Ein Frauenschicksal unter Heinrich VIII.

Sie ist bereits seine zweite Frau, die Anne Boleyn. Aber der ewig unzufriedene, unersättliche König Heinrich VIII. will auch sie wieder loswerden. Er wird von Jane Seymour, der engsten Vertrauten seiner Gattin, umgarnt, die alles aufs Spiel setzt, um selbst Königin zu werden. Mit Anna Netrebko und Elina Garanca als Rivalinnen wird der Konflikt aus tiefer menschlicher Verbundenheit und purer Machtgier ergreifend ausgelebt.
1830 übernehmen Mailänder Adelige und Kaufleute das kleine Teatro Carcano und treten in Konkurrenz zur mächtigen Scala. Sie beauftragen die beiden interessantesten Komponisten der jüngsten Generation, für ihr Projekt zu schreiben: Vincenzo Bellini und Gaetano Donizetti. Donizetti hatte bereits über 30 Opern komponiert, war aber mit seinem ersten Versuch "Chiara e Serafina" an der Scala gescheitert. Mit "Anna Bolena" gelang ihm der Durchbruch auch beim Mailänder Publikum. Die Uraufführung am 26. Dezember 1830 wurde zu einem großen Triumph.

Seit die Wiener Staatsoper auf ihrem heutigen Platz am Ring steht – seit 142 Jahren – ist "Anna Bolena" hier nicht mehr gespielt worden. Erstmals bei einer Premiere stand hier der international bekannte Spezialist für Belcanto-Opern Evelino Pidò am Pult. Für Anna Netrebko war die Königin ein Rollendebüt, das ihr neue Repertoiremöglichkeiten im Belcantofach eröffnet hat. Für Elina Garanca ist die Giovanna einst ihre erste Bühnenrolle überhaupt gewesen. Jetzt wird sie die Nebenbuhlerin der Königin öfter singen, auch in der nächsten MET-Saison wieder mit Anna Netrebko. Was die Berliner Zeitung bereits vor der Premiere geschrieben hatte, sollte sich bestätigen: "Anna Netrebko und Elina Garanca gleichzeitig auf der Staatsopernbühne, da geraten die Opernfans in der Welthauptstadt der Musik ganz aus dem Häuschen."



Wiener Staatsoper
Aufzeichnung vom 2.4.11

Gaetano Donizetti
”Anna Bolena”
Libretto: Felice Romani
Oper in zwei Akten

Anna Bolena – Anna Netrebko, Sopran
Enrico VIII. – Ildebrando D'Arcangelo, Bass
Giovanna Seymour – Elina Garanca, Mezzosopran
Lord Rochefort – Dan Paul Dumitrescu, Bass
Lord Percy – Francesco Meli, Tenor,
Smeton – Elisabeth Kulman, Alt
Sir Hervey – Peter Jelosits, Tenor
Chor und Orchester der Wiener Staatsoper
Leitung: Evelino Pidò


nach dem 1. Akt ca. 20:40 Uhr Pause mit Nachrichten