ist es."
In der Kabbala ist "pe'er" die spirituelle Kraft der Heilung. Das Wort "pe'er" besteht aus drei hebräischen Buchstaben: Pe, Alef, Resch. Das Alef ist die Intelligenz, und es steht hier in der Mitte. Pe und Resch zusammen sind "par", was "Bulle" oder "Kraft" bedeutet. Wenn die Intelligenz (Alef) also in der Mitte des Wortes steht, ist die Balance hergestellt. Ist es nicht so, entsteht das Wort "perah", was "Barbar" oder im übertragenen Sinne "wild" bedeutet. Das heißt, dass die kraftvolle Unkontrolliertheit zum Beispiel bei der schnellen Verbreitung von Viren, Bakterien oder kranken Zellen im Körper zur Erkrankung führt.
Heilung ist der Zustand, in dem die Elemente in Balance sind, was sich wiederum in strahlender Schönheit ausdrückt, sagt der Jerusalemer Rabbiner Matityahu Glazerson. Strahlende Schönheit ist "Pe'er". Dieses hebräische Wort kann auch wieder in seine Wortbestandteile geteilt werden, in "peh", Mund oder Öffnung, und "or", Licht, was wiederum auf die Öffnung für das Licht hinweist.
"Refuah, also Heilung, ist die Öffnung des Lichts. Wir wissen, dass es so etwas wie eine Blockade dieser Energie gibt, wenn etwas falsch läuft. Das Licht, die Energie kann nicht fließen. Was man dann macht? Man beseitigt die Blockade, und ermöglicht so, dass das Licht durchgeht."
Rabbiner Glazerson betont, dass das Licht, hebräisch: "or", eine wichtige Rolle bei der Heilung spielt. "Tora ist Licht", heißt es. Nicht von ungefähr habe das Wort "hilah", das "leuchten" oder "scheinen" bedeutet, auch in anderen Sprachen diese Bedeutung, wie im Englischen Healing oder dem Deutschen Heilung.
Heilung sei Ausdruck g-tllichen Willens, sagt Rabbiner Glazerson. Selbstverständlich rät er wie andere Rabbiner zu ärztlicher Hilfe, und nicht zu bloßem Vertrauen auf "Hilfe von oben".
Dennoch, und da sieht auch Ofir Touval Übereinstimmung mit der alten jüdischen Weisheit, gehe es bei der Heilung eben nicht nur um die Betrachtung des Symptoms, sondern um die eigentlichen Ursachen.
"Es ist viel einfacher, jemand der in Anführungszeichen Kopfschmerzen hat, eine Aspirin zu geben, denn dann ist der Kopfschmerz weg ist, anstatt wirklich nach den Ursachen der Kopfschmerzen zu suchen, und dort anzufangen zu arbeiten."
Und dabei gilt es, dass Gesamtbild des Patienten zu betrachten. Eine Erkenntnis, die heutzutage viel zu wenig beachtet wird, sagt Dr. Ori Wolff:
"Experten sind gefragt, der Spezialist. Und jeder, der etwas hat, sagt, ich muss gehen zum Spezialisten. Aber da habe ich die sieben Weisen aus dem Indischen: Da sitzt der eine hinten auf dem Hintern des Elefanten und sagt, das ist ein Berg. Der andere sitzt zwischen den Beinen, er sagt, das ist eine Höhle. Hinten am Schwanz, er sagt, das ist ein Zweig, Einer sitzt am Ohr, und sagt. Das ist ein großes Blatt. Die sehen den Elefanten nicht."
Zweifellos hat das Wissen der Spezialisten, der Fachärzte und Forscher, großen medizinischen Fortschritt gebracht. Aber dabei sollten, so Dr. Wolff weiter, die alten Erkenntnisse, wie die des Zusammenhangs von Geist und Körper, wieder mehr beachtet werden.
"Es gibt Wahrheit, und die Wahrheit setzt sich immer durch. Und zwischendurch werden die Leute meschugge. Und meinen, sie sind klüger. Iss nich."
Zur alten Wahrheit gehört auch die Gematria, die Deutung des Zahlenwertes der hebräischen Wörter. Das Wort für Heilung, "refuah", hat einen Wert von 287. Dies entspricht den Zahlenwerten von gut ("tow"), 17, und schlecht ("ra"), 270. Auch dies zeigt, dass Heilung das Gute und Schlechte im Menschen ausgleicht. Diese Balance führt zu Genesung.
Schon die alten jüdischen Weisen wussten, dass Heilung im Spirituellen und Geistigen beginnt, nicht im Körperlichen. Und sie wussten, dass im Körper und Geist ein Gleichgewicht herrschen muss. Eine Balance, die in der Heilkunde der jüdischen aber auch anderer Kulturen bekannt ist. Ofir Touval, Diplompsychologe und Heilpraktiker in Berlin:
"Das ist das, was man letztendlich in allen Heilungsmethoden versucht, herzustellen. Diese Balance. Sie können das in Begriffe der Elemente packen, Sie können es als linke und rechte Säule in der Kabbala, Sie können es Ying und Yang nennen. Das spielt keine Rolle."
Gleichgewicht ist Voraussetzung für Gesundheit. Dieses hat auch Dr. Ori Wolff erkannt, ein Chirurg und Orthopäde, der in Berlin eine Praxis für ganzheitliche Medizin betreibt. Er sagt, dass dieses Prinzip der Balance selbst im Stoffwechsel anzuwenden ist:
"Da gibt es das auch. Da gibt es die Säure und die Base. Das muss im Ausgleich sein. Es gibt Radikale und Radikalfänger. Es gibt Zellteilung und Zellleistung. Alles muss im Gleichgewicht sein. Sobald es in Balance ist, ist die Sache okay. Ist es nicht in Balance, gibt es Probleme."
Und diese Probleme stellen sich dann als Krankheit dar. Krank heißt auf hebräisch: "choleh". Das Wort "choleh" erscheint fünfmal in der Thora. Die Zahl fünf hat eine besondere Bedeutung, als Symbol für Perfektion, wie bei den fünf Büchern der Thora. Dass das Wort nun fünfmal in der Bibel erscheint, bedeutet nach Angaben des Jerusalemer Rabbiners und Kabbalisten Matityahu Glazerson, dass Thora die Krankheit beseitigen, Köper und Geist wieder in Perfektion bringen kann. Und wodurch? Durch Freude. Wenn die Buchstaben des Wortes fünf, "chamesch", in anderer Reihenfolge angeordnet werden, ergibt sich das Wort "simcha", was wiederum "Freude" bedeutet. Rabbiner Glazerson:
"Heute wird es immer deutlicher: Wenn Menschen glücklich sind, froh und optimistisch, dann hilft das sehr ihrer Gesundheit. Menschen mit einer religiösen, positiven und optimistischen Einstellung können schneller geheilt werden, als Menschen, die eher depressiv waren."
Depression kann sich, sagt Ofir Touval, sogar langfristig auf die genetische Situation auswirken:
"Verrückterweise: Gene ändern sich, Depressive kriegen mehr Probleme auf der Gen-Ebene als Menschen, die glücklich ihr Leben leben."
Entspricht das den biblischen "Sprüchen", in denen es heißt: "Ein fröhliches Herz gibt gesundes Aussehen." Ori Wolff sagt, das sei etwas vereinfacht, aber grundsätzlich richtig.
"Es ist sehr verkürzt. Man kann es etwas objektiver, wissenschaftlicher: Man muss Negatives vermeiden, und man muss sich auf Positives konzentrieren. Das ist es."
In der Kabbala ist "pe'er" die spirituelle Kraft der Heilung. Das Wort "pe'er" besteht aus drei hebräischen Buchstaben: Pe, Alef, Resch. Das Alef ist die Intelligenz, und es steht hier in der Mitte. Pe und Resch zusammen sind "par", was "Bulle" oder "Kraft" bedeutet. Wenn die Intelligenz (Alef) also in der Mitte des Wortes steht, ist die Balance hergestellt. Ist es nicht so, entsteht das Wort "perah", was "Barbar" oder im übertragenen Sinne "wild" bedeutet. Das heißt, dass die kraftvolle Unkontrolliertheit zum Beispiel bei der schnellen Verbreitung von Viren, Bakterien oder kranken Zellen im Körper zur Erkrankung führt.
Heilung ist der Zustand, in dem die Elemente in Balance sind, was sich wiederum in strahlender Schönheit ausdrückt, sagt der Jerusalemer Rabbiner Matityahu Glazerson. Strahlende Schönheit ist "Pe'er". Dieses hebräische Wort kann auch wieder in seine Wortbestandteile geteilt werden, in "peh", Mund oder Öffnung, und "or", Licht, was wiederum auf die Öffnung für das Licht hinweist.
"Refuah, also Heilung, ist die Öffnung des Lichts. Wir wissen, dass es so etwas wie eine Blockade dieser Energie gibt, wenn etwas falsch läuft. Das Licht, die Energie kann nicht fließen. Was man dann macht? Man beseitigt die Blockade, und ermöglicht so, dass das Licht durchgeht."
Rabbiner Glazerson betont, dass das Licht, hebräisch: "or", eine wichtige Rolle bei der Heilung spielt. "Tora ist Licht", heißt es. Nicht von ungefähr habe das Wort "hilah", das "leuchten" oder "scheinen" bedeutet, auch in anderen Sprachen diese Bedeutung, wie im Englischen Healing oder dem Deutschen Heilung.
Heilung sei Ausdruck g-tllichen Willens, sagt Rabbiner Glazerson. Selbstverständlich rät er wie andere Rabbiner zu ärztlicher Hilfe, und nicht zu bloßem Vertrauen auf "Hilfe von oben".
Dennoch, und da sieht auch Ofir Touval Übereinstimmung mit der alten jüdischen Weisheit, gehe es bei der Heilung eben nicht nur um die Betrachtung des Symptoms, sondern um die eigentlichen Ursachen.
"Es ist viel einfacher, jemand der in Anführungszeichen Kopfschmerzen hat, eine Aspirin zu geben, denn dann ist der Kopfschmerz weg ist, anstatt wirklich nach den Ursachen der Kopfschmerzen zu suchen, und dort anzufangen zu arbeiten."
Und dabei gilt es, dass Gesamtbild des Patienten zu betrachten. Eine Erkenntnis, die heutzutage viel zu wenig beachtet wird, sagt Dr. Ori Wolff:
"Experten sind gefragt, der Spezialist. Und jeder, der etwas hat, sagt, ich muss gehen zum Spezialisten. Aber da habe ich die sieben Weisen aus dem Indischen: Da sitzt der eine hinten auf dem Hintern des Elefanten und sagt, das ist ein Berg. Der andere sitzt zwischen den Beinen, er sagt, das ist eine Höhle. Hinten am Schwanz, er sagt, das ist ein Zweig, Einer sitzt am Ohr, und sagt. Das ist ein großes Blatt. Die sehen den Elefanten nicht."
Zweifellos hat das Wissen der Spezialisten, der Fachärzte und Forscher, großen medizinischen Fortschritt gebracht. Aber dabei sollten, so Dr. Wolff weiter, die alten Erkenntnisse, wie die des Zusammenhangs von Geist und Körper, wieder mehr beachtet werden.
"Es gibt Wahrheit, und die Wahrheit setzt sich immer durch. Und zwischendurch werden die Leute meschugge. Und meinen, sie sind klüger. Iss nich."
Zur alten Wahrheit gehört auch die Gematria, die Deutung des Zahlenwertes der hebräischen Wörter. Das Wort für Heilung, "refuah", hat einen Wert von 287. Dies entspricht den Zahlenwerten von gut ("tow"), 17, und schlecht ("ra"), 270. Auch dies zeigt, dass Heilung das Gute und Schlechte im Menschen ausgleicht. Diese Balance führt zu Genesung.