Ein Musiker mit vielen Facetten

Moderation: Gerald Felber |
Ein guter Rheinländer, Katholik und bekennender Adenauer-Fan, gleichzeitig ein exponierter Verfechter Neuer Musik im Köln der 50er- bis 70er-Jahre - das scheint schwer zusammenzugehen. Aber bei einem Mann wie Günter Wand ist vieles und eben auch das möglich.
Seinen Weltruhm allerdings gewann der Dirigent dann doch nicht mit Ligeti oder Bernd Aloys Zimmermann, sondern erst - jenseits der 60 und nach seinem Abschied vom Kölner Gürzenich-Orchester - als einer der prägenden Schubert-, Brahms- und vor allem Bruckner-Interpreten der jüngeren Jahrzehnte.

Gerald Felber eröffnet mit der Sendung um den am Vortag vor 100 Jahren in Elberfeld geborenen Künstler eine ganze Serie von Erinnerungssendungen an die Dirigenten des legendären Jahrgangs 1912.

Noch weitere drei Wochen und damit den ganzen Januar über geht es in den "Interpretationen", abweichend vom Gewohnten, jeweils nur um eine Persönlichkeit - im Falle Wands nicht nur wegen seiner "zwei Leben" ein ergiebiger Stoff, sondern auch, weil bei ihm das fast unwiederholbare Phänomen zu erleben ist, wie aus einer streng sachlichen, fast asketischen Nüchternheit dennoch geradezu transzendente Klangerlebnisse erwachsen können.