„Ein fabelhaft künstlerischer Charakter“
Als „einen fabelhaften künstlerischen Charakter“ bezeichnete einst Elisabeth Schwarzkopf die junge Geigerin Mirijam Contzen, die sich heute längst vom virtuosen Wunderkind zur tiefsinnigen Interpretin gemausert hat und das Lob von höchster Stelle immer wieder eindrucksvoll bestätigt.
Die 1976 in Münster geborene deutsch-japanische Geigerin trat schon mit fünf Jahren zum ersten Mal öffentlich auf. 1984 begann sie ihr Studium an der Musikhochschule Detmold bei Tibor Varga, der sie vier Jahre später in seine Meisterklasse an der „Ecole Supérieure de Musique“ in Sion holte. Im Rahmen ihrer Laufbahn erhielt Mirijam Contzen zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Neben ihrer Solokarriere widmet sie sich auch der Kammermusik.
Sie spielt eine Violine von Carlo Bergonzi.
Solistisch wagt sich Mirijam Contzen jetzt in Weimar an Béla Bartóks „großes“ (zweites) Violinkonzert, das wie kaum ein anderes Werk der Gattung höchsten technischen Anspruch mit klassizistisch klarem Wohlklang, konsequenter Durchgestaltung der Form und überschwänglich-tänzerischem Elan vereint. Bartóks versöhnlichen, milden Spätstil glaubten manche hier zu erkennen, die musikalische Synthese der eigenen kompositorischen Erfahrungen im Sinne einer „genialen Schlichtheit“ fand der Komponist selbst in diesem bemerkenswerten Werk verwirklicht. Musik auch des Rückzugs ins eigene Innere, auf der Suche nach einer Insel in der Kunst, entstanden 1937 kurz vor Bartóks Emigration in die USA.
Einen musikalischen Rückblick ganz anderer Art nimmt der zeitgenössische US-amerikanische Komponist Christopher Theofanidis (geboren 1967 in Dallas) in „Rainbow Body“ vor, in dem die transzendente Aura der mittelalterlichen Gesänge Hildegard von Bingens auf die Gedanken- und Klangwelt der tibetanischen Mönche trifft. Eine Reise durch Zeit und Raum voll überraschender, faszinierend klarer Schnittstellen.
Beethovens vor Lebendigkeit berstende 4. Sinfonie erklingt nach der Pause – ein Schlüsselwerk für nachfolgende Komponisten wie Mendelssohn und Schumann, obwohl oder vielleicht gerade weil sie mit dem üblichen Klischee vom „Riesen Beethoven“ so gar nichts zu tun hat. Die Vierte ist die lyrischste, hellste und in ihrer schillernden Farbigkeit wohl auch romantischste aller Beethoven-Sinfonien und dennoch mit ihrer Vitalität und ihrem Reichtums an humorvollen Details zugleich Inbegriff klassischer Musizierlust. Orchestermusik so fein und edel wie originell – und doch nach wie vor ein Geheimtipp mit Überraschungspotential!
www.nationaltheater-weimar.de
Live aus der Weimarhalle
Christopher Theofanidis
„Rainbow Body“
Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
„Habe nun, ach…“ – Ein Faust-Projekt für Senioren an der Berliner Staatsoper
Die Reise nach Teheran – Stefan Lang im Gespräch mit Martin Witkowski, dem Orchesterdirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Mirijam Contzen, Violine
Staatskapelle Weimar
Leitung: Stefan Solyom
Sie spielt eine Violine von Carlo Bergonzi.
Solistisch wagt sich Mirijam Contzen jetzt in Weimar an Béla Bartóks „großes“ (zweites) Violinkonzert, das wie kaum ein anderes Werk der Gattung höchsten technischen Anspruch mit klassizistisch klarem Wohlklang, konsequenter Durchgestaltung der Form und überschwänglich-tänzerischem Elan vereint. Bartóks versöhnlichen, milden Spätstil glaubten manche hier zu erkennen, die musikalische Synthese der eigenen kompositorischen Erfahrungen im Sinne einer „genialen Schlichtheit“ fand der Komponist selbst in diesem bemerkenswerten Werk verwirklicht. Musik auch des Rückzugs ins eigene Innere, auf der Suche nach einer Insel in der Kunst, entstanden 1937 kurz vor Bartóks Emigration in die USA.
Einen musikalischen Rückblick ganz anderer Art nimmt der zeitgenössische US-amerikanische Komponist Christopher Theofanidis (geboren 1967 in Dallas) in „Rainbow Body“ vor, in dem die transzendente Aura der mittelalterlichen Gesänge Hildegard von Bingens auf die Gedanken- und Klangwelt der tibetanischen Mönche trifft. Eine Reise durch Zeit und Raum voll überraschender, faszinierend klarer Schnittstellen.
Beethovens vor Lebendigkeit berstende 4. Sinfonie erklingt nach der Pause – ein Schlüsselwerk für nachfolgende Komponisten wie Mendelssohn und Schumann, obwohl oder vielleicht gerade weil sie mit dem üblichen Klischee vom „Riesen Beethoven“ so gar nichts zu tun hat. Die Vierte ist die lyrischste, hellste und in ihrer schillernden Farbigkeit wohl auch romantischste aller Beethoven-Sinfonien und dennoch mit ihrer Vitalität und ihrem Reichtums an humorvollen Details zugleich Inbegriff klassischer Musizierlust. Orchestermusik so fein und edel wie originell – und doch nach wie vor ein Geheimtipp mit Überraschungspotential!
www.nationaltheater-weimar.de
Live aus der Weimarhalle
Christopher Theofanidis
„Rainbow Body“
Béla Bartók
Konzert für Violine und Orchester Nr. 2
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
„Habe nun, ach…“ – Ein Faust-Projekt für Senioren an der Berliner Staatsoper
Die Reise nach Teheran – Stefan Lang im Gespräch mit Martin Witkowski, dem Orchesterdirektor des Deutschen Nationaltheaters Weimar
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60
Mirijam Contzen, Violine
Staatskapelle Weimar
Leitung: Stefan Solyom