Ein düsterer Dickens-Klassiker
Wuchtig, werktreu und bestens besetzt: Zum 200. Geburtstag von Charles Dickens bringt Mike Newell die Neuverfilmung eines der berühmtesten Romane des britischen Romanciers auf die große Leinwand.
Düster und erdig-sinnlich wird die elende Kindheit und Jugend des Waisenjungen Pip (Toby Irvine) gezeichnet, der auf einem Hof im Marschland bei seiner verbitterten älteren Schwester (Sally Hawkins) in ärmlichsten Verhältnissen aufwächst und in deren Ehemann, dem Schmied, einen Leidensgenossen findet. Die furchterregende Begegnung in Schlamm und Blut mit einem entflohenen Strafgefangenen, der ihn zur Hilfe zwingt und den er wie versprochen nicht verrät, wird sein weiteres Schicksal bestimmen.
Zunächst einmal aber führt es ihn ins Haus der reichen, exzentrischen Miss Havisham, er wird der Spielgenosse für ihre Adoptivtochter Estella. Eine Episode, die in fantastischer Ausstattung und einem Glanzauftritt von Helena Bonham Carter die Stärken dieser Literaturverfilmung offenbart. Mike Newell setzt auf düstere, atmosphärisch beeindruckende Bilder, einen stimmig untermalenden Soundtrack und auf sein Starensemble.
Als Pip (Jeremy Irvine) von seinem ihm unbekannten, reichen Gönner Abel Magwitch (Ralph Fiennes) nach London geholt wird, um dort das Leben eines Gentlemans zu führen, wird er zum Spielball gleich zweier starker Charaktere. Denn im schmutzigen, engen London ereilt ihn nicht nur die Versuchung, mit Geld ein anderer zu werden als er ist, er trifft auch seine Jugendgespielin Estella wieder. Miss Havisham hat sie zu einer kaltherzigen jungen Frau erzogen, deren Liebe zu gewinnen Pips ganze Charakterstärke fordert und - so wollte es Charles Dickens - zunächst einmal die Aufdeckung der abenteuerlichen Herkunft der jungen Frau und des plötzlichen Reichtums des jungen Mannes.
Mike Newells Verfilmung, die ganz in der Zeit bleibt, setzt sich dabei bewusst dem Vorwurf des Konventionellen aus, aber sie wird sicher all die Zuschauer erreichen, die ihren Dickens ohne vordergründige Aktualisierung auf der großen Kinoleinwand wiederfinden wollen.
GB, USA 2012; Regie: Mike Newell; Darsteller: Toby Irvine, Jeremy Irvine, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter, Holliday Grainger, Robbie Coltrane, Sally Hawkins; 128 Minuten; ab 12 Jahren
Zunächst einmal aber führt es ihn ins Haus der reichen, exzentrischen Miss Havisham, er wird der Spielgenosse für ihre Adoptivtochter Estella. Eine Episode, die in fantastischer Ausstattung und einem Glanzauftritt von Helena Bonham Carter die Stärken dieser Literaturverfilmung offenbart. Mike Newell setzt auf düstere, atmosphärisch beeindruckende Bilder, einen stimmig untermalenden Soundtrack und auf sein Starensemble.
Als Pip (Jeremy Irvine) von seinem ihm unbekannten, reichen Gönner Abel Magwitch (Ralph Fiennes) nach London geholt wird, um dort das Leben eines Gentlemans zu führen, wird er zum Spielball gleich zweier starker Charaktere. Denn im schmutzigen, engen London ereilt ihn nicht nur die Versuchung, mit Geld ein anderer zu werden als er ist, er trifft auch seine Jugendgespielin Estella wieder. Miss Havisham hat sie zu einer kaltherzigen jungen Frau erzogen, deren Liebe zu gewinnen Pips ganze Charakterstärke fordert und - so wollte es Charles Dickens - zunächst einmal die Aufdeckung der abenteuerlichen Herkunft der jungen Frau und des plötzlichen Reichtums des jungen Mannes.
Mike Newells Verfilmung, die ganz in der Zeit bleibt, setzt sich dabei bewusst dem Vorwurf des Konventionellen aus, aber sie wird sicher all die Zuschauer erreichen, die ihren Dickens ohne vordergründige Aktualisierung auf der großen Kinoleinwand wiederfinden wollen.
GB, USA 2012; Regie: Mike Newell; Darsteller: Toby Irvine, Jeremy Irvine, Ralph Fiennes, Helena Bonham Carter, Holliday Grainger, Robbie Coltrane, Sally Hawkins; 128 Minuten; ab 12 Jahren