Ein großer Historiker

Fritz Stern im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 02.02.2011
Der Historiker Fritz Stern erinnert sich an die vergangenen Jahrzehnte: Prägend waren für ihn die Flucht vor dem Naziterror, das Leben in New York und auch Gedanken von Heinrich Heine.
Eckhard Roelcke: Sie haben Deutschland mit Ihren Eltern 1938 verlassen, Sie sind vor dem Naziterror geflohen. Damals waren Sie, Herr Stern, zwölf Jahre alt. Sie haben in einem Interview einmal gesagt: Damals trug ich Hass in mir, aber auch Heine. Welche Gedanken von Heinrich Heine haben ihn denn da besonders geholfen, in dieser extremen Situation?

Fritz Stern: Selber kann ich mich nicht an das Zitat erinnern, freue mich ungeheuer, dass es das gibt. Denn das stimmt genau mit meiner jetzigen Erinnerung und Stimmung. Ich will ihn nicht zumuten, mit welchen Gedichten, (…) bin ich ausgewandert.

Hauptsächlich mit dem Geist, dem Wintermärchen, einer Deutschlandreise, all das wurde damals noch (…), wurde am Anfang von meinem Vater vorgelesen. Und das hat einen großen Eindruck gemacht wie auch Heines Blick auf Napoleon und auf Europa überhaupt.

Roelcke: Insgesamt hat Sie die liberale Haltung von Heine und dieser Witz und diese Ironie beeindruckt.

Stern: Ja, genau, genau. Sie habe ich auch hier mit rübergenommen und eigentlich in fast jedem Vortrag kommt Nietzsche oder Heine vor.

(…)

Das vollständige Gespräch mit Fritz Stern können Sie bis zum 2.7.2011 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2011/02/02/drk_20110202_1907_00a1eb3d.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.