Ein Kreis schließt sich

Neunzig Jahre sind kein Grund, den Stift zur Seite zu legen. Die Komponistin Ursula Mamlok steht mitten im Leben, erst recht seit sie aus New York in ihre Heimatstadt Berlin zurückgekehrt ist. Renommierte Musiker ehrten sie im Rahmen von Spectrum Concerts mit einem langen Geburtstagskonzert, aus dem wir Ausschnitte senden.
Ursula Mamlok wurde 1923 in Berlin geboren, wo sie schon früh mit ihrer musikalischen Ausbildung begann. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten verfolgt, verließ Ursula Mamlok gemeinsam mit ihren Eltern Berlin und wanderte 1939 nach Ecuador aus. Noch im gleichen Jahr gelang es ihr, ein Stipendium für die Mannes School of Music in New York zu bekommen.

Sie studierte in den folgenden Jahren Komposition bei Roger Sessions, Stefan Wolpe und schließlich bei dessen Schüler Ralph Shapey, der einen besonders nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung ihres Kompositionsstils hatte. Ausgehend von Schönbergs Methode von der "Komposition mit zwölf nur aufeinander bezogenen Tönen" modifizierte Ursula Mamlok im Lauf der Jahre ihr Ausgangsmaterial nach eigenen Mustern. Charakteristisch für ihre Werke sind komplexe, oft gegeneinander gesetzte Rhythmen. In unterschiedlichsten Besetzungen gelingt es ihr, abwechslungsreiche Klangfarben und immer neue Atmosphären zu schaffen.

Sie unterrichtete Komposition an der New York University, der Temple University und über 40 Jahre an der Manhattan School of Music in New York. Ihr Werkverzeichnis umfasst ca. 75 Werke, sowohl Solostücke und Kompositionen für die verschiedensten Kammermusikbesetzungen als auch Werke für Orchester. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

Seit 2006 lebt Ursula Mamlok wieder in ihrer Geburtsstadt Berlin. Dort wurde sie nun gefeiert, natürlich auch mit Musik anderer Berliner Komponisten wie Mendelssohn Bartholdy.

Ursula Mamlok
Spectrum Concerts

Kammermusiksaal der Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 01.02.2013

Ursula Mamlok
Rhapsody für Klarinette, Viola und Klavier

Hugo Wolf
Italienische Serenade G-Dur

Ursula Mamlok
Streichquartett Nr. 1

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichoktett Es-Dur op. 20

Hartmut Rohde, Viola
Lars Wouters van den Oudenweijer, Klarinette
Naomi Niskala, Klavier
Armida Quartett:
Martin Funda und Johanna Staemmler, Violine
Teresa Schwamm, Viola
Peter-Philipp Staemmler, Violoncello