Ein schillernder Terrorist
In den Siebzigerjahren galt Ilich Ramírez Sánchez als meistgesuchter Mann der Welt. Sich selbst nannte der Terrorist "Carlos". Nun hat der französische Regisseur Olivier Assayas das Leben dieses schillernden Terroristen verfilmt.
Filmausschnitt: "Wie lange bist Du schon bei uns? – Ich habe ein Training in Jordanien gemacht, im Dezember 1970. – Also richtig gekämpft hast Du noch nie? – Doch, habe ich. Für die Ziele des ‚Schwarzen September’, auf eurer Seite. Ich glaube, wie Sie, fest daran, dass der Kampf der Palästinenser auf internationaler Ebene ausgetragen werden sollte."
Ilich meint es ernst. In Beirut stellt er sich dem Chef der Volksfront zur Befreiung Palästinas vor. Der ist beeindruckt von dem jungen Mann, der für den politischen Kampf glüht, obwohl ihn ursprünglich ein ganz anderes Leben erwartete. Mit 17 Jahren schickt ihn der Vater, ein Millionär und überzeugter Marxist aus Venezuela, nach London, wo der Teenager im Partyleben schwelgt - dann zum Studium nach Moskau.
Hier knüpft Ilich Kontakt zu palästinensischen Studenten - deren politische Radikalität fasziniert ihn. Als der Exzentriker wegen seiner Eskapaden von der Universität fliegt, geht er in den Nahen Osten – und wird Terrorist. Von Anfang an fällt Carlos, wie er sich seitdem nennt, durch seine kaltblütige Brutalität auf. Zum Mythos wird er 1975:
Carlos kommandiert den Anschlag auf die OPEC-Konferenz in Wien – und wird weltberühmt. Ende der Siebzigerjahre gründet er eine eigene Organisation - der luxusverwöhnte und geltungssüchtige Terrorkommandant lässt seine Leute - meist deutsche Terroristen - gegen Bezahlung für Diktatoren morden. Carlos’ Stärke ist die Fähigkeit, internationale Netzwerke aufzubauen – damit schafft der Kosmopolit das Vorbild für den heutigen Terrorismus. Eine Basis findet er auch in Ost-Berlin, wo er mit Duldung der Stasi operieren kann. Sein Stellvertreter Johannes Weinrich fädelt den Kontakt ein:
"Sie haben Recht, was die Absichten der amerikanischen Imperialisten angeht. Aber das wird nur den Willen der UdSSR stärken. – Ja, trotzdem sind wir der Meinung, der sozialistische Block braucht gerade in diesen Zeiten Stoßtruppen wie die unsrige, um an vorderster Front zu kämpfen."
Mit dem Ende des Kalten Krieges ist Carlos für seine Auftraggeber nutzlos. In seinem letzten Refugium im Sudan wird er 1994 gefasst, seitdem sitzt er in Frankreich im Hochsicherheitsgefängnis. Bis heute hofft er auf Auslieferung nach Venezuela - dort wollte er immer nach Ende seiner Terror-Karriere Präsident werden.
Ilich meint es ernst. In Beirut stellt er sich dem Chef der Volksfront zur Befreiung Palästinas vor. Der ist beeindruckt von dem jungen Mann, der für den politischen Kampf glüht, obwohl ihn ursprünglich ein ganz anderes Leben erwartete. Mit 17 Jahren schickt ihn der Vater, ein Millionär und überzeugter Marxist aus Venezuela, nach London, wo der Teenager im Partyleben schwelgt - dann zum Studium nach Moskau.
Hier knüpft Ilich Kontakt zu palästinensischen Studenten - deren politische Radikalität fasziniert ihn. Als der Exzentriker wegen seiner Eskapaden von der Universität fliegt, geht er in den Nahen Osten – und wird Terrorist. Von Anfang an fällt Carlos, wie er sich seitdem nennt, durch seine kaltblütige Brutalität auf. Zum Mythos wird er 1975:
Carlos kommandiert den Anschlag auf die OPEC-Konferenz in Wien – und wird weltberühmt. Ende der Siebzigerjahre gründet er eine eigene Organisation - der luxusverwöhnte und geltungssüchtige Terrorkommandant lässt seine Leute - meist deutsche Terroristen - gegen Bezahlung für Diktatoren morden. Carlos’ Stärke ist die Fähigkeit, internationale Netzwerke aufzubauen – damit schafft der Kosmopolit das Vorbild für den heutigen Terrorismus. Eine Basis findet er auch in Ost-Berlin, wo er mit Duldung der Stasi operieren kann. Sein Stellvertreter Johannes Weinrich fädelt den Kontakt ein:
"Sie haben Recht, was die Absichten der amerikanischen Imperialisten angeht. Aber das wird nur den Willen der UdSSR stärken. – Ja, trotzdem sind wir der Meinung, der sozialistische Block braucht gerade in diesen Zeiten Stoßtruppen wie die unsrige, um an vorderster Front zu kämpfen."
Mit dem Ende des Kalten Krieges ist Carlos für seine Auftraggeber nutzlos. In seinem letzten Refugium im Sudan wird er 1994 gefasst, seitdem sitzt er in Frankreich im Hochsicherheitsgefängnis. Bis heute hofft er auf Auslieferung nach Venezuela - dort wollte er immer nach Ende seiner Terror-Karriere Präsident werden.