Ein choreografiertes Ritual

14.11.2013
Verdrehte Körper, stampfende Musik, ein Opfer-Ritual auf der Bühne: Vor 100 Jahren provozierte Igor Strawinskys Ballett "Le Sacre du Printemps" einen Skandal in Paris. Der anhaltenden Faszination dieses Stück widmet sich nun eine Konferenz in Berlin.
Schon in den Wochen zuvor war gemunkelt worden, es werde Ungeheuerliches zu erwarten sein. Dann erlebte das Publikum in Paris am 13. Mai 1913 im Théatre des Champs-Elysées tatsächlich einen Schock. Der skandalträchtige Tänzer Vaslaw Nijinskij hatte als Choreograf Igor Strawinskys neuestes Stück in Szene gesetzt: "Le Sacre du Printemps". Das Frühlingsopfer. Zu sehen waren zuckende, verdrehte Leiber, dazu eine stampfende, kakophone Musik. Das hatte es auf der Bühne so noch nie gegeben.

Die Geschichte vom Menschenopfer beschäftigt Musiker, Tänzer und Choreografen seit 100 Jahren. Im Radialsystem in Berlin analysiert derzeit eine internationale Konferenz unter dem Titel "Tanz über Gräben" die nicht nachlassende Sprengkraft dieses Stücks.

Wurden in "Le Sacre du Printemps" bereits die Schrecken des Ersten Weltkriegs vorweg genommen? Warum löste es damals solche Empörung aus? Und welche Bedeutung hat das Opfer-Thema für uns heute noch? Darüber sprechen wir mit der wissenschaftlichen Leiterin der Konferenz, Gabriele Brandstetter.

Das vollständige Gespräch mit Gabriele Brandstetter können Sie bis mindestens 14. April 2014 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören .