Ein Phänomen der Opernwelt
Die in der ehemaligen Tschechoslowakei geborene Sopranistin Edita Gruberova hat jahrelang nur einfache Partien gesungen, obwohl ihre Stimme längst reif war für große Rollen. Inzwischen gilt sie vielen Musikkennern als Legende. Sie feiert heute ihren 65. Geburtstag.
Als Zerbinetta in „Ariadne auf Naxos“ hatte Edita Gruberova ihren großen Durchbruch. Das war 1976 an der Wiener Staatsoper unter Karl Böhm. Schnell wurde sie sozusagen zur Zerbinetta vom Dienst, sang die Rolle in vier verschiedenen Gesamtaufnahmen und alleine in Wien genau 100 Mal, zuletzt am 6. Dezember 2009. Inzwischen verabschiedet sich die Sängerin nach und nach von einigen ihrer Paraderollen, wie der Violetta in Giuseppe Verdis „Traviata“, während sie im Jahr 2004 zum ersten Mal Bellinis Norma sang, 2008 ihre erste Lucrezia Borgia von Donizetti.
Vor allem mit den Belcantorollen der italienischen Romantik hat Edita Gruberova sich eine treue Fangemeinde geschaffen. Mit ihrer perfekten Technik macht sie jeden an- und abschwellenden Ton, jeden Triller und jede Verzierung zum Ausdruck eines übergroßen Gefühls.
Gruberova: „Das ist eine feine Sache. Das ist eine feine Stickerei, auch was das Orchester anbelangt. Und so kann dann eine tolle Sache entstehen, wo nicht jeder sagt, ja, das ist bloß Belcanto.“
Der schlechte Ruf der Belcantoopern hängt allerdings auch damit zusammen, dass sie meist in plüschigen Stehrum-Inszenierungen aus dem Theaterfundus auf die Bühne kommen. Erst in Christoph Loys Münchner Inszenierung von Donizettis „Roberto Devereux“ konnte die Gruberova zeigen, dass sie nicht nur in Renaissanceroben erhaben zur Bühnenmitte schreiten kann, und überraschte damit Fans wie Kritiker. In den gut 40 Jahren ihrer Bühnenkarriere hat sie aber weit mehr gesungen als Strauss und italienischen Belcanto. Ganz am Anfang, noch in der slowakischen Provinz, standen die Eliza Dolittle in „My Fair Lady“, aber auch schon die Traviata und die vier Frauen in „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach.
Zunächst wollte Edita Gruberova Krankenschwester werden, aber schon bei Schulaufführungen fiel ihre außergewöhnliche Stimme auf. Mit 15 Jahren begann sie das Gesangsstudium in ihrer Heimatstadt Bratislava. Beim renommierten ARD-Wettbewerb in München 1969 hat sie die Jury mit der Arie der Königin der Nacht zunächst nicht überzeugt, aber das konnte ihrer Karriere nicht schaden. Gerade in dieser Rolle galt sie für viele Jahre als unübertroffen. Wie kaum eine andere Sängerin kann sie extreme Koloraturen erotisch aufladen, hier in Mozarts Konzertarie „Vorrei, spiegarvi, o dio“.
Wie so häufig bei Sopranen, teilt sich die Faszination von Edita Gruberovas Stimme in Aufnahmen nur teilweise mit. Wie sie ihre Stimme im Opernhaus umherwandern lassen kann, wie auch der leiseste Ton noch in die letzte Reihe trägt, das entzieht sich dem Mikrofon. Dazu braucht eine Sängerin höchste Kunstfertigkeit, die Edita Gruberova immer wieder den Vorwurf der primadonnenhaften Künstlichkeit eingebracht hat. Ein Vorwurf, der in der hochgradig stilisierten Kunstwelt der Belcanto-Oper jedoch ins Leere läuft.
In den letzten Jahren stand und steht Edita Gruberova allerdings vorwiegend in konzertanten Aufführungen auf dem Podium, hier kann sie sich ganz auf die musikalische Gestaltung ihrer Rollen konzentrieren, ist nicht mehr den Unwägbarkeiten des Opernbetriebs unterworfen, wo sie sich ihre Partner nur selten auswählen kann. Sich im Tempo nach dem Schwächsten in der Kette zu richten, dazu reicht ihre Geduld einfach nicht. Und szenische Proben hielt Edita Gruberova schon immer für Zeitverschwendung:
„Natürlich, wir sind ein Ensemble, wir müssen zusammenspielen. Die anderen brauchen vielleicht länger und das Zusammenspiel muss auch erarbeitet werden, das ist ganz klar. Aber dafür genügen mir zwei Wochen, höchstens drei. Nicht sieben.“
Vor allem mit den Belcantorollen der italienischen Romantik hat Edita Gruberova sich eine treue Fangemeinde geschaffen. Mit ihrer perfekten Technik macht sie jeden an- und abschwellenden Ton, jeden Triller und jede Verzierung zum Ausdruck eines übergroßen Gefühls.
Gruberova: „Das ist eine feine Sache. Das ist eine feine Stickerei, auch was das Orchester anbelangt. Und so kann dann eine tolle Sache entstehen, wo nicht jeder sagt, ja, das ist bloß Belcanto.“
Der schlechte Ruf der Belcantoopern hängt allerdings auch damit zusammen, dass sie meist in plüschigen Stehrum-Inszenierungen aus dem Theaterfundus auf die Bühne kommen. Erst in Christoph Loys Münchner Inszenierung von Donizettis „Roberto Devereux“ konnte die Gruberova zeigen, dass sie nicht nur in Renaissanceroben erhaben zur Bühnenmitte schreiten kann, und überraschte damit Fans wie Kritiker. In den gut 40 Jahren ihrer Bühnenkarriere hat sie aber weit mehr gesungen als Strauss und italienischen Belcanto. Ganz am Anfang, noch in der slowakischen Provinz, standen die Eliza Dolittle in „My Fair Lady“, aber auch schon die Traviata und die vier Frauen in „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach.
Zunächst wollte Edita Gruberova Krankenschwester werden, aber schon bei Schulaufführungen fiel ihre außergewöhnliche Stimme auf. Mit 15 Jahren begann sie das Gesangsstudium in ihrer Heimatstadt Bratislava. Beim renommierten ARD-Wettbewerb in München 1969 hat sie die Jury mit der Arie der Königin der Nacht zunächst nicht überzeugt, aber das konnte ihrer Karriere nicht schaden. Gerade in dieser Rolle galt sie für viele Jahre als unübertroffen. Wie kaum eine andere Sängerin kann sie extreme Koloraturen erotisch aufladen, hier in Mozarts Konzertarie „Vorrei, spiegarvi, o dio“.
Wie so häufig bei Sopranen, teilt sich die Faszination von Edita Gruberovas Stimme in Aufnahmen nur teilweise mit. Wie sie ihre Stimme im Opernhaus umherwandern lassen kann, wie auch der leiseste Ton noch in die letzte Reihe trägt, das entzieht sich dem Mikrofon. Dazu braucht eine Sängerin höchste Kunstfertigkeit, die Edita Gruberova immer wieder den Vorwurf der primadonnenhaften Künstlichkeit eingebracht hat. Ein Vorwurf, der in der hochgradig stilisierten Kunstwelt der Belcanto-Oper jedoch ins Leere läuft.
In den letzten Jahren stand und steht Edita Gruberova allerdings vorwiegend in konzertanten Aufführungen auf dem Podium, hier kann sie sich ganz auf die musikalische Gestaltung ihrer Rollen konzentrieren, ist nicht mehr den Unwägbarkeiten des Opernbetriebs unterworfen, wo sie sich ihre Partner nur selten auswählen kann. Sich im Tempo nach dem Schwächsten in der Kette zu richten, dazu reicht ihre Geduld einfach nicht. Und szenische Proben hielt Edita Gruberova schon immer für Zeitverschwendung:
„Natürlich, wir sind ein Ensemble, wir müssen zusammenspielen. Die anderen brauchen vielleicht länger und das Zusammenspiel muss auch erarbeitet werden, das ist ganz klar. Aber dafür genügen mir zwei Wochen, höchstens drei. Nicht sieben.“