Ein Beinhaus für Völkermordopfer in Bosnien-Herzegowina

In Bosnien und Herzegowina entsteht ein neues Zentrum für die Opfer des Völkermordes von Srebrenica. In der Gedenkstätte sollen künftig persönliche Besitztümer und nicht identifizierte Überreste des Massakers von 1995 gelagert werden, wie die US-Botschaft am Wochenende in Sarajevo mitteilte. Zweck des Beinhauses ist laut den Verantwortlichen, einen würdevollen Verbleib für die unbekannten Getöteten sicherzustellen. Örtliche Medien berichten, bislang seien Überreste aus Massengräbern, Kleider und Besitztümer der Opfer in Boxen und Tüten gelagert worden. Finanziert wird das 760.000 Euro teure Projekt demnach durch das US-amerikanische katholische Hilfswerk Catholic Relief Services (CRS) und das Srebrenica Memorial Center. Das Massaker von Srebrenica 1995 war der tragische Höhepunkt des Bosnienkriegs (1992-1995). Binnen weniger Tage tötete die bosnisch-serbische Armee unter Anführung von General Ratko Mladic damals mehr als 8.000 muslimische Bosniaken, größtenteils Jungen und Männer.