Ein Handbuch für Chorbegeisterte
In seinem Buch schreibt der Brite Simon Halsey über seine Erfahrungen als Chorleiter: Praktische Tipps für besten Chorgesang gibt es auch. Halsey ist Jahrgang 1958 und in der musikalischen Welt als brillanter Chorleiter und Dirigent bekannt - seit 2001 ist er Chef des Rundfunkchors Berlin.
Simon Halsey kommt aus der britischen Chortradition der Kathedralen und Colleges. Die frühe Mehrstimmigkeit wird hier seit Jahrhunderten ununterbrochen gepflegt, allabendlich erklingt anspruchsvolle Sakralmusik von den Anfängen bis zur Gegenwart beim "Evensong" in den großen Kirchen des Landes. Die ersten Erfahrungen mit den großen chorsymphonischen Werken von Gustav Mahler oder Anton Bruckner machte Halsey jedoch erst, als Simon Rattle ihn als Chordirektor nach Birmingham holte. Sein über viele Jahre angesammeltes Wissen hat er nun in einem Buch zusammengefasst, um andere Chorleiter an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen.
Das fängt ganz pragmatisch an mit dem Hinweis, dass der Chorleiter einen Raum mit angenehmer Atmosphäre suchen soll, damit die Sänger gern zur Probe kommen. Dass in der Nähe eine Kneipe sein sollte, damit man auch danach noch gesellig beisammensitzen kann. Dabei geht es Halsey, der seit über zehn Jahren als Chefdirigent den Rundfunkchor Berlin leitet, nicht darum, lauter kleine Profichöre aus dem Boden sprießen zu lassen. Für ihn ist es schon eine große Leistung, wenn ein Chor jedes Jahr besser wird. Natürlich muss der Leiter eines Kirchenchors in einer Kleinstadt oder einem Dorf jeden aufnehmen, der singen möchte, und dann das Beste draus machen. Mit seinem unerschütterlichen Optimismus ist Halsey ein gutes Vorbild für alle, die angesichts brüchiger Stimmen und schütterer Teilnahme an ihren Chören verzweifeln möchten.
Ausführlich behandelt der Dirigent Fragen der Programmplanung, rät zu einer ebenso langfristigen wie abwechslungsreichen Dramaturgie, um sowohl die Chormitglieder als auch das Publikum immer wieder mit Neuem bekannt zu machen. Wie bereite ich mich als Chorleiter auf die Proben vor? Wie dirigiere ich deutlich genug, damit die Sänger sehen können, was ich von ihnen will? Solche Fragen sind ihm in seiner Lehrtätigkeit sicher schon oft gestellt worden; nun beantwortet Halsey sie auch für alle jene, die ihn nicht persönlich erleben können. Einen Eindruck seiner charismatischen Persönlichkeit teilt sich jedoch auf den beiden DVDs mit, die dem Buch beiliegen und einen der weltweit gefragtesten Chorleiter bei der minutiösen Arbeit an verschiedenen Werken zeigen.
Das letzte Kapitel steht unter der Überschrift "Probenpraktisches" und gibt viele Anregungen, auf die man zwar auch selber kommen könnte, die einem auf sich selbst gestellten Leiter eines im Probenalltag festgefahrenen kleinen Chores aber vielleicht doch nicht einfallen würden. "Vom Konzept zum Konzert" ist ein pragmatisch konzipiertes Handbuch für alle, die am derzeitigen Boom der Chormusik teilnehmen wollen.
Besprochen von Uwe Friedrich
Simon Halsey mit Wiebke Roloff: Vom Konzept zum Konzert
272 Seiten und zwei DVDs
Schott Verlag, Mainz 2011, 39,95 Euro
Das fängt ganz pragmatisch an mit dem Hinweis, dass der Chorleiter einen Raum mit angenehmer Atmosphäre suchen soll, damit die Sänger gern zur Probe kommen. Dass in der Nähe eine Kneipe sein sollte, damit man auch danach noch gesellig beisammensitzen kann. Dabei geht es Halsey, der seit über zehn Jahren als Chefdirigent den Rundfunkchor Berlin leitet, nicht darum, lauter kleine Profichöre aus dem Boden sprießen zu lassen. Für ihn ist es schon eine große Leistung, wenn ein Chor jedes Jahr besser wird. Natürlich muss der Leiter eines Kirchenchors in einer Kleinstadt oder einem Dorf jeden aufnehmen, der singen möchte, und dann das Beste draus machen. Mit seinem unerschütterlichen Optimismus ist Halsey ein gutes Vorbild für alle, die angesichts brüchiger Stimmen und schütterer Teilnahme an ihren Chören verzweifeln möchten.
Ausführlich behandelt der Dirigent Fragen der Programmplanung, rät zu einer ebenso langfristigen wie abwechslungsreichen Dramaturgie, um sowohl die Chormitglieder als auch das Publikum immer wieder mit Neuem bekannt zu machen. Wie bereite ich mich als Chorleiter auf die Proben vor? Wie dirigiere ich deutlich genug, damit die Sänger sehen können, was ich von ihnen will? Solche Fragen sind ihm in seiner Lehrtätigkeit sicher schon oft gestellt worden; nun beantwortet Halsey sie auch für alle jene, die ihn nicht persönlich erleben können. Einen Eindruck seiner charismatischen Persönlichkeit teilt sich jedoch auf den beiden DVDs mit, die dem Buch beiliegen und einen der weltweit gefragtesten Chorleiter bei der minutiösen Arbeit an verschiedenen Werken zeigen.
Das letzte Kapitel steht unter der Überschrift "Probenpraktisches" und gibt viele Anregungen, auf die man zwar auch selber kommen könnte, die einem auf sich selbst gestellten Leiter eines im Probenalltag festgefahrenen kleinen Chores aber vielleicht doch nicht einfallen würden. "Vom Konzept zum Konzert" ist ein pragmatisch konzipiertes Handbuch für alle, die am derzeitigen Boom der Chormusik teilnehmen wollen.
Besprochen von Uwe Friedrich
Simon Halsey mit Wiebke Roloff: Vom Konzept zum Konzert
272 Seiten und zwei DVDs
Schott Verlag, Mainz 2011, 39,95 Euro