Ein Bayer in New York

Deutschland-Hype im Big Apple

Blick auf den East River mit Manhattan im Hintergrund, aufgenommen vom Ufer in Williamsburg, Brooklyn, New York am 22.06.2014.
Blick auf den East River mit Manhattan im Hintergrund, aufgenommen vom Ufer in Williamsburg, Brooklyn © picture alliance / dpa / Alexandra Schuler
Von Michael Watzke · 20.01.2015
Als Bayer in New York kommt unser Autor Michael Watzke aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn Schunkeln, Schuhplattln und Schlager wie "Rosamunde" oder "In München steht ein Hofbräuhaus" sind schwer "in" im Big Apple.
Jeden Abend um sieben Uhr schnallt sich Bud Rickenfeld aus New York City sein weißes Akkordeon vor die Brust. Dann spielt er bayerische Volksmusik. Auf seinen Notenständer hat er "Bavarian Bud" gedruckt. Dabei heißt er eigentlich gar nicht Bud.
"Das ist mein Spitzname hier in Amerika. Mein echter Name ist Werner. Aber hier in den USA, als ich ein kleiner Junge war, da haben die mich immer ausgelacht. Die haben immer 'Wiener' und 'Worm' gesagt. Deshalb ist ‘Bud’ viel einfacher für mich in Amerika."
Eigentlich arbeitet Bud alias Werner als Elektro-Installateur. Aber wegen der astronomischen Mietpreise in Manhattan ist er froh über sein 'Bavarian business', wie er den Nebenjob nennt.
“Am Wochenende spielen meine Frau und ich. Sie singt und jodelt und macht Spass mit den Leuten. Bisschen tanzen, chicken dance machen.”
Den Chicken Dance – Ententanz – lieben die Amerikaner. Da wackelt die ganze Kneipe – und das Ehepaar Rickenfeld schunkelt in Dirndl und Lederhose wie die US- Version von Marianne und Michael.
"Ich bin in New York geboren, aber meine Eltern kommen eigentlich aus Österreich. An der Grenze zum damaligen Jugoslawien, dem heutigen Nord-Slowenien. Die sprechen einen Dialekt von Bayerisch, aber es ist viel schwieriger zu verstehen."
Das Publikum hört lieber "Rosamunde"
Manchmal, spätabends, singt Werner ein Lied in Gotschee, dem fast ausgestorbenen Dialekt seiner Eltern. Aber das Publikum hört lieber bekannte Schlager wie ‘Rosamunde’, “In München steht ein Hofbräuhaus” oder den Klassiker unter Bayerns Bierliedern.
ATMO: "Oin Prow-sit, oin Prow-sit dar Gemutlickait. Oin Prow-sit, oin Prow-ow-sit dar Gemuuuuutlickait."
New York City, diese alles andere als gemütliche Stadt, prostet seit ein paar Jahren immer häufiger auf Bayrisch. Zum Beispiel beim 'German-American Pub Crawl', einer Art Sauf-Bustour durch Manhattan mit Bierkönigin.
Stefani Kraker: "Ich heiße Stefani Kraker, und ich bin Miss German America 2014. Meine Großeltern stammen aus Bayern. Ausgewandert nach New York. Deswegen habe ich deutsch gelernt und bin stolz auf meine Herkunft."
Mit schwarz-rot-goldener Schärpe und silbernem Krönchen führt Königin Stefani die feierwütigen Busgäste in das Bierhaus New York, die durchgeknallte US-Variante des Münchner Hofbräuhauses. Hier prangen Plastik-Hirschgeweihe an den Wänden, von der Decke baumeln Papierschlangen in weiß-blau – und die Bedienungen in ihren Phantasie-Dirndln sehen aus wie Heidi im Rotlichtviertel. Managerin Sarah Viola findet es trotzdem irgendwie authentisch.
Sarah Viola: "Es ist eine Art Mischung. Wie ein Haus aus einem Disney-Film, umrahmt von Manhattans Wolkenkratzern. Das Bier importieren wir aus dem Hofbräuhaus in München. Gäste aus Bayern sagen mir immer wieder, dass sie sich in dieser bierseligen Atmosphäre wie zuhause fühlen."
Bayerische Besucher, die diese Behauptung verifizieren könnten, sind an diesem Nachmittag im Bierhaus New York nicht zu finden. Dafür ein Gast aus Köln, der statt Hofbräu lieber Kölsch trinken würde.
"In Deutschland gibt’s ja sowas Ähnliches mit den Oberbayern-Restaurants. Die sind so ähnlich wie auf Mallorca oder wo auch immer." / "Bavaria has just such a strong culture. When you see Lederhosen, you immediately know it’s Bavaria!" / "That’s one of the world’s best beers, as Michael Jackson has noted in his books."
In den USA gibt es mehr als 80 Schuhplattler-Vereine
Dass Michael Jackson zu Lebzeiten vom bayerischen Bier geschwärmt hat, ist in Deutschland weitgehend unbekannt. Ebenso die Tatsache, dass es in den USA noch heute mehr als 80 bayerische Schuhplattler-Vereine gibt. Davon fünf in New York und dem benachbarten New Jersey.
Ferdinand Huber: "Mein Name ist Ferdinand Huber. Ich bin in New York geboren. Mein Vater war ein Bayer. Niederbayern, Haidenkofen. Unsere Gruppe ist die ‘Regional Enzian Schuhplattlers’. Wir sind die zweitälteste Gruppe in Nordamerika. Wir sind wahrscheinlich älter als mancher Schuhplattler-Verein in Bayern."
Seit 90-Jahren springen und hüpfen die Enzian Schuhplattlers aus New Jersey in ihren Haferlschuhen. Jedes Jahr im Herbst treten sie bei zahlreichen Oktoberfesten in der Region New York auf – in Lederhosen und mit Gamsbart-Hüten vom Tegernsee.
Ferdinand Huber: "Wir haben meistens die Miesbacher Tracht. Aber es ist nicht ganz Miesbach, weil wir sind hier in Amerika. Wir hatten nicht die richtige Farbe Grün. Es war mehr ein irisches Grün als ein bayerisches Grün."
Das führte vor einigen Jahren zu Beschwerden aus dem Freistaat Bayern, dem Hüter bajuwarischer Trachtenkultur. Lange Zeit waren sich die bayerischen und die amerikanischen Trachtenvereine nicht recht grün, räumt Ferdinand Huber ein.
Ferdinand Huber: "Die bayerischen Schuhplattler sind sehr streng, aber wir sind nicht so streng."
Mittlerweile verstehen sich die Trachtler diesseits und jenseits des Atlantik ausgezeichnet. Die Edelweiß-Schuhplattler aus New Jersey durften sogar beim letzten Oktoberfest in München im Trachten-Umzug mitmarschieren – eine Ehre, die noch keinem Schuhplattler-Verein außerhalb Europas zuteil wurde.
Deutsche Besucher, die US-Amerikanern beim Schuhplatteln zusehen, sind assoziativ meist ein wenig überfordert. Sie stellen sich die Frage, warum es im Amerika des 21. Jahrunderts noch bayerische Schuhplattler gibt. Warum treffen sich Menschen, die in New York oder New Jersey geboren sind, regelmäßig zu deutschen Gesangsabenden? Warum singen sogar junge Menschen wie Christina Lorch aus New York “Rosamunde”?
"Ich mag den 'German way of life'"
Christina Lorch: "Ich liebe es. Ich habe ein Dirndl und einen dieser wunderbaren Hüte mit Feder dran. Ich habe sogar eine Schwarzwälder Kuckucks-Uhr. Ich mag den 'German way of life'. Das Leben dort ist einfacher, entspannter, nicht so gestresst und aufgeregt wie hier in den USA. Die Deutschen sind so freundlich. Ich liebe es, deutsch zu sein."
Sagt Christina, 23, deren Großvater einst aus dem Schwarzwald nach Amerika auswanderte. Auch Richard Vogel ist stolz auf seine deutschen Wurzeln. Der 38-Jaehrige ist Vorsitzender des 'Young German-American Club'.
Richard Vogel: "Das ist die Gruppe der jungen Deutsch-Amerikaner. Wir sind jünger als andere Deutsch-Amerikaner. Mein Vater kam in den 50ern aus Baden-Baden, die Eltern meiner Mutter kamen 1927 aus Bayern. Wir sind beim Fritz-Reuter-Altenheim, beim Plattdeutschen Volksfest-Verein aus dem Staat New Jersey."
Die Young German Americans treffen sich einmal in der Woche zu Diavorträgen oder Kneipenabenden. Sie organisieren auch den Pub Crawl, die Bustour zu den bayerischen Bierhallen in New York. Vor zehn Jahren gab es gerade einmal fünf deutsche Kneipen in Manhattan. Heute sind es fast 50. Von den bayerischen Biergärten ganz zu schweigen.
Richard Vogel: "Wir haben viele neue Biergärten jetzt in New York. Da gibt es die Zeppelin-Halle in Jersey City. Zwei oder drei neue in Brooklyn jetzt, wo im 18. Jahrhundert viele Deutsche waren. Die Biergärten kommen wieder zurück."
In Richards Stimme schwingt Erleichterung, sogar Genugtuung mit. Deutsch sei derzeit cool in New York – nach Jahrzehnten, in denen viele Amerikaner ihre deutschen Wurzeln eher verschwiegen hätten.
Richard Vogel: "Als junge Deutsch-Amerikaner, wir sind nicht mehr im Hintergrund. Wir sind nicht mehr 'unter'. Wir sind genauso gut genug wie alle anderen. Und unsere Kultur: Kindergarten, Apfelstrudel, alles zum Essen, Poets, Sprichwörter, Medizin. Da sind viele Sachen, die die Deutschen gemacht haben. Hier in Amerika. Unsere Kultur kann wieder wachsen, hier im Staat New York. So wie alle anderen."
Für viele Amerikaner ist Deutschland identisch mit Bayern
In New York wächst derzeit vor allem die bayerische Kultur. Für viele Amerikaner ist Deutschland identisch mit Bayern, sagt Jim Schwarz, Deutsch-Amerikaner aus Philadelphia.
Jim Schwarz: "Die meisten Amerikaner denken, dass Deutschland komplett von Bergen umgeben ist, dass jeder Lederhosen trägt und schuhplattelt. Dass alle Bier trinken und Schweinshaxen und Brezn essen. Von Thüringer Klößen hat kaum ein Amerikaner je gehört, Schwaben kennen sie nur von den Kuckucks-Uhren. Nordrhein-Westfalen ist ihnen völlig unbekannt, fürchte ich. Hamburg verbinden sie mit Hamburgern. Für Amerikaner ist Deutschland gleich Bayern."
Jim organisiert in seiner Heimatstadt Philadelphia jedes Jahr die Steuben-Parade, einen Straßenumzug, der Amerikas deutsches Erbe feiert. Dabei arbeitet Jim eng mit den PR-Agenturen der deutschen Bundesländer zusammen. Die Bayern, sagt Jim, verkauften sich einfach am besten.
"Ich war auch in Köln und in Stuttgart. Dort hat’s mir wunderbar gefallen. Aber das Bild von Bayern ist einfach in den amerikanischen Köpfen drin."
Die letzte Fußball-Weltmeisterschaft, sagt Jim, habe das Bild gefestigt. Schließlich hätten in der deutschen Sieger-Elf vor allem Spieler des FC Bayern gekickt. Gleichzeitig habe Amerika bewundernd festgestellt, dass in der deutschen Mannschaft mehr schwarze, türkisch- oder polnisch-stämmige Fußballer spielen als früher. Dieses "Früher" prägt das deutsch-amerikanische Verhältnis noch immer.
"Ich will ehrlich sein: Deutschland hat in den USA unglücklicherweise immer noch das Stigma der Nazi-Ära. Wenn man hier in einem Buchladen ein Buch über deutsche Geschichte sucht, findet man fast nur den Zweiten Weltkrieg."
Professor Jeffrey Gaab versucht das zu ändern. Gaab ist Historiker und Politikwissenschaftler an der New York State University at Farmingdale. Sein Fachgebiet: deutsche Geschichte nach 1945.
Jeffrey Gaab: "Ich habe von 1989 bis 1990 als DAAD-Stipendiat an der Universität München geforscht. Am Institut für Zeitgeschichte. Mein Thema war die Entnazifizierung von Richtern nach 1945."
In München erforschte der Amerikaner Gaab auch seine deutschen Wurzeln. In den US-Archiven hatte er vergeblich nach seinem Urgroßvater Friedrich Gaab aus Bayern gesucht. Friedrich Gaab hatte nach seiner Einwanderung in die USA sofort seinen deutschen Namen amerikanisiert. In ‘Fred Gaab’. Typisch German, sagt Gaab.
"Viele eingewanderte Deutsche sprachen von Beginn an nur auf Englisch. Die Italiener sprachen weiter italienisch, die Griechen griechisch. Aber die Deutschen: sofort englisch. Sie wollten Amerikaner sein. Besonders dann 1914-1918. Im Ersten Weltkrieg konnte es gefährlich sein, in New York deutsch zu sprechen. Und so wurde der Frankfurter zum Hot Dog. Hamburger wurden Salisbury Steaks. Sauerkraut war Liberty Cabbage."
400 Jahre deutsch-amerikanisches Erbe im Museum
All diese Geschichten finden sich heute im German-American Heritage Museum in Washington. 400 Jahre deutsch-amerikanisches Erbe in Glaskästen und auf Schautafeln. Anekdoten jener Siedler aus Krefeld, die 1683 nach Philadelphia segelten. Und vergilbte Fotografien des größten Schiffsunglücks von New York, das im Jahr 1904 die deutschen Einwanderergemeinde von Manhattan auf dramatische Weise dezimierte. Der Brand und Untergang der "General Slocum".
"Es war ein Dampfschiff mit den Kindern und Frauen von deutschen Einwanderern auf einem Cruise. Sie waren auf einem Sonntagsschul-Ausflug in New York. Und es ist verbrannt. Das war das größte Desaster in New York bis zu 9/11."
Fast 1200 Menschen starben auf dem New Yorker East River, in Sichtweite des Ufers. Die deutsche Gemeinde in der Lower East Side erholte sich von diesem Schicksalsschlag nie mehr. Heute erinnert ein schwer zu findender, verwitterter Gedenkstein im Tompkins Square Park in der Lower Eastside an die Tragödie der "General Slocum".
Nur ein paar Schritte entfernt vom Tomkins Square steht ein bayerisches Lokal, das für viele New Yorker der Inbegriff bajuwarischer Lebensart ist. Die Bierkneipe "Zum Schneider". Der Wirt ist ein Exil-Bayer. Geboren in Andechs, aufgewachsen am Ammersee. Silvester Schneider ist auch heute noch gern auf dem Wasser unterwegs. Statt Ammersee nun East River.
"Wir sind jetzt gerade genau an der Ablegestelle von der Staten Island Ferry. Statt dass man fünf Stunden ansteht, um die Fähre zur Statue of Liberty zu nehmen, nimmt man die Staten Island Ferry, die nichts kostet. Wo man direkt dran vorbeifährt. Der round trip dauert 45 Minuten, es gibt ein Bier an Bord. Besser geht’s nicht."
Es ginge natürlich schon noch etwas besser. Das Bier an Bord der Staten Island Ferry ist nämlich ein Budweiser. Beim Schneider dagegen, in der Lower East Side, gibt’s Andechser Helles und Tegernseer Hofbräu. Silvester mag kein amerikanisches Bier. Weder die Massenbiere noch die vielen selbstgebrauten 'pale ales', die in den USA derzeit so populär sind.
Silvester Schneider: "Es tut mir leid, ich kann das Zeug nicht trinken. I kann’s ned dringa! Es ist so überhopft, so bitter. Es kommt zusammen mit der neuen Konkurrenz der vielen deutschen Restaurants und dem deutschen Bier überall. Jetzt kommen auch die 'craft brews'. Die Amerikaner sind extreme interessiert an Bier. Seit fünf, sechs, acht Jahren. Es ist ein Riesen-Trend. Und die 'little craft brewing companies' schießen aus dem Boden wie die Schwammerl. Ich hab’ noch keins gefunden, das wirklich gut ist.”
Silvester Schneider, 50 Jahre alt, kam vor einem Vierteljahrhundert von Bayern nach New York. Kneipenwirt wollte er damals nicht werden.
"Nein, ich bin als Musiker nach Amerika gekommen. Wollte Rockstar werden. Das war der Traum. Und dann habe ich ganz schnell Kinder bekommen. Hab’ zwischenzeitlich billige Musikerjobs gemacht und aufm Bau gearbeitet. Irgendwann musste ich mir was einfallen lassen. Es war eine Kombination daraus und aus dem puren Heimweh. Dem puren Durscht nach dem boarischen Bier. Irgendwie hat’s hingehauen."
Der Vorzeigebayer vom Big Apple
Seit Jahren feiern New York Times, Village Voice und andere Zeitungen das Bierlokal "Zum Schneider" als den authentischsten und lebhaftesten German spot in New York. Silvester Schneider, mit seinem blonden Schnurrbart und der speckigen Lederhose, gilt als der Vorzeigebayer vom Big Apple. Obwohl er seit neuestem Amerikaner ist.
Silvester Schneider: "Beim Einschwören hab ich auch wieder festgestellt: Da waren 300 Leute aus 49 verschiedenen Ländern! Das sagt uns alles, oder? Amerika ist immer noch ein absolutes Einwanderland und eine Brücke in die Welt. Aber i bin vo Bayern, I red boarisch , so ist mir der Schnabel gewachsen. Und daran kann niemand irgendwann was dran ändern."
Letzte Station des German-American Pub Crawl, der Bustour durch die bayerischen Bierkneipen von New York. Die deutsch-amerikanischen Beziehungen – hier sind sie ausgezeichnet.
Bierbrüder: "One, two, three, gsuffa. Zicke zacke, zicke zacke, heu heu heu!"
Etwas abseits der Feiergemeinde steht Al Sartorius. Der 50-Jährige ist Vorstands-Mitglied der New York Kolping Society, eines US-Ablegers des deutschen Kolpingwerkes. Er war gerade erst in good old Germany.
Al Sartorius: "Ich stelle in Deutschland immer wieder fest: wenn ich sage, ich bin Amerikaner, sind die Deutschen oft reserviert. Aber wenn ich sage, ich komme aus New York – das scheinen sie zu lieben! New Yorker gelten irgendwie als offener und liberaler als der Rest Amerikas."
Diese Erfahrung hat auch der New Yorker Fred Hansen gemacht. Der Rentner ist ehrenamtlicher Sekretär des New York German-American Committee, der Vereinigung der deutschstämmigen Amerikaner.
Fred Hansen:"Ich war diesen Sommer zehn Wochen in Deutschland, und das hat man immer wieder gehört: wir werden spioniert, sogar Angela Merkel wurde abgehört. Aber ich glaube, jedes Land hat das Gleiche getan, das soll man nicht so kritisch nehmen. Ist eben heutzutage so, dass jedes Land das Gleiche macht. Da können wir wenig gegen tun, fürchte ich."
Als das Aufnahmegerät ausgeschaltet ist, möchte Fred Hansen doch noch etwas anmerken: fünf Jahrzehnte lang habe er dafür gekämpft, die Amerikaner von Deutschland zu begeistern. Und nun, da ihm das so gut gelingt wie nie zuvor, tut es ihm weh zu sehen , dass die Deutschen die Begeisterung der Amerikaner immer seltener erwidern. Fred Hansens Landsmann Jim Schwarz aus Philadelphia geht noch weiter:
Jim Schwarz: "Ich glaube, viele Deutsche wären schockiert, wenn sie wüssten, wie viele Amerikaner sich mit Deutschland identifizieren. Dass so viele Amerikaner einfach alles an Deutschland lieben . Auch wenn wir Deutschland oft mit Bayern gleichsetzen – ist doch besser, wir lieben es, statt es abzulehnen, oder?"
So sei das oft mit Beziehungen, sagt Jim. Meistens liebt einer mehr als der andere.
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