Eine außergewöhnliche Frau
Nach einem Gespräch mit Inge und Walter Jens · 22.07.2005
Mit "Frau Thomas Mann", der Biografie über Thomas Manns Ehefrau Katia, landete das Tübinger Germanisten-Ehepaar Inge und Walter Jens bereits einen Bestseller. Nun erscheint mit "Katias Mutter" eine Lebensbeschreibung über Hedwig Pringsheim, die ein Panorama des deutsch-jüdischen Großbürgertums entwirft.
Mit "Frau Thomas Mann", der Biografie über Thomas Manns Ehefrau Katia, landete das Tübinger Germanisten-Ehepaar Inge und Walter Jens bereits vor zwei Jahren einen Bestseller. In der intensiven Beschäftigung mit der Familie Mann begannen sie sich auch für Katia Manns Mutter, Hedwig Pringsheim, zu interessieren, die sie eine "außergewöhnliche Frau" nennen. Die Beschreibung ihres Lebens in "Katias Mutter - Das außergewöhnliche Leben der Hedwig Pringsheim" erscheint nun im Rowohlt Verlag.
Hedwig Pringsheim war die Tochter der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm und verheiratet mit dem Mathematik-Dozenten Alfred Pringsheim, Sohn aus reichem Hause. Im "Palais Pringsheim" versammelte sich nach Walter Jens' Worten: "eine Elite der Kultur, die bestimmt war durch Bildende Kunst und Musik".
Inge Jens: " Das Außerordentliche ist, dass wir Gelegenheit hatten in unserem Buch nicht nur die Geschichte dieser Frau zu beschreiben, sondern mit dieser Biografie zugleich ein Panorama vom Leben des deutsch-jüdischen Größtbürgertums entwerfen zu können, das Auszulöschen den Nazis ziemlich vollkommen gelungen ist. "
Walter Jens, lange Jahre Rhetorik-Professor in Tübingen, von dem seine Frau sagt, er habe sich "spontan" in die Heldin ihres neuen Buches "verliebt", charakterisiert Hedwig Pringsheim als "Kulturmanagerin großen Stils, Familienmutter und hinreißende Briefschreiberin".
Der akribischen Recherche-Arbeit von Inge Jens, die auch die späten Tagebücher von Thomas Mann herausgegeben hat, ist es zu danken, dass man im Buch auch etwas Neues zum Überleben der Pringsheims während des Zweiten Weltkriegs erfährt. Es sei nicht, wie landläufig behauptet werde, der berühmte Name des Schwiegersohns Thomas Mann gewesen, der die Familie geschützt habe, sondern ausgerechnet ein SS-Offizier, der ihnen zur Flucht nach Zürich verhalf.
"Katias Mutter" ist ein unterhaltsam geschriebenes Buch, dessen Geschichte seiner realen Figuren nach Inge Jens Worten glücklicherweise "nicht in Auschwitz endet, wie fast alle anderen, sondern die in Zürich endet".
Das vollständige Gespräch mit Inge und Walter Jens können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.
Hedwig Pringsheim war die Tochter der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm und verheiratet mit dem Mathematik-Dozenten Alfred Pringsheim, Sohn aus reichem Hause. Im "Palais Pringsheim" versammelte sich nach Walter Jens' Worten: "eine Elite der Kultur, die bestimmt war durch Bildende Kunst und Musik".
Inge Jens: " Das Außerordentliche ist, dass wir Gelegenheit hatten in unserem Buch nicht nur die Geschichte dieser Frau zu beschreiben, sondern mit dieser Biografie zugleich ein Panorama vom Leben des deutsch-jüdischen Größtbürgertums entwerfen zu können, das Auszulöschen den Nazis ziemlich vollkommen gelungen ist. "
Walter Jens, lange Jahre Rhetorik-Professor in Tübingen, von dem seine Frau sagt, er habe sich "spontan" in die Heldin ihres neuen Buches "verliebt", charakterisiert Hedwig Pringsheim als "Kulturmanagerin großen Stils, Familienmutter und hinreißende Briefschreiberin".
Der akribischen Recherche-Arbeit von Inge Jens, die auch die späten Tagebücher von Thomas Mann herausgegeben hat, ist es zu danken, dass man im Buch auch etwas Neues zum Überleben der Pringsheims während des Zweiten Weltkriegs erfährt. Es sei nicht, wie landläufig behauptet werde, der berühmte Name des Schwiegersohns Thomas Mann gewesen, der die Familie geschützt habe, sondern ausgerechnet ein SS-Offizier, der ihnen zur Flucht nach Zürich verhalf.
"Katias Mutter" ist ein unterhaltsam geschriebenes Buch, dessen Geschichte seiner realen Figuren nach Inge Jens Worten glücklicherweise "nicht in Auschwitz endet, wie fast alle anderen, sondern die in Zürich endet".
Das vollständige Gespräch mit Inge und Walter Jens können Sie in der rechten Spalte als Audio hören.