"Ein Teil von mir"

Der 16-jährige Gymnasiast Jonas findet nach und nach zu sich selbst, als ihm ein Partyflirt erklärt, er sei der Vater ihres neugeborenen Kindes.
Jonas ist 16 und hängt am liebsten mit gleichaltrigen Jungs aus seiner Schule herum. So fahren sie gerne mit Mountainbikes steile Treppen herunter und träumen von einem Motorrad. Der durchaus sensible Gymnasiast, der mit seiner alleinerziehenden Mutter zusammenlebt, hat jedoch - wie viele Jungs in diesem Alter - ein Problem damit, Gefühle zu zeigen und Verantwortung zu übernehmen.

So ist er völlig überfordert, als die ein Jahr ältere Vicky eines Tages bei Jonas in der Schule auftaucht und ihm einen Brief zusteckt, in dem sie ihm mitteilt, dass sie von ihm schwanger ist. Da es sich nur um einen kurzen Partyflirt handelte, lehnt Jonas jeglichen Gedanken an seine Vaterschaft ab und hört zehn Monate lang nichts mehr von Vicky. Bis sie dann wieder mit einem Kinderwagen und der gemeinsamen Tochter vor Jonas steht.

Ganz behutsam und unaufgeregt erzählt Christoph Röhl von zwei Jugendlichen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, die sich erst einmal gegen dominante, alleinstehende Mütter behaupten müssen. Das Originelle dabei ist, dass Vicky weder versucht, Jonas zu zwingen, sich zu seiner Rolle zu bekennen, noch einfach aus seinem Leben verschwindet. So findet Jonas ganz langsam zu Vicky und dabei irgendwie auch zu sich selbst.

"Ein Teil von mir" ist ein ganz anderer "Coming of Age"-Film, ehrlicher, berührender und einfach besser, als das, was man dazu sonst vom deutschen Kino zu sehen bekommt. Beeindruckend ist auch das natürliche Spiel der beiden Hauptdarsteller Ludwig Trepte und Karoline Teska.