"Ein Aufbruchgefühl vermitteln"
Von Michael Meyer · 24.08.2009
20 Jahre nach der Wiedervereinigung haben nur wenige der ostdeutschen Zeitungs- und Zeitschriftenprojekte überlebt. Ein Beispiel: die "Super-Illu". Das Erfolgsrezept: für Ostdeutschland relevante Themen.
"Es wird immer noch über Ostdeutschland in vielen Magazinen oder auch im Fernsehen so berichtet, als würde unser Auslandskorrespondent aus Usbekistan seine Einschätzung der Lage in Usbekistan schildern."
sagt Jochen Wolff, seit fast 20 Jahren Chefredakteur der "Super Illu", jenem Massenblatt aus dem Hause Burda, das noch immer fast 500.000 Exemplare pro Ausgabe verkauft. Die Leser lassen andere mit hineinschauen – und so erreicht das Magazin drei Millionen Leser jede Woche, weit überwiegend in den neuen Bundesländern.
"Super Illu" ist die einzige Zeitschrift, die noch heute explizit auf ostdeutsche Themen setzt und damit eine eigene Identität pflegt. In der aktuellen Ausgabe geht es beispielsweise um eine Bilanz nach 20 Jahren Mauerfall aus Sicht des Ostens - Titel: "Was haben wir erreicht?"
Andere Blätter, die sich ebenfalls an die Leser der neuen Bundesländer richteten, hatten nicht so viel Erfolg: Die nach dem Mauerfall gestartete "Super-Zeitung" etwa - ein reißerisches Revolverblatt, das gegen den Westen hetzte und das Burda zusammen mit dem Medienmogul Rupert Murdoch herausgegeben hatte - wurde 1992 nach nur einem Jahr wieder eingestellt.
Die "Super-Illu" dagegen ist eine echte Erfolgsgeschichte. Chefredakteur Jochen Wolff, selbst übrigens ein "Wessi", sagt, dass sein Blatt auf Ratgeber und praktische Lebenshilfe setzt - im Laufe der Jahre sind weitere Themen dazugekommen:
"Es muss für unsere Leser relevant sein, da gehören sicher auch regionalere Themen dazu, die für die ganzen neuen Bundesländer interessant sind. Das ist uns sehr wichtig, dass wir den Menschen ein Aufbruchgefühl vermitteln, dass wir nicht nur über Arbeitslosigkeit und nicht nur die Probleme berichten, sondern dass wir auch Erfolg und Stolz und Selbstwertgefühl vermitteln."
Doch trotz eigener ostdeutscher Identität: Viele der Tageszeitungen in den neuen Bundesländern, die meist westdeutschen Verlagen gehören, leiden unter Anzeigenschwund und zurückgehender Leserzahl. Das liegt vor allem an der geringeren Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland. Eine Ausdünnung der Zeitungslandschaft zwischen Rostock und Chemnitz ist daher bereits seit Jahren zu beobachten.
sagt Jochen Wolff, seit fast 20 Jahren Chefredakteur der "Super Illu", jenem Massenblatt aus dem Hause Burda, das noch immer fast 500.000 Exemplare pro Ausgabe verkauft. Die Leser lassen andere mit hineinschauen – und so erreicht das Magazin drei Millionen Leser jede Woche, weit überwiegend in den neuen Bundesländern.
"Super Illu" ist die einzige Zeitschrift, die noch heute explizit auf ostdeutsche Themen setzt und damit eine eigene Identität pflegt. In der aktuellen Ausgabe geht es beispielsweise um eine Bilanz nach 20 Jahren Mauerfall aus Sicht des Ostens - Titel: "Was haben wir erreicht?"
Andere Blätter, die sich ebenfalls an die Leser der neuen Bundesländer richteten, hatten nicht so viel Erfolg: Die nach dem Mauerfall gestartete "Super-Zeitung" etwa - ein reißerisches Revolverblatt, das gegen den Westen hetzte und das Burda zusammen mit dem Medienmogul Rupert Murdoch herausgegeben hatte - wurde 1992 nach nur einem Jahr wieder eingestellt.
Die "Super-Illu" dagegen ist eine echte Erfolgsgeschichte. Chefredakteur Jochen Wolff, selbst übrigens ein "Wessi", sagt, dass sein Blatt auf Ratgeber und praktische Lebenshilfe setzt - im Laufe der Jahre sind weitere Themen dazugekommen:
"Es muss für unsere Leser relevant sein, da gehören sicher auch regionalere Themen dazu, die für die ganzen neuen Bundesländer interessant sind. Das ist uns sehr wichtig, dass wir den Menschen ein Aufbruchgefühl vermitteln, dass wir nicht nur über Arbeitslosigkeit und nicht nur die Probleme berichten, sondern dass wir auch Erfolg und Stolz und Selbstwertgefühl vermitteln."
Doch trotz eigener ostdeutscher Identität: Viele der Tageszeitungen in den neuen Bundesländern, die meist westdeutschen Verlagen gehören, leiden unter Anzeigenschwund und zurückgehender Leserzahl. Das liegt vor allem an der geringeren Wirtschaftsleistung in Ostdeutschland. Eine Ausdünnung der Zeitungslandschaft zwischen Rostock und Chemnitz ist daher bereits seit Jahren zu beobachten.