Ein Kriegsschiff als Museum
Die Bergung der Mary Rose - das Kriegsschiff Heinrich VIII. - galt als archäologische Sensation. Mehr als 400 Jahre nach dem Untergang lieferte sie einzigartige Einblicke in das Leben an Bord. Jetzt haben Architekten in Portsmouth ein Museum rund um die Überreste gebaut.
Alex Hildred ist leitende Archäologin im Mary Rose Museum und das Schiff hat ihr Leben verändert: 1979 tauchte Alex – gerade frisch mit ihrem Uniabschluss in der Tasche – zum ersten Mal zu dem Wrack in 15 Meter Tiefe. Seitdem hat die Faszination um das Schiff die Expertin für historische Waffen nicht mehr losgelassen. "Wir haben den Rumpf, die Waffen, konnten viel rekonstruieren über das Leben an Bord. Das macht die Mary Rose so besonders", sagt Alex Hildred:
"Außerdem, gehörte das Schiff Heinrich VIII. Eine sehr ikonische historische Figur für die Briten."
Am 19. Juli 1545 war die Mary Rose, das prächtige Kriegsschiff von König Heinrich VIII., im Solent, einem Seitenarm des Ärmelkanals, versunken. Der berüchtigte Herrscher soll damals von seinem Schloss in Portsmouth aus höchstpersönlich beobachtet haben, wie 500 seiner Männer in der Seeschlacht mit der französischen Flotte untergingen. Als die Überreste der Mary Rose über 400 Jahre später entdeckt wurden, hatten die Archäologen das Gefühl, eine Zeitkapsel gefunden zu haben. Drei Jahre lang bargen über 500 Taucher unzählige Gegenstände vom Meeresgrund – persönliche Dinge wie Kämme, Rasierzeug oder ein Backgammonbrett inklusive der winzigen Würfel. Ein Teil dieser Funde sind im Mary Rose Museum ausgestellt. Die Fundstücke erlauben den Forscher unschätzbare Einblicke ins Leben zur Zeit der Tudors erklärt Archäologe Chris Dobbs beim Rundgang durch die schummerigen Ausstellungsräume:
"Hier haben wir sogar Knochenreste von Schweinen und Rindern oder Fischgräten – und die Teller für die letzte Mahlzeit an Bord, die die Seeleute nicht mehr gegessen haben. Eine hölzerne Küchenwaage, einfach alles, was zur Einrichtung gehörte."
Auch den menschlichen Überresten versuchten die Forscher ein Gesicht zu geben. 92 ziemlich vollständige Skelette konnten die Wissenschaftler bergen. Mit Kriminalexperten, die sonst die Gesichter von Verbrechensopfern rekonstruieren, haben sie zum Beispiel den Kopf eines Bogenschützen nachgebildet.
"Außerdem, gehörte das Schiff Heinrich VIII. Eine sehr ikonische historische Figur für die Briten."
Am 19. Juli 1545 war die Mary Rose, das prächtige Kriegsschiff von König Heinrich VIII., im Solent, einem Seitenarm des Ärmelkanals, versunken. Der berüchtigte Herrscher soll damals von seinem Schloss in Portsmouth aus höchstpersönlich beobachtet haben, wie 500 seiner Männer in der Seeschlacht mit der französischen Flotte untergingen. Als die Überreste der Mary Rose über 400 Jahre später entdeckt wurden, hatten die Archäologen das Gefühl, eine Zeitkapsel gefunden zu haben. Drei Jahre lang bargen über 500 Taucher unzählige Gegenstände vom Meeresgrund – persönliche Dinge wie Kämme, Rasierzeug oder ein Backgammonbrett inklusive der winzigen Würfel. Ein Teil dieser Funde sind im Mary Rose Museum ausgestellt. Die Fundstücke erlauben den Forscher unschätzbare Einblicke ins Leben zur Zeit der Tudors erklärt Archäologe Chris Dobbs beim Rundgang durch die schummerigen Ausstellungsräume:
"Hier haben wir sogar Knochenreste von Schweinen und Rindern oder Fischgräten – und die Teller für die letzte Mahlzeit an Bord, die die Seeleute nicht mehr gegessen haben. Eine hölzerne Küchenwaage, einfach alles, was zur Einrichtung gehörte."
Auch den menschlichen Überresten versuchten die Forscher ein Gesicht zu geben. 92 ziemlich vollständige Skelette konnten die Wissenschaftler bergen. Mit Kriminalexperten, die sonst die Gesichter von Verbrechensopfern rekonstruieren, haben sie zum Beispiel den Kopf eines Bogenschützen nachgebildet.
Ausgeklügeltes Belüftungssystem trocknet das Holz
Während die Wissenschaftler die über 19.000 Fundstücke noch immer katalogisieren, wurde in den vergangenen Jahren ein neues Gebäude rund um das Trockendock gebaut, in dem der Rumpf der Mary Rose lagert. Wie ein Schiffskörper wirkt der ovale Bau aus dunklem Holz mit dem hellen Metalldach. Eine seltene Herausforderung für Chris Wilkinson, den Architekten, ein Gebäude um einen wertvollen historischen Schatz herum zu bauen. Denn die Mary Rose zu bewegen, wäre zu heikel gewesen. Insofern gab das Trockendock die Form des Gebäudes vor. Und die zweite ungewöhnliche Sache für den Architekten: ein Bau ohne natürliches Licht.
"Weil das Holz kein Tageslicht verträgt, ist das Gebäude fast ohne Fenster und die Atmosphäre darin sehr schummrig."
Die verwitterten Planken der Mary Rose sind im Inneren des Gebäudes von einem Schutzzelt umgeben. Durch kleine Fenster können Besucher den rekonstruierten Schiffsrumpf betrachten. In den vergangenen 30 Jahren wurden die Planken mit einem feinen Nebel aus Konservierungslösung benetzt, jetzt sorgt ein ausgeklügeltes Belüftungssystem dafür, dass das Holz langsam trocknet. In etwa fünf Jahren soll das Zelt rund um den Rumpf dann entfernt werden. Die Besucher können die Mary Rose dann direkt sehen, ohne Zelt oder Scheiben dazwischen. Aber auch jetzt schon finden Besucher den Museumsneubau beeindruckend, wie Robert, der selbst als Soldat bei der britischen Marine zur See fährt:
"Ich kannte das alte Museum, aber das hier ist großartig. Man kommt viel näher dran, und es gibt so viele neue Ausstellungsstücke."
"Weil das Holz kein Tageslicht verträgt, ist das Gebäude fast ohne Fenster und die Atmosphäre darin sehr schummrig."
Die verwitterten Planken der Mary Rose sind im Inneren des Gebäudes von einem Schutzzelt umgeben. Durch kleine Fenster können Besucher den rekonstruierten Schiffsrumpf betrachten. In den vergangenen 30 Jahren wurden die Planken mit einem feinen Nebel aus Konservierungslösung benetzt, jetzt sorgt ein ausgeklügeltes Belüftungssystem dafür, dass das Holz langsam trocknet. In etwa fünf Jahren soll das Zelt rund um den Rumpf dann entfernt werden. Die Besucher können die Mary Rose dann direkt sehen, ohne Zelt oder Scheiben dazwischen. Aber auch jetzt schon finden Besucher den Museumsneubau beeindruckend, wie Robert, der selbst als Soldat bei der britischen Marine zur See fährt:
"Ich kannte das alte Museum, aber das hier ist großartig. Man kommt viel näher dran, und es gibt so viele neue Ausstellungsstücke."