Ein Buch voller Wunder
Um in der Wildnis zurechtzukommen, haben einige Tiere kuriose Fähigkeiten entwickelt. Diesen Fähigkeiten geht dieser prachtvolle Bildband auf den Grund. Er zeigt, wie viele unterschiedliche und gut angepasste Tiere es auf der Erde gibt und stellt diese in eindrucksvollen Großaufnahmen und flotten Texten vor.
Dieser Gesichtsausdruck lässt wenig Raum für Interpretationen. Der kalte Blick, die gebleckten Reißzähne, die gekräuselte Nase vermitteln unmissverständlich, dass Gesellschaft hier nicht erwünscht ist. "Verschwinde!", erklärt denn auch der Begleittext die Botschaft des Geparden, der in grandioser Nahaufnahme über eine Doppelseite hinweg (30 mal 50 Zentimeter!) dem Leser schier entgegenspringt. So wie es einige Seiten zuvor auch das Südliche Gleithörnchen tut. Wenn es komplett gestreckt mit gespreizten Pfoten und durchgedrücktem Schwanz in drei Einzelaufnahmen wie in Zeitlupe von rechts oben nach links unten segelt, meint man die gewölbte Flughaut und die zitternden Barthaare fast berühren zu können.
Es sind vor allem die durchweg herausragenden Fotografien, die den Bildband über "Die Geheimnisse der Tierwelt" ausmachen. Von der Großaufnahme bis zur Detailabbildung sind sie originell auf jeweils einer Doppelseite gesetzt und illustrieren gemeinsam mit Kurztexten, Diagrammen und Grafiken die Eigenschaften und "Überlebenstricks" von Land- und Wassertieren. In zehn Kapitel unterteilt wird so vom Körperbau über Fortbewegungsarten, Ernährung, Familienleben und Kommunikation bis hin zur Fortpflanzung das Leben der Tiere geschildert. Dabei zeigt sich in eindrucksvoller Weise der ganze Einfallsreichtum der Natur, und wie spektakulär und kurios auch oft die Fähigkeiten einzelner Arten sind.
Etwa die des gelb-schwarz gepunkteten Elfenbeinküsten-Riedfroschs, dessen Haut ein reines Wunderwerk ist: stets feucht, dünn wie Papier, voller Giftschleim und atmungsaktiv. Ist ihr Zustand nicht mehr tiptop, stößt der Frosch sie ab und verschluckt sie anschließend. Ein perfektes System. So wie auch die Technik seines Verwandten, des Wallace-Flugfroschs, der gemeinsam mit dem Südlichen Gleithörnchen die Schönheit des Segelflugs illustriert und mit vier unabhängig voneinander manövrierenden Fallschirmfüßen von Baum zu Baum fliegen kann.
In diesem brillant gestalteten Buch wird alles zum Wunder. Das Knochenskelett des Seehundes, die Wirbelsäule des Hais, die Fingerfertigkeit der Fledermaus, die Atmung der Spinne, die Reisen der Landkrabbe, die Essgewohnheiten der Wanderratte, das Jagdverhalten des Rochens, die Paarung der Heuschrecke, der Hausbau des Bibers oder die Wehrhaftigkeit der Portugiesischen Galeere, um nur einige Beispiele zu nennen.
Es erweist sich als kluges Konzept dieses Buches für Kinder ab acht Jahren, die Leser mit einzigartigen Fotos zu locken. Wer etwa den Kleinen Blattschwanzgecko, obwohl er über eine Doppelseite abgebildet ist, wegen seiner perfekten Tarnung für Minuten nicht zu finden vermag, der will anschließend wirklich wissen, wo und wie dieses Tier lebt. Das verraten dann die flott geschrieben und oftmals witzig getitelten Texte. "Tiefer gelegt", "Großmaul" oder "Mobiles Heim" erläutern die Eigenschaften des Salamanders, des Brunnenbauers oder der Sackträgerraupe. Viele Tiere wird man hier zum ersten Mal kennen lernen und sicher nicht wieder vergessen.
Besprochen von Eva Hepper
David Burnie: Die Geheimnisse der Tierwelt - Erstaunliche Überlebenstricks der Tiere
Dorling Kindersley Verlag, München 2011
192 Seiten, 16,95 Euro
Es sind vor allem die durchweg herausragenden Fotografien, die den Bildband über "Die Geheimnisse der Tierwelt" ausmachen. Von der Großaufnahme bis zur Detailabbildung sind sie originell auf jeweils einer Doppelseite gesetzt und illustrieren gemeinsam mit Kurztexten, Diagrammen und Grafiken die Eigenschaften und "Überlebenstricks" von Land- und Wassertieren. In zehn Kapitel unterteilt wird so vom Körperbau über Fortbewegungsarten, Ernährung, Familienleben und Kommunikation bis hin zur Fortpflanzung das Leben der Tiere geschildert. Dabei zeigt sich in eindrucksvoller Weise der ganze Einfallsreichtum der Natur, und wie spektakulär und kurios auch oft die Fähigkeiten einzelner Arten sind.
Etwa die des gelb-schwarz gepunkteten Elfenbeinküsten-Riedfroschs, dessen Haut ein reines Wunderwerk ist: stets feucht, dünn wie Papier, voller Giftschleim und atmungsaktiv. Ist ihr Zustand nicht mehr tiptop, stößt der Frosch sie ab und verschluckt sie anschließend. Ein perfektes System. So wie auch die Technik seines Verwandten, des Wallace-Flugfroschs, der gemeinsam mit dem Südlichen Gleithörnchen die Schönheit des Segelflugs illustriert und mit vier unabhängig voneinander manövrierenden Fallschirmfüßen von Baum zu Baum fliegen kann.
In diesem brillant gestalteten Buch wird alles zum Wunder. Das Knochenskelett des Seehundes, die Wirbelsäule des Hais, die Fingerfertigkeit der Fledermaus, die Atmung der Spinne, die Reisen der Landkrabbe, die Essgewohnheiten der Wanderratte, das Jagdverhalten des Rochens, die Paarung der Heuschrecke, der Hausbau des Bibers oder die Wehrhaftigkeit der Portugiesischen Galeere, um nur einige Beispiele zu nennen.
Es erweist sich als kluges Konzept dieses Buches für Kinder ab acht Jahren, die Leser mit einzigartigen Fotos zu locken. Wer etwa den Kleinen Blattschwanzgecko, obwohl er über eine Doppelseite abgebildet ist, wegen seiner perfekten Tarnung für Minuten nicht zu finden vermag, der will anschließend wirklich wissen, wo und wie dieses Tier lebt. Das verraten dann die flott geschrieben und oftmals witzig getitelten Texte. "Tiefer gelegt", "Großmaul" oder "Mobiles Heim" erläutern die Eigenschaften des Salamanders, des Brunnenbauers oder der Sackträgerraupe. Viele Tiere wird man hier zum ersten Mal kennen lernen und sicher nicht wieder vergessen.
Besprochen von Eva Hepper
David Burnie: Die Geheimnisse der Tierwelt - Erstaunliche Überlebenstricks der Tiere
Dorling Kindersley Verlag, München 2011
192 Seiten, 16,95 Euro