Einführung in die Heilige Schrift
Christoph Dohmen und Thomas Hieke, katholische Theologen an der Universität Regensburg, legen mit dem Taschenbuch "Das Buch der Bücher" eine Einführung in die Bibel vor. Neben der Entstehungsgeschichte und Verstehenshilfen bieten sie mit einer Kurzfassung einen Schnelldurchgang durch sämtliche Bücher der Heiligen Schrift.
Es bedarf reichlich Zeit, Muße und Ausdauer, die Bibel von vorne bis hinten zu lesen, vom Buch Genesis bis zum Buch der Offenbarung. Wer sich einen ersten Überblick verschaffen möchte über die mehr als 70 Bücher, über mehr als tausend Seiten, greife zur vorliegenden Einführung.
Christoph Dohmen und Thomas Hieke, Kollegen am Seminar für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments der Universität Regensburg, bieten gegen Ende ihres Taschenbuchs eine gut hundertseitige Kurzfassung der christlichen Bibel, eine Art Schnelldurchgang durch sämtliche Bücher der Heiligen Schrift. Im Zuge dieser "bibelkundlichen Nacherzählung", die mit konkreten Lesetipps aufwartet und Lust auf mehr machen will, kommen die großen Bögen und durchlaufenden Linien ebenso zum Vorschein wie Vernetzungen und Verklammerungen, die über Kapitel, einzelne Bücher und bisweilen über ganze Buchgruppen hinwegreichen. Bei dieser Zusammenschau – aus christlicher Perspektive – wird "das Ganze" der Bibel sichtbar, das mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile.
Auf den ersten 80 Seiten ihres Büchleins führen die katholischen Theologen, der eine Professor, der andere Privatdozent, weitere Verstehenshilfen an. Sie skizzieren das Werden und Wachsen der Bibel, insbesondere des Alten Testamentes, bis hin zur Kanonbildung, informieren unter anderem über die äußere Form der unterschiedlichen Bibelfassungen und geben Hinweise zum Verständnis der Bibel als "Wort Gottes für und von Menschen".
Einen weiteren Schwerpunkt des gut lesbaren und informativen Taschenbuchs bilden die Ausführungen zu Entwicklung und Hermeneutik der zweieinen christlichen Bibel aus Altem und Neuem Testament. Man kann es mit Dohmen und Hieke nicht oft genug betonen: Weder bezeichnet das Alte das Überholte noch das Neue das einzig Gültige. "Mit dem Begriffspaar alt - neu ist keine Opposition verbunden, ... sondern eine Korrelation." Es gibt "nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen sachlichen Vorrang des Alten Testaments für den christlichen Glauben." Wie sonst wollte man zum Beispiel das Matthäusevangelium verstehen, insbesondere dessen Anfang, eine lange Liste von Namen, die auch den Beginn des Neuen Testaments markiert?
"Schon der erste Satz des Neuen Testaments macht dessen enge Verbundenheit mit dem vorausgehenden Alten Testament deutlich: "Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams" ... Um zu wissen, wer Jesus Christus ist, muss man wissen, wer David und Abraham waren. ... Lässt man sich darauf nicht ein und vergegenwärtigt sich nicht, wer etwa Juda und seine Brüder, Tamar, David, 'die Frau des Urija' usw. waren, bleibt die Genealogie Jesu eine dürre Liste nichts sagender Namen."
Die praktischen Konsequenzen liegen auf der Hand: Zunächst das Alte Testament lesen und verstehen lernen. "Christliches Verstehen des Alten Testamentes – präzise: der Bibel Israels als Altes Testament – ist Israelerinnerung." Erst dann mag eine Relecture des Alten Testaments erfolgen, die die Interpretation vom Neuen Testament her nicht ausschließt. Dazu bedarf es wiederum reichlich Zeit, Muße und Ausdauer.
Christoph Dohmen / Thomas Hieke:
Das Buch der Bücher. Die Bibel – Eine Einführung
[Topos plus Positionen / Topos plus Taschenbücher, Band 524]
Verlagsgemeinschaft Topos plus: Kevelaer 2005,
208 Seiten, 9,90 Euro.
Christoph Dohmen und Thomas Hieke, Kollegen am Seminar für Exegese und Hermeneutik des Alten Testaments der Universität Regensburg, bieten gegen Ende ihres Taschenbuchs eine gut hundertseitige Kurzfassung der christlichen Bibel, eine Art Schnelldurchgang durch sämtliche Bücher der Heiligen Schrift. Im Zuge dieser "bibelkundlichen Nacherzählung", die mit konkreten Lesetipps aufwartet und Lust auf mehr machen will, kommen die großen Bögen und durchlaufenden Linien ebenso zum Vorschein wie Vernetzungen und Verklammerungen, die über Kapitel, einzelne Bücher und bisweilen über ganze Buchgruppen hinwegreichen. Bei dieser Zusammenschau – aus christlicher Perspektive – wird "das Ganze" der Bibel sichtbar, das mehr ist als die Summe ihrer Einzelteile.
Auf den ersten 80 Seiten ihres Büchleins führen die katholischen Theologen, der eine Professor, der andere Privatdozent, weitere Verstehenshilfen an. Sie skizzieren das Werden und Wachsen der Bibel, insbesondere des Alten Testamentes, bis hin zur Kanonbildung, informieren unter anderem über die äußere Form der unterschiedlichen Bibelfassungen und geben Hinweise zum Verständnis der Bibel als "Wort Gottes für und von Menschen".
Einen weiteren Schwerpunkt des gut lesbaren und informativen Taschenbuchs bilden die Ausführungen zu Entwicklung und Hermeneutik der zweieinen christlichen Bibel aus Altem und Neuem Testament. Man kann es mit Dohmen und Hieke nicht oft genug betonen: Weder bezeichnet das Alte das Überholte noch das Neue das einzig Gültige. "Mit dem Begriffspaar alt - neu ist keine Opposition verbunden, ... sondern eine Korrelation." Es gibt "nicht nur einen zeitlichen, sondern auch einen sachlichen Vorrang des Alten Testaments für den christlichen Glauben." Wie sonst wollte man zum Beispiel das Matthäusevangelium verstehen, insbesondere dessen Anfang, eine lange Liste von Namen, die auch den Beginn des Neuen Testaments markiert?
"Schon der erste Satz des Neuen Testaments macht dessen enge Verbundenheit mit dem vorausgehenden Alten Testament deutlich: "Buch der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams" ... Um zu wissen, wer Jesus Christus ist, muss man wissen, wer David und Abraham waren. ... Lässt man sich darauf nicht ein und vergegenwärtigt sich nicht, wer etwa Juda und seine Brüder, Tamar, David, 'die Frau des Urija' usw. waren, bleibt die Genealogie Jesu eine dürre Liste nichts sagender Namen."
Die praktischen Konsequenzen liegen auf der Hand: Zunächst das Alte Testament lesen und verstehen lernen. "Christliches Verstehen des Alten Testamentes – präzise: der Bibel Israels als Altes Testament – ist Israelerinnerung." Erst dann mag eine Relecture des Alten Testaments erfolgen, die die Interpretation vom Neuen Testament her nicht ausschließt. Dazu bedarf es wiederum reichlich Zeit, Muße und Ausdauer.
Christoph Dohmen / Thomas Hieke:
Das Buch der Bücher. Die Bibel – Eine Einführung
[Topos plus Positionen / Topos plus Taschenbücher, Band 524]
Verlagsgemeinschaft Topos plus: Kevelaer 2005,
208 Seiten, 9,90 Euro.