Ein bisschen Eitelkeit darf es schon sein ...
Mit dem Geld, das das Ehepaar Carlo und Karin Giersch mit Unterhaltungselektronik verdiente, unterstützt es mit mehreren Stiftungen Wissenschaft und Kunst. In Frankfurt/M. finanziert es unter anderem das Giersch-Museum zur Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
Carlo Giersch baut gern. Den neuen Portikus hat er gebaut, den wunderbaren, roten Kunstturm auf einer kleinen Insel mitten im Main, in dem nun Ausstellungen der Frankfurter Städelschule stattfinden. Carlo Giersch ist mächtig stolz auf diesen Portikus - zu Recht. Außerdem hat er die Stadt Frankfurt gleichzeitig dazu gebracht, das holprige Pflaster am Museumufer neu zu asphaltieren:
"Die Stadt hat eines Tages angefangen, die Straße zu bauen, und wir haben einen sehr berühmten Architekten, Professor Mäckler, gewonnen und der hat diesen Portikus gebaut, und der Portikus ist heute weltweit anerkannt, und wenn sie in New York in die Szene gehen, dann ist dort der Portikus bekannt, nicht nur wegen der tollen Lichtinstallation von Eliasson, die alle zwei Monate wechselt. Es ist heute ein Eyecatcher für die Stadt."
Nicht weit vom Portikus haben Carlo Giersch und seine Frau Karin am Frankfurter Museumsufer die Zentrale ihres Mäzenatentums eingerichtet, das ihren Tag füllt. Hier am "Schaumainskai" kann Carlo Giersch in jede Himmelsrichtung blicken - und wird überall auf die Früchte seiner guten Taten stoßen: Im Süden die Technische Universität Darmstadt, an der er den Austausch mit amerikanischen Studierenden und ein Gründerzentrum für über Hundert Hochschulabsolventen finanziert, die sich nach dem Studium mit Firmengründungen auf eigene Beine stellen wollen.
"Die haben ganz billige Räume, klimatisiert, Rechnernutzung bis hin zum Mittagessen für einen Euro neunzig."
Im Westen des Rhein-Main-Gebietes fördert das Ehepaar Giersch die Kinderklinik in Offenbach. Doch wurde eine rollende Bibliothek mit Kinderbüchern eingerichtet, ein eigens fürs Krankenhaus konstruierter Bücherwagen, inzwischen Vorbild für viele andere Frankfurter Krankenhäuser. Nördlich des Maines wird naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Uni Frankfurt unterstützt und am westlichen Museumsufer gleich nebenan – ein eigenes Kunstmuseum, das Museum Giersch. Hier werden regionale Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt. In Wechselausstellungen werden auch aktuelle Talente des Rhein-Main-Gebietes gefördert – das ist gerade jetzt als kultureller Anschub für die Region wichtig, sonst wandern die alle nach Berlin ab, wo es zurzeit noch weitaus mehr Ausstellungsmöglichkeiten gibt.
"Das ist der Anschub – die Region. Wir stellen das Haus jedes Jahr vier Wochen dem Frankfurter Künstlerbund zur Verfügung, dann müssen sie das Haus ganz allein bespielen, das wird auf der Basis einer Kabinettausstellung gemacht, dann kriegt jeder Künstler ein Kabinett und muss auch in dieser Zeit etwa 20 Prozent, was immer das dann bedeutet, anwesend sein."
Carlo Giersch kommt ursprünglich aus kleinen Verhältnissen. Als gelernter Kaufmann übernahm er irgendwann eine Firma für Unterhaltungselektronik, machte sie erfolgreich, hatte bundesweit einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Karin und Carlo Giersch haben keine Kinder, sie wollten mit ihrem Vermögen etwas Sinnvolles anstellen. Wissenschaft und Kunst fördern. 60 Millionen Euro umfasst ihr Stiftungsvermögen inzwischen:
"Und ich brauche keine Yacht im Mittelmeer und ich brauche kein Haus in St. Moritz, wir haben eine kleine Hütte im Odenwald, wir darben nicht. Wir essen gut, auch wenn man im Alter nicht mehr so viel Essen sollte, und wir trinken auch einen guten Schoppen – aber etwas für die Zukunft zu tun, das halte ich für gut und ich kann das nur jedem ans Herz legen."
2009 haben Karin und Carlo Giersch für ihr vielfältiges Engagement als Mäzene den deutschen Stifterpreis bekommen. Sauer wird Carlo Giersch, wenn er sieht, dass nur wenige deutsche Manager auch als Mäzene in Erscheinung treten und stattdessen durch unverantwortliche Finanzspekulationen viele Unternehmen gefährden. Er sei zwar ein alter Liberaler sagt Carlo Giersch, aber:
"Für mich ist es momentan wahnsinnig schwierig zu verstehen, dass die Bauern im Allgäu nicht alle Kommunisten werden."
Denn die, so Carlo Giersch kopfschüttelnd, kämpften um 4 oder 5 Pfennig Milchpreiserhöhung, während der Staat in der Finanzkrise das Missmanagement bei Banken auch noch mit Milliarden absichere. Natürlich will er mit seinem Mäzenatentum die Welt ein bisschen besser machen. Aber ein Denkmal setzt er sich und seiner Frau damit auch:
"Das Museum Giersch, das verpufft nicht, das wird ewig vielleicht nicht am gleichen Platz sein, aber es wird es ewig geben, und den Portikus auf der Maininsel, den wird rein statisch gesehen auch nicht der Main wegspülen."
Bei allem Altruismus: ein bisschen Eitelkeit darf es schon sein, im Hause Giersch am Frankfurter Museumsufer.
"Die Stadt hat eines Tages angefangen, die Straße zu bauen, und wir haben einen sehr berühmten Architekten, Professor Mäckler, gewonnen und der hat diesen Portikus gebaut, und der Portikus ist heute weltweit anerkannt, und wenn sie in New York in die Szene gehen, dann ist dort der Portikus bekannt, nicht nur wegen der tollen Lichtinstallation von Eliasson, die alle zwei Monate wechselt. Es ist heute ein Eyecatcher für die Stadt."
Nicht weit vom Portikus haben Carlo Giersch und seine Frau Karin am Frankfurter Museumsufer die Zentrale ihres Mäzenatentums eingerichtet, das ihren Tag füllt. Hier am "Schaumainskai" kann Carlo Giersch in jede Himmelsrichtung blicken - und wird überall auf die Früchte seiner guten Taten stoßen: Im Süden die Technische Universität Darmstadt, an der er den Austausch mit amerikanischen Studierenden und ein Gründerzentrum für über Hundert Hochschulabsolventen finanziert, die sich nach dem Studium mit Firmengründungen auf eigene Beine stellen wollen.
"Die haben ganz billige Räume, klimatisiert, Rechnernutzung bis hin zum Mittagessen für einen Euro neunzig."
Im Westen des Rhein-Main-Gebietes fördert das Ehepaar Giersch die Kinderklinik in Offenbach. Doch wurde eine rollende Bibliothek mit Kinderbüchern eingerichtet, ein eigens fürs Krankenhaus konstruierter Bücherwagen, inzwischen Vorbild für viele andere Frankfurter Krankenhäuser. Nördlich des Maines wird naturwissenschaftliche Grundlagenforschung der Uni Frankfurt unterstützt und am westlichen Museumsufer gleich nebenan – ein eigenes Kunstmuseum, das Museum Giersch. Hier werden regionale Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt. In Wechselausstellungen werden auch aktuelle Talente des Rhein-Main-Gebietes gefördert – das ist gerade jetzt als kultureller Anschub für die Region wichtig, sonst wandern die alle nach Berlin ab, wo es zurzeit noch weitaus mehr Ausstellungsmöglichkeiten gibt.
"Das ist der Anschub – die Region. Wir stellen das Haus jedes Jahr vier Wochen dem Frankfurter Künstlerbund zur Verfügung, dann müssen sie das Haus ganz allein bespielen, das wird auf der Basis einer Kabinettausstellung gemacht, dann kriegt jeder Künstler ein Kabinett und muss auch in dieser Zeit etwa 20 Prozent, was immer das dann bedeutet, anwesend sein."
Carlo Giersch kommt ursprünglich aus kleinen Verhältnissen. Als gelernter Kaufmann übernahm er irgendwann eine Firma für Unterhaltungselektronik, machte sie erfolgreich, hatte bundesweit einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent. Karin und Carlo Giersch haben keine Kinder, sie wollten mit ihrem Vermögen etwas Sinnvolles anstellen. Wissenschaft und Kunst fördern. 60 Millionen Euro umfasst ihr Stiftungsvermögen inzwischen:
"Und ich brauche keine Yacht im Mittelmeer und ich brauche kein Haus in St. Moritz, wir haben eine kleine Hütte im Odenwald, wir darben nicht. Wir essen gut, auch wenn man im Alter nicht mehr so viel Essen sollte, und wir trinken auch einen guten Schoppen – aber etwas für die Zukunft zu tun, das halte ich für gut und ich kann das nur jedem ans Herz legen."
2009 haben Karin und Carlo Giersch für ihr vielfältiges Engagement als Mäzene den deutschen Stifterpreis bekommen. Sauer wird Carlo Giersch, wenn er sieht, dass nur wenige deutsche Manager auch als Mäzene in Erscheinung treten und stattdessen durch unverantwortliche Finanzspekulationen viele Unternehmen gefährden. Er sei zwar ein alter Liberaler sagt Carlo Giersch, aber:
"Für mich ist es momentan wahnsinnig schwierig zu verstehen, dass die Bauern im Allgäu nicht alle Kommunisten werden."
Denn die, so Carlo Giersch kopfschüttelnd, kämpften um 4 oder 5 Pfennig Milchpreiserhöhung, während der Staat in der Finanzkrise das Missmanagement bei Banken auch noch mit Milliarden absichere. Natürlich will er mit seinem Mäzenatentum die Welt ein bisschen besser machen. Aber ein Denkmal setzt er sich und seiner Frau damit auch:
"Das Museum Giersch, das verpufft nicht, das wird ewig vielleicht nicht am gleichen Platz sein, aber es wird es ewig geben, und den Portikus auf der Maininsel, den wird rein statisch gesehen auch nicht der Main wegspülen."
Bei allem Altruismus: ein bisschen Eitelkeit darf es schon sein, im Hause Giersch am Frankfurter Museumsufer.