Ein Bild von Mogadischu
Seit die islamistische Shabaab-Miliz aus Somalia weitgehend vertrieben ist, greifen mehr und mehr Künstler zum Pinsel. Kunsthallen gibt es in der zerschossenen Hauptstadt aber nicht. Stattdessen stellen die Maler am Straßenrand aus.
Arbeitsatmosphäre unter Künstlern. In einem Zentrum in der somalischen Hauptstadt Mogadischu rühren sie Farbe an. An den Wänden des Raums hängen Dutzende von Bildern. Ausladend groß oder gerade mal im Format einer Postkarte. Abstrakt und realistisch. Der Maler Ahmed Mohamed Mudey steht vor einer Leinwand, die bisher vor allem grün ist.
"Ich will einen Mann zeigen, der einen Baum düngt, sagt er. Auf der anderen Seite steht eine Frau mit einer Gießkanne. Das bedeutet, dass Somalia wächst und sich entwickelt. Die Bevölkerung soll daran mitarbeiten."
Künstler in Mogadischu lebten lange Zeit gefährlich. Als die Stadt noch von der radikal-islamischen Shabaab-Miliz kontrolliert wurde, konnten sie höchstens im Untergrund an ihren Bildern arbeiten. Die meisten flüchteten. Doch seit Truppen der Afrikanischen Union die Islamisten aus der Hauptstadt weitgehend verdrängt haben, erwacht die somalische Kunstszene langsam wieder, sagt der Leiter des Zentrums:
"Al Shabaab war der Überzeugung, dass Kunst im Islam verboten ist. Sobald die Miliz sich zurückgezogen hatte, kamen die Künstler aus ihren Verstecken. Nun zeigen sie wieder ihr Talent. Vorher trauten sich manche noch nicht mal aus dem Haus."
Dafür suchen sie jetzt umso mehr die Öffentlichkeit. Entlang der Straße zum Präsidentenpalast stellen Maler große Plakatwände auf. Sie wollen die Menschen in Mogadischu mit ihrer Kunst konfrontieren.
"Wir haben unterschiedliche Bilder für diese Ausstellung ausgesucht, sagt einer der Künstler, Yaasir Ali. Sie sollen zeigen, was sich in Somalia entwickelt. Wir setzen uns auch mit der Sicherheitslage und der Gewalt im Land auseinander. Die Stile sind unterschiedlich. Manche Bilder sind wie Comics gemalt. Manche sind Ölgemälde."
Somalia hatte jahrzehntelang keine funktionierende Regierung. Statt Recht und Ordnung herrschten Chaos und Willkür. Jetzt ändert sich das langsam, meint der Maler Mohamed Ali Tohow. Sein Bild zeigt einen Mann, der von Uniformierten in einen Gerichtssaal gebracht wird. Er trägt einen Anzug und hat einen Geldkoffer dabei. Aber freikaufen kann er sich nicht mehr, sagt der Künstler.
"Das Bild bedeutet, dass alle vor dem Gesetz gleich sind. Egal ob sie Abgeordnete, Minister oder sogar Präsident sind."
Seine Botschaft kommt an. Zumindest bei Taxifahrer Abukar Mohamed, der mehrmals täglich an dem Bild vorbeifährt.
"Ich denke, dass der Mann etwas verbrochen hat. Er sieht schuldig aus. Das Bild zeigt, dass jeder belangt wird. Politiker können genau wie die normalen Leute verurteilt werden."
Manchmal bleiben Passanten vor den Bildern stehen und diskutieren. Die Künstler haben erreicht, was sie wollten.
"Ich will einen Mann zeigen, der einen Baum düngt, sagt er. Auf der anderen Seite steht eine Frau mit einer Gießkanne. Das bedeutet, dass Somalia wächst und sich entwickelt. Die Bevölkerung soll daran mitarbeiten."
Künstler in Mogadischu lebten lange Zeit gefährlich. Als die Stadt noch von der radikal-islamischen Shabaab-Miliz kontrolliert wurde, konnten sie höchstens im Untergrund an ihren Bildern arbeiten. Die meisten flüchteten. Doch seit Truppen der Afrikanischen Union die Islamisten aus der Hauptstadt weitgehend verdrängt haben, erwacht die somalische Kunstszene langsam wieder, sagt der Leiter des Zentrums:
"Al Shabaab war der Überzeugung, dass Kunst im Islam verboten ist. Sobald die Miliz sich zurückgezogen hatte, kamen die Künstler aus ihren Verstecken. Nun zeigen sie wieder ihr Talent. Vorher trauten sich manche noch nicht mal aus dem Haus."
Dafür suchen sie jetzt umso mehr die Öffentlichkeit. Entlang der Straße zum Präsidentenpalast stellen Maler große Plakatwände auf. Sie wollen die Menschen in Mogadischu mit ihrer Kunst konfrontieren.
"Wir haben unterschiedliche Bilder für diese Ausstellung ausgesucht, sagt einer der Künstler, Yaasir Ali. Sie sollen zeigen, was sich in Somalia entwickelt. Wir setzen uns auch mit der Sicherheitslage und der Gewalt im Land auseinander. Die Stile sind unterschiedlich. Manche Bilder sind wie Comics gemalt. Manche sind Ölgemälde."
Somalia hatte jahrzehntelang keine funktionierende Regierung. Statt Recht und Ordnung herrschten Chaos und Willkür. Jetzt ändert sich das langsam, meint der Maler Mohamed Ali Tohow. Sein Bild zeigt einen Mann, der von Uniformierten in einen Gerichtssaal gebracht wird. Er trägt einen Anzug und hat einen Geldkoffer dabei. Aber freikaufen kann er sich nicht mehr, sagt der Künstler.
"Das Bild bedeutet, dass alle vor dem Gesetz gleich sind. Egal ob sie Abgeordnete, Minister oder sogar Präsident sind."
Seine Botschaft kommt an. Zumindest bei Taxifahrer Abukar Mohamed, der mehrmals täglich an dem Bild vorbeifährt.
"Ich denke, dass der Mann etwas verbrochen hat. Er sieht schuldig aus. Das Bild zeigt, dass jeder belangt wird. Politiker können genau wie die normalen Leute verurteilt werden."
Manchmal bleiben Passanten vor den Bildern stehen und diskutieren. Die Künstler haben erreicht, was sie wollten.