Eine Frau bringt Finnland und Frankreich zusammen
Sibelius, Saariaho und Debussy haben auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun. Sibelius und Saariaho stammen aus Finnland, allerdings nicht aus der gleichen Zeit. Er ein Spätromantiker mit "Wegweiserqualität" in die Moderne - sie ein Kind des elektronischen Klangexperiments des 20. Jahrhunderts. Aber was hat dann Debussy hier zu suchen?
Jean Sibelius ist einer der bekanntesten finnischen Komponisten. Seine Musik ist mit ihrem nationalromantischen Pathos für die Finnen in hohem Maße identitätsstiftend und für die jüngeren finnischen Komponisten eine Art Überfigur. Das ist der Knackpunkt. Denn die nachfolgende Komponistengeneration definiert ihr eigenes Schaffen mit oder gegen das Werk von Jean Sibelius.
Bei der Komponistin Kaija Saariaho ist es allerdings keine Frage des "mit oder gegen". Ihre Wurzeln sind finnisch, sie studierte an der Sibelius-Akademie, verfeinerte ihre Ausbildung in Deutschland und wurde schließlich mit 30 in Paris sesshaft. Von der Zeitschrift Musical America wurde sie zum Komponisten des Jahres 2008 gewählt. Saariaho fühlt sich der französischen Kultur näher als ihrer Heimat im hohen Norden. "Typisch Nordisches" wie düstere Molldreiklänge oder Assoziationen an skandinavische Volksmelodien findet man in ihren Kompositionen nicht. Zu sehr fühlt sie sich der musikalischen Tradition Frankreichs verbunden. Zum einen der genialen Instrumentationskunst eines Hector Berlioz und zum anderen dem Feingespür für Klangfarben, ganz der Traditionslinie zu Debussy folgend. Ihre Musik ist in diesem Programm eine wunderbare Verknüpfung von Sibelius und Debussy. Der stimmungsgeladene Romantiker und der fragil-grazile Impressionist werden von der Klangwelt aus Timbre, Farbe und Harmonie einer Saariaho vereint.
In der Konzertpause geht es um "Helsinki in Berlin - eine kulturelle Charmeoffensive": Mit seinen kulturellen Exportprodukten geht Finnland in die Offensive - das ist auch bitter nötig, seit das Image des PISA-Wunderlandes durch den Bochumer Nokia-Skandal Schaden genommen hat. Aber schon lang geplant ist das Programm von HELSINKI IN BERLIN, einer Veranstaltungsreihe, bei der die finnische Hauptstadtregion Musik und viele andere Kulturformen konzentriert innerhalb weniger Frühlingstage in Berlin präsentiert. Dass das Deutsche Symphonie-Orchester ein fast rein finnisches Konzert für die ersten Apriltage programmiert hat, passte dabei den Kulturinstitutionen des nordosteuropäischen Landes gut ins Konzept. Dabei sollen die Bewohner der deutschen Hauptstadt vor allem neugierig gemacht werden auf finnische Kunst und Kultur jenseits der Klischees und ausgestretenen Pfade. Ein Überblick über die Veranstaltungen und Hintergründe von Helsinki in Berlin gibt Volker Michael in der Konzertpause dieses finnischen Konzertabends.
Live aus der Philharmonie Berlin
Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104
Kaija Saariaho
"Mirage" für Sopran, Violoncello und Orchester
(Deutsche Erstaufführung)
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und anschließend
"Helsinki in Berlin - eine kulturelle Charmeoffensive"
Ein Überblick über die Veranstaltungen und Hintergründe
Von Volker Michael
Jean Sibelius
"Der Barde", Sinfonische Dichtung für Orchester op. 64
Claude Debussy
"La Mer"
Karita Mattila, Sopran
Anssi Karttunen, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Jukka-Pekka Saraste
Bei der Komponistin Kaija Saariaho ist es allerdings keine Frage des "mit oder gegen". Ihre Wurzeln sind finnisch, sie studierte an der Sibelius-Akademie, verfeinerte ihre Ausbildung in Deutschland und wurde schließlich mit 30 in Paris sesshaft. Von der Zeitschrift Musical America wurde sie zum Komponisten des Jahres 2008 gewählt. Saariaho fühlt sich der französischen Kultur näher als ihrer Heimat im hohen Norden. "Typisch Nordisches" wie düstere Molldreiklänge oder Assoziationen an skandinavische Volksmelodien findet man in ihren Kompositionen nicht. Zu sehr fühlt sie sich der musikalischen Tradition Frankreichs verbunden. Zum einen der genialen Instrumentationskunst eines Hector Berlioz und zum anderen dem Feingespür für Klangfarben, ganz der Traditionslinie zu Debussy folgend. Ihre Musik ist in diesem Programm eine wunderbare Verknüpfung von Sibelius und Debussy. Der stimmungsgeladene Romantiker und der fragil-grazile Impressionist werden von der Klangwelt aus Timbre, Farbe und Harmonie einer Saariaho vereint.
In der Konzertpause geht es um "Helsinki in Berlin - eine kulturelle Charmeoffensive": Mit seinen kulturellen Exportprodukten geht Finnland in die Offensive - das ist auch bitter nötig, seit das Image des PISA-Wunderlandes durch den Bochumer Nokia-Skandal Schaden genommen hat. Aber schon lang geplant ist das Programm von HELSINKI IN BERLIN, einer Veranstaltungsreihe, bei der die finnische Hauptstadtregion Musik und viele andere Kulturformen konzentriert innerhalb weniger Frühlingstage in Berlin präsentiert. Dass das Deutsche Symphonie-Orchester ein fast rein finnisches Konzert für die ersten Apriltage programmiert hat, passte dabei den Kulturinstitutionen des nordosteuropäischen Landes gut ins Konzept. Dabei sollen die Bewohner der deutschen Hauptstadt vor allem neugierig gemacht werden auf finnische Kunst und Kultur jenseits der Klischees und ausgestretenen Pfade. Ein Überblick über die Veranstaltungen und Hintergründe von Helsinki in Berlin gibt Volker Michael in der Konzertpause dieses finnischen Konzertabends.
Live aus der Philharmonie Berlin
Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 6 d-Moll op. 104
Kaija Saariaho
"Mirage" für Sopran, Violoncello und Orchester
(Deutsche Erstaufführung)
ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten und anschließend
"Helsinki in Berlin - eine kulturelle Charmeoffensive"
Ein Überblick über die Veranstaltungen und Hintergründe
Von Volker Michael
Jean Sibelius
"Der Barde", Sinfonische Dichtung für Orchester op. 64
Claude Debussy
"La Mer"
Karita Mattila, Sopran
Anssi Karttunen, Violoncello
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Jukka-Pekka Saraste